Die Zweite Spanische Republik: Geschichte, Reformen & Konflikte
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Die Ausrufung der Republik am 14. April 1931 erfolgte, nachdem König Alfonso XIII die Unterstützung des Proletariats verloren hatte. Dies geschah im Zuge des Paktes von San Sebastián, der eine provisorische Regierung unter Niceto Alcalá Zamora vorsah.
In Katalonien dominierte in dieser Zeit die Regierung der Esquerra Republicana de Catalunya. Ihr Präsident, Francesc Macià, setzte sich für das Statut von Nuria ein, das 1931 verabschiedet wurde. Dieses Statut sah weitreichende Autonomie vor und führte zu Maßnahmen in den Bereichen Wirtschaft, Bildung, Sprache und regionaler Verwaltung, einschließlich der Verabschiedung des Gesundheitsgesetzes von 1934.
Die Verfassung von 1931 und ihre Reformen
Die Verfassung von 1931 (gültig während der Legislaturperiode 1931-1933, auch bekannt als das „Bienio Reformista“ oder „Bienio Azañista“) zielte auf tiefgreifende Reformen ab. Sie umfasste Bestimmungen zu:
- Religion: Trennung von Kirche und Staat, Auflösung religiöser Orden.
- Militär: Reformen zur Modernisierung und Demokratisierung (z.B. Schließung der Militärakademie von Saragossa; Schaffung der Guardia de Asalto).
- Landwirtschaft: Enteignung von Großgrundbesitz zur Umverteilung.
- Bildung: Laizistische Bildung, Ausbau des öffentlichen Schulwesens.
- Arbeitsrecht: Einführung des Achtstundentags.
- Staatliche Struktur: Gewährung von Autonomie für Regionen.
In dieser Zeit wechselte die Führung von Niceto Alcalá Zamora zu Manuel Azaña, der die Regierungspräsidentschaft übernahm, während Zamora Präsident der Republik wurde. Die Republik war in dieser Phase auch von den Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise, hoher Arbeitslosigkeit und sozialen Konflikten zwischen Gewerkschaften wie der CNT und politischen Kräften wie der CEDA betroffen.
Politische Parteien und Gewerkschaften
Die wichtigsten Parteien und Gewerkschaften während der Zweiten Republik waren:
- Linke Parteien und Gewerkschaften:
- Izquierda Republicana (Linke Republikaner): Vertrat die Mittelklasse.
- PSOE (Partido Socialista Obrero Español): Sozialdemokratisch und teilweise revolutionär.
- PC (Partido Comunista de España): Extremistisch.
- CNT (Confederación Nacional del Trabajo): Anarchosyndikalistisch, mit internen Strömungen wie den „Trentistas“ (gemäßigter) und der FAI (Federación Anarquista Ibérica, radikaler).
- Rechte Parteien:
- Partido Republicano Radical: Liberal und republikanisch, aber zunehmend konservativ.
- JONS (Juntas de Ofensiva Nacional-Sindicalista) und Falange Española: Undemokratisch, faschistisch inspiriert.
- CEDA (Confederación Española de Derechas Autónomas): Konservativ, katholisch, vertrat oft die Interessen der Landwirtschaft.
- Renovación Española: Monarchistisch, geführt von José Calvo Sotelo.
Das Konservative Biennium (1933-1935)
Im Jahr 1933 wurde die Regierung von Manuel Azaña und Niceto Alcalá Zamora durch eine Krise erschüttert, was zu Neuwahlen führte. Diese Wahlen wurden von der Partido Republicano Radical unter Alejandro Lerroux gewonnen, der eine konservativere Politik verfolgte. Es wurde eine Amnestie für politische Gefangene erlassen, darunter auch für Beteiligte am Putschversuch von Sanjurjo im Jahr 1932. Die Agrarreform wurde rückgängig gemacht. Die Radikalisierung der politischen Lager führte 1934 zu schweren Unruhen, insbesondere in Katalonien und Asturien.
Die Volksfront (1936)
Im Jahr 1936 gewann die Volksfront (Frente Popular) die Wahlen. In dieser Periode wurde Manuel Azaña zum Präsidenten der Republik und Santiago Casares Quiroga zum Regierungschef ernannt. Die Regierung erließ eine umfassende Amnestie für politische Gefangene. Die Verhandlungen über Autonomiestatute für das Baskenland und Galicien wurden wieder aufgenommen, und der Reformprozess, der von den Rechten und der Kirche abgelehnt worden war, sollte fortgesetzt werden.
Der Ausbruch des Spanischen Bürgerkriegs
Die zunehmende politische Polarisierung führte zu Gewalt. Die Falange, eine faschistische Partei, verübte Attentate, darunter auf General Castillo. Als Vergeltung wurde der monarchistische Führer José Calvo Sotelo von linken Kräften ermordet. Dies war der unmittelbare Auslöser für den Militärputsch vom 17. Juli 1936, der den Beginn des dreijährigen Spanischen Bürgerkriegs markierte.