Die Erste Spanische Republik: Geschichte und Herausforderungen

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Die Erste Spanische Republik (1873-1874)

Die Erste Spanische Republik wurde am 11. Februar 1873 proklamiert. Diese kurze, aber intensive Periode war geprägt von einem bedeutenden sozio-politischen Wandel. Sie umfasste die Herausforderungen der Demokraten und die wachsende Macht der republikanischen Partei. Die weltliche Macht gewann an Einfluss über traditionelle Institutionen wie das Militär und die Kirche.

Zudem gewann die föderalistische Idee stark an Bedeutung, die sich im Kantonalismus und der Verteilung der Zuständigkeiten innerhalb der republikanischen Bewegung manifestierte. Dies führte zu Spannungen zwischen evolutionären Republikanern und Demokraten.

Der Weg zur Republik: Schlüsselereignisse

Die Proklamation der Republik war das Ergebnis eines komplexen Prozesses, der von folgenden Ereignissen geprägt war:

  1. Die Abdankung von Amadeus von Savoyen als König von Spanien.
  2. Die Entstehung eines Machtvakuums, das eine tiefe Krise in Gesellschaft und Wirtschaft verursachte.
  3. Eine Staatsfinanzkrise, verstärkt durch die Karlistenkriege, führte zur Entwicklung einer moderaten Linie innerhalb der Armee. Gleichzeitig herrschte eine Krise in der Landwirtschaft und eine mangelnde Entwicklung des Bürgertums, das von Ängsten geplagt war.
  4. Zudem fehlte die Unterstützung europäischer Mächte für die junge Republik.

In dieser angespannten Lage wurde der erste Präsident der Republik ernannt: Estanislao Figueras. Ihm folgten Pi y Margall, Nicolás Salmerón und schließlich Emilio Castelar.

Herausforderungen der jungen Republik

Die Präsidentschaft von Pi y Margall

Nach den ersten beiden Präsidenten war noch keine der drängenden politischen Fragen gelöst. Pi y Margall rief daher Wahlen aus. Die Wahlen begünstigten den Föderalismus, und Pi y Margall beschloss, eine föderale und republikanische Verfassung auszuarbeiten.

Die Wahlen waren jedoch von einer hohen Enthaltungsquote geprägt. Eine neue Verfassung wurde ausgearbeitet, die den Staat in 16 Bundesstaaten gliederte, zu denen auch Kuba gehörte, und die weiter in Gemeinden und Provinzen unterteilt waren. Damit wurde erstmals ein nicht-zentralistischer Staat angestrebt, der nach Ansicht der Nationalisten die Grundlage für ein zukünftiges Spanien bilden sollte. Dennoch stabilisierte sich die Lage in Spanien nicht, und die Republik kämpfte weiterhin darum, die Situation zu konsolidieren.

Salmeróns Bemühungen und militärische Konflikte

Nach dem Scheitern von Pi y Margall wurde Nicolás Salmerón zum dritten Präsidenten der Republik ernannt. Er konzentrierte sich stärker darauf, die Halbinsel zu befrieden, insbesondere im Süden, und das Bürgertum zu fördern, um Spanien aus der Krise zu führen.

Trotz dieser Bemühungen kam es zu militärischen Konflikten. Salmerón weigerte sich jedoch, Todesurteile gegen die Anführer der kantonalistischen Bewegung zu unterzeichnen.

Das Ende der Republik unter Castelar

Daraufhin übernahm Emilio Castelar als vierter Präsident. Seine Ideen konzentrierten sich stärker auf soziale Reformen, wodurch er sich von den Föderalisten abgrenzte.

Am 3. Januar 1874 wurde das Parlament eröffnet, und die Regierung Castelar wurde gestürzt. Unmittelbar stand die Bildung einer linken Regierung bevor. Als dies bekannt wurde, forderte der Generalkapitän von Neukastilien, Manuel Pavía, den Widerstand und die Auflösung des republikanischen Parlaments, das kaum noch Unterstützung hatte.

Die Restauration der Monarchie

General Serrano kam an die Macht und begünstigte eine Vereinigung zwischen Unionisten und Progressiven. Im Dezember 1874 beendete ein Militärputsch unter Arsenio Martínez Campos die republikanische Bewegung. Die Unterzeichnung des Manifests von Sandhurst ebnete den Weg für die Restauration der Monarchie und den Thronerben Alfons XII.

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