Spanische Republik: Reformen und Konflikte
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Wirtschaftliche Situation in der frühen Republik
Die frühen Jahre der Republik fanden in einem relativ stabilen wirtschaftlichen Rahmen statt. Trotz der Weltwirtschaftskrise von 1929 blieben die landwirtschaftliche Produktion und der Außenhandel Spaniens weitgehend unverändert. Dennoch gab es zwei negative Faktoren:
- Krise des Außenhandels
- Steigende Arbeitslosigkeit (aufgrund von Arbeitskonflikten und der Rückkehr von Migranten)
Sozialreformen unter Azaña (1931-1933)
Das erste Kabinett unter Manuel Azaña führte bedeutende Reformen durch:
Arbeitsreformen
Der Arbeitsminister, Largo Caballero, initiierte Arbeitsreformen durch:
- Arbeitsvertragsgesetz
- Gemischte Schiedsgerichte (Jurados Mixtos)
Diese Reformen stießen auf starken Widerstand der Arbeitgeber.
Bildungsreform
- Bau vieler neuer Schulen (1932-1933)
- Einführung eines öffentlichen, kostenlosen und gemischten Schulmodells
Die Abschaffung des katholischen Religionsunterrichts führte zu Konflikten mit der Kirche.
Militärreformen
Azaña leitete Militärreformen ein, um die Armee zu verkleinern und zu modernisieren:
- Kürzung des Militärbudgets
- Reform des Beförderungssystems
Agrarreform
Die Agrarreform war ein zentrales Anliegen der Republik. Ziel war es, Land von Großgrundbesitzern an landlose Bauern zu verteilen. Das 1932 verabschiedete Gesetz zur Agrarreform erklärte bestimmte Ländereien für enteignungsfähig. Die Umsetzung erwies sich jedoch als erfolglos, hauptsächlich aufgrund des Widerstands der Großgrundbesitzer. Dies führte zu wachsender Unzufriedenheit unter den Bauern.
Opposition und soziale Konflikte
Parlamentarische Opposition
Die rechte Opposition wurde von Lerroux' Radikaler Partei angeführt.
Arbeitgeberverbände
Arbeitgeberverbände, wie der Nationale Wirtschaftsrat, opponierten gegen die Arbeits- und Landreformen.
Linke Opposition
Die anarchistische Gewerkschaft CNT und die Kommunistische Partei (PCE) verfolgten eine revolutionäre Linie. Die sozialistische UGT unterstützte zunächst die Regierung, was jedoch zu Spannungen führte.
Soziale Konflikte nahmen zu, da die Hoffnungen der Bauern und Arbeiter auf rasche Verbesserungen enttäuscht wurden.
Putschversuch von 1932 ("Sanjurjada")
Die Vertreibung der Jesuiten und die Debatten über die Agrarreform und das katalanische Autonomiestatut führten zu einem Putschversuch unter General Sanjurjo am 10. August 1932. Der Putsch scheiterte, und die Regierung nutzte die Gelegenheit, die Agrarreform und das katalanische Statut zu verabschieden.
Regierungskrise und Wahlen 1933
Im Januar 1933 kam es im Dorf Casas Viejas zu einem Massaker, bei dem Mitglieder der Guardia Civil eine Gruppe von Anarchisten töteten. Dieser Vorfall führte zu einer schweren politischen Krise.
Neue politische Gruppierungen
- CEDA (Spanische Konföderation der Autonomen Rechten): katholische Organisation unter Gil Robles
- Renovación Española: monarchistische Bewegung unter Calvo Sotelo
- Falange Española: faschistische Gruppe unter José Antonio Primo de Rivera
Im November 1933 fanden Neuwahlen statt, die von der Rechten gewonnen wurden. Gründe für den Sieg der Rechten waren unter anderem die Uneinigkeit der Linken und ein gescheiterter Aufstand der CNT.