Spanische Romane im 16. Jahrhundert: Typen & Merkmale

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Spanische Romane im 16. Jahrhundert: Typen & Merkmale

Ritterromane

Die Ritterromane waren die Literatur des späten 16. Jahrhunderts. Sie erschienen um die Mitte des Jahrhunderts und erreichten ihren Höhepunkt zwischen 1510 und 1560. Die Merkmale der Ritterromane sind übertrieben: die Anwesenheit von Zauberern und wundersamen Elementen sowie ständige Kämpfe, aus denen der Held seinen Mut beweist und sich als würdig für die Liebe seiner Dame erweist. Der Erzähler erzählt die Taten in der 3. Person. Der Erzähler tritt als Schriftsteller auf und gibt vor, die Taten eines großen Ritters zu chronisieren. Das wichtigste Werk war Amadís de Gaula von Garci Rodríguez de Montalvo.

Schäferroman

Der erste Schäferroman, der in Spanien veröffentlicht wurde, war Los siete libros de la Diana von Jorge de Montemayor. In diesen Romanen leben Hirten in einer idealisierten und schönen Umgebung, lieben, weinen, leiden unter Eifersucht und singen schöne Lieder. Autoren und Werke: Cervantes (La Galatea) und Lope de Vega (La Arcadia).

Byzantinischer Roman

Der Byzantinische Roman beschreibt die Abenteuer zweier Liebender an imaginären Orten und Zeiten. Mehrere wurden in Spanien während des 16. Jahrhunderts geschrieben. Cervantes schrieb einen Roman dieser Art mit dem Titel Los trabajos de Persiles y Sigismunda.

Novela Morisca

Die Novela Morisca (Maurische Novelle) erinnert an das Leben an der Grenze im 15. Jahrhundert, die das Königreich Kastilien vom letzten muslimischen Königreich trennte. Die wichtigste ist Historia del Abencerraje y la hermosa Jarifa. Das Konzept der Liebe entspricht dem der Ritterromane, aber der Schauplatz ist die Grenze.

Schelmenroman (Novela Picaresca)

Merkmale des Schelmenromans sind:

  • Der Protagonist ist ein Schelm, der sein eigenes Leben von Kindheit an erzählt.
  • Er ist Sohn ehrloser Eltern und spricht mit Zynismus.
  • Er ist ein Dieb und stiehlt mit raffinierten Tricks.
  • Er strebt nach sozialem Aufstieg.
  • Erzählt glaubwürdige Ereignisse (Realismus).

Wichtigstes Werk: Das Leben des Lazarillo de Tormes und seine Nöte und Schicksale (La vida de Lazarillo de Tormes y de sus fortunas y adversidades).

Struktur: Die Komposition des Lazarillo folgt zwei strukturellen Modellen: der Autobiografie und der Epistel. Alle strukturierten Elemente (viele Texte und mündliche Überlieferungen, gemischt mit realen Daten) ergeben Sinn, da sie Teil der Lebensgeschichte einer Figur sind, die von ihr selbst nach dem Modell eines Briefes erzählt wird.

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