Die Zweite Spanische Republik: Verfassung und Reformen (1931-1933)
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Die Verfassung der Zweiten Spanischen Republik (1931)
Trennung der Gewalten und Regierungskontrolle
Es wurde eine Trennung der Gewalten eingeführt, wobei dem Parlament (Cortes) Priorität eingeräumt wurde. Das Parlament hatte die Macht, die Regierung zu kontrollieren und sogar aufzulösen. Im Gegensatz dazu erhielt der Präsident der Republik sehr begrenzte Befugnisse.
Das Verfassungsgericht
Schließlich wurde das Verfassungsgericht geschaffen, um die Legalität der Gesetze zu gewährleisten, die von der Regierung erlassen wurden.
Staatliche Definition und Außenpolitik
Die Definition von Spanien als integraler Staat war vereinbar mit der Autonomie der Regionen. Kastilisch wurde als offizielle Sprache festgelegt. Außenpolitisch wurde der Krieg abgelehnt.
Antiklerikale Bestimmungen und Kontroversen
Die antiklerikalen Bestimmungen der Verfassung führten zu den größten Kontroversen. Die Freiheit der Religionsausübung, die Abschaffung der staatlichen Finanzierung der Kirche und die Säkularisierung der Friedhöfe verärgerten viele. Die Auflösung der Gesellschaft Jesu und das Verbot der Lehrtätigkeit für andere religiöse Orden verursachten große Aufregung. Lokale Behörden konnten zudem religiöse Prozessionen verbieten.
Das Republikanische Biennium (1931–1933)
Während des Zeitraums von 1931 bis 1933 wurden mehrere wichtige Reformen durchgeführt:
Reform der Armee
Manuel Azaña strebte eine kleine, moderne und der Republik loyale Armee an. Er versuchte, Offiziere zu entlassen, da es zu viele gab und sie eine Belastung für die Staatskasse darstellten. Zudem wurden Offiziere entfernt, die ihre Beförderung durch Kriegsdienst oder Alter erlangt hatten.
Umgang mit dem Katholizismus
Die Republikaner der Linken sahen den Katholizismus als Verbündeten der Rechten und der Monarchie. Daher wurden die Jesuiten aufgelöst und ihnen die Bildungstätigkeit entzogen. Die restlichen Orden wurden zwar geduldet, aber durch das Verbot der Lehrtätigkeit ebenfalls zum Verschwinden verurteilt. Zudem sollte die Regierung die Kontrolle über die Orden haben und sie auflösen können, wenn sie als Gefahr für den Staat angesehen wurden.
Weitere antiklerikale Maßnahmen:
- Kruzifixe mussten aus Schulen entfernt werden.
- Die katholische Zeitung „El Debate“ wurde geschlossen und mehrmals für befristete Zeiträume beschlagnahmt.
- Veranstaltungen und Gottesdienste benötigten behördliche Genehmigung.
Die Trennung zwischen Kirche und Staat war unfreundlich, da die Reformen als zu schnell und undemokratisch empfunden wurden.
Nationalismen und das Katalanische Statut
Das katalanische Problem wurde zunächst relativ gut gelöst. Die provisorische Regierung gewährte Katalonien die Selbstverwaltung. Ein Autonomiestatut wurde ausgearbeitet und per Referendum genehmigt, welches die Zuständigkeiten festlegte. Die wichtigste politische Kraft in Katalonien war die ERC, die zwischen vollständiger Unabhängigkeit und weitgehender Autonomie schwankte.
Allerdings musste dieses Statut vom spanischen Parlament genehmigt werden, was zu Konflikten führte. Die Rechte, aber auch Intellektuelle und die meisten Mitte-Links-Republikaner, sahen dies als den Beginn des Zerfalls des Landes. Auch die Armee war dagegen. Nach mehrmonatigem Dialog wurde das Katalanische Statut 1932 schließlich genehmigt.