Der spanische Roman nach 1936
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Einleitung
Der Bürgerkrieg war ein tiefer Einschnitt in der spanischen literarischen Entwicklung durch: Tod, Exil, Zensur. Der spanische Roman musste in den 1940er Jahren von Neuem beginnen. Die Kritik nennt vier aufeinanderfolgende Stufen und fünf Generationen: die von 1936, 1950, 1968, 1980 und 1990.
Die Erzählung der 1940er Jahre in und außerhalb Spaniens
In Spanien: Die Autoren der Zeit suchten einen Ausgangspunkt in der spanischen Tradition. In der Tradition des Realismus: die harte Realität, Poesie, Fantasie, Humor und ethische Haltung. Es gelang ihnen, den sozialen Dissens, der in der Atmosphäre herrschte, auf die Ebene der Existenz zu heben. Ihr Ziel ist die Reflexion von Problemen, die die Menschen beeinflussen. Dieser existenzielle Ansatz besteht aus:
1) Einführung der bitteren Realität.
2) Darstellung von verzweifelten, marginalisierten und entwurzelten Charakteren.
3) Fehlende soziale Kritik.
Außerhalb Spaniens: Das Wissen um die Werke der Exilautoren war langsam und spät und die literarischen Auswirkungen vernachlässigbar. Ein Teil der Arbeit der Romanautoren aus dem Exil ist geprägt von der ständigen Reaktion zwischen schmerzhafter Vergangenheit und Gegenwart:
1) Erinnerungen an Kindheit und Jugend.
2) Tragische Erfahrung des Krieges, der Geschichte und der Folgen.
3) Die Entdeckung der amerikanischen Welt.
Der Sozialroman der 1950er Jahre
Das Wiederaufleben des Romans der 1940er Jahre konsolidiert sich in den 1950er Jahren mit dem Sozialroman. Zwei Generationen existieren nebeneinander:
1) Die drei bedeutendsten Romanautoren der vorherigen Generation: Camilo José Cela mit Der Bienenkorb, Miguel Delibes mit Der Weg und Gonzalo Torrente Ballester mit Die Freuden und die Schatten.
2) Eine neue Generation von Romanautoren, die um 1945 in Erscheinung tritt, mit Rafael Sánchez Ferlosio und Industrias y andanzas de Alfanhuí. Die Merkmale der "Generation des halben Jahrhunderts":
a) Die spanische Gesellschaft wird zum zentralen Thema ihrer Erzählung.
b) Vorrangig sind einfache Werke mit prägnanten, linearen Erzählräumen, reichlich Beschreibungen und Dialogen sowie die Verwendung der Volkssprache. Der wichtigste ästhetische Aspekt ist der erzählerische Objektivismus.
Der spanische Roman ab 1960
In den 1960er Jahren können wir zwei chronologische Stufen des neuen Romans unterscheiden: der Roman von 1962 bis 1975 und der Roman seit 1975.
Die Erschöpfung der realistischen Romanformel ist gekennzeichnet durch die Erneuerung der Erzählweise:
1) Die Entdeckung der lateinamerikanischen Literatur.
2) Einflüsse der großen Erneuerer des modernen Romans.
3) Das Erscheinen von zwei Werken, die von James Joyces Ulysses beeinflusst sind. Merkmale der Erprobung neuer narrativer Formeln:
a) Der Bruch mit der linearen Handlung der Erzählung.
b) Aufgegliederte Rede.
c) Fragmentierter Raum und Zeit.
d) Erzählerische Polyphonie.
e) Das neue Skript soll eine Leserschaft ansprechen.
Der spanische Roman ab 1975
Die Grundzüge des Romans von 1975 bis heute sind:
a) Metaroman: Symbiose zwischen historischer Erzählung und dem Prozess, der für ihren Aufbau verfolgt wurde.
b) Lyrik: Konzentriert ihre Interessen auf eine suggestive, konkrete Welt mit Symbolcharakter und der Tendenz zur poetischen Sprache.
c) Historische Romane: Die Handlung spielt in der Vergangenheit.
d) Thriller: Vermischung von Polizei, Politik und Geschichte.
e) Realistischer Ansatz: Versuch, für den Roman die Kunst des Geschichtenerzählens wiederzuerlangen. Breitere Perspektive und offener.
f) Kulturalistische Fiktion: Junge Autoren, die verschiedene Aspekte der westlichen Kultur erklären und analysieren.
g) Ein weiterer Trend: Der Roman beschäftigt sich mit Problemen der Jugend in den Städten mit einer Ästhetik, die der Gegenkultur nahesteht.