Die Zweite Spanische Republik: Reformen, Konflikte und Wandel
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Die Zweite Spanische Republik: Eine Ära des Umbruchs
Antiklerikalismus und Kirchenangriffe
Die starke antiklerikale Stimmung, die sich in einigen Teilen der spanischen Gesellschaft durchsetzte, führte zu einer großen Welle tätlicher Angriffe auf die Kirche. Dies mündete in der Verbrennung von Klöstern und Pfarreien. Obwohl dies die Frage der Religionsfreiheit, die in der Verfassung verteidigt werden sollte, verwirrte, war es eine populäre Reaktion auf die übermäßige Macht, die die Kirche bisher ausgeübt hatte.
Militärreformen unter Azaña
Eine weitere wichtige Frage war die Reform der Streitkräfte, die von Manuel Azaña durchgeführt wurde. Diese Reform forderte unter anderem:
- Den Rückzug der Militärs, die der Republik nicht die Treue schwören wollten.
- Die Motorisierung der Kavallerie.
- Die Schließung der Militärakademie von Saragossa (zu dieser Zeit von Francisco Franco geleitet).
Viele Soldaten stimmten diesen Maßnahmen nicht zu, was sie später zum Handeln veranlassen sollte.
Die gescheiterte Agrarreform
Die Agrarreform war vielleicht die größte Schwäche der Republik und erwies sich als Fehler. Die ursprüngliche Absicht war es, Land und Einkommen unter den Bauern zu verteilen; es wurden einige Enteignungen bei Großgrundbesitzern vorgenommen. Doch der Mangel an Kooperation seitens der Betroffenen untergrub die Maßnahme. Mit der Machtübernahme rechtsextremer Parteien im Jahr 1933 wurden diese Enteignungen rückgängig gemacht, sodass die Reform ein bewusster Versuch blieb, aber keine greifbare Realität wurde.
Regionaler Nationalismus und Autonomiebestrebungen
Das Problem des Regionalnationalismus war ein Triumph für die Regionen, die danach strebten. Dies war der Fall in Katalonien. Im Jahr 1932 wurde ein Autonomiestatut verabschiedet und die Generalitat, die 1714 abgeschafft worden war, wiederhergestellt. Deren Regierung wurde von Francesc Macià geleitet. Seinem Beispiel folgten andere Regionen wie das Baskenland, Galicien und Andalusien, jedoch mit gemischtem Erfolg, da in der republikanischen Zeit nur das Baskenland ein weiteres Autonomiegesetz erhielt.
Konservative Gegenreaktion und Casas Viejas
Die konservative Gegenreaktion auf alle Maßnahmen der Republik ließ nicht lange auf sich warten. Im Jahr 1932 führte General José Sanjurjo einen Aufstand gegen das System an, der jedoch scheiterte und mit seiner Verbannung nach Portugal endete. Ein Jahr später führte ein tragisches Ereignis, das das Ansehen der Regierung stark beschädigte, zu vorgezogenen Neuwahlen. Im Dorf Casas Viejas (Cádiz) wurde ein anarchistischer Aufstand gegen bestimmte Maßnahmen der Landreform brutal unterdrückt. Diese Maßnahme führte dazu, dass die Regierung unter anderem von Manuel Azaña stark an Ansehen verlor.
Die Wahlen von 1933: Frauen wählen erstmals
Am 19. November 1933 fanden Wahlen statt, bei denen Frauen zum ersten Mal ihr Wahlrecht ausüben konnten.