Spanische Romantik: Autoren, Werke & Merkmale

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Die Romantik: Eine revolutionäre Bewegung

Die Romantik, eine revolutionäre Bewegung, stellt Gefühl und individuellen Ausdruck in allen Lebensbereichen in den Vordergrund: Gesellschaft, Kunst, Politik und Moral. Sie manifestierte sich als Bruch mit dem Klassizismus und als Hymne an die Freiheit.

Goya: Übergang zur Romantik

Der spanische Maler Francisco de Goya (1746–1828) symbolisiert den Übergang vom Neoklassizismus zu einer romantischen Sensibilität.

Vorrang der Gefühle in der Romantik

In der Romantik ersetzen Gefühle die Vernunft. Romantische Werke erheben nicht den Anspruch, perfekt zu sein, sondern verfolgen das tiefe Ziel, Gefühl, Geheimnis und kreative Freiheit auszudrücken.

Phasen der spanischen Romantik

Erste Hälfte des 19. Jahrhunderts

Autoren und ideologische Aspekte

José Zorrilla (1817–1893): Betonte nationale Themen und die Verherrlichung der spanischen nationalen Vergangenheit (Legenden usw.). Zu seinen Werken zählen Oriente, Granada und Leyendas.

José de Espronceda (1808–1842): Verherrlichte die Freiheit und verurteilte die Heuchelei. Bekannte Werke sind die narrativen Dichtungen El estudiante de Salamanca und El diablo mundo sowie Gedichte wie Canción del pirata, El reo de muerte, El mendigo und El verdugo.

Zweite Hälfte des 19. Jhdts. (Postromantik)

Autoren und Themen

Gustavo Adolfo Bécquer (1836–1870): Fokus auf intime Themen, Frustrationen und existenzielle Fragen (z.B. unmögliche Liebe). Hauptwerk seiner Lyrik sind die Rimas.

Rosalía de Castro (1837–1885): Ihre Dichtung ist geprägt von Melancholie, sozialen Anliegen und der galicischen Identität. Wichtige Werke sind Cantares gallegos, Follas novas und En las orillas del Sar.

Wichtige Vertreter und ihre Werke

José de Espronceda (1808–1842)

Geboren 1808 in Almendralejo, gestorben 1842 in Madrid.

Hauptwerke und Themen:

  • Historischer Roman: Sancho Saldaña
  • Narrative Dichtung: El diablo mundo, El estudiante de Salamanca
  • Gedichte: Canción del pirata, El reo de muerte, El mendigo, El verdugo

Seine Werke zeichnen sich durch die Verherrlichung der Freiheit und die Kritik an gesellschaftlicher Heuchelei aus.

Gustavo Adolfo Bécquer (1836–1870)

Geboren 1836 in Sevilla, gestorben 1870 in Madrid.

Hauptwerke:

  • Lyrik: Rimas (Sammlung von Gedichten)
  • Prosa: Leyendas (Sammlung von Prosageschichten)

Modernität Bécquers Poesie:

  1. Sie drückt eine zutiefst persönliche Erfahrung aus.
  2. Sie verwendet einfache Worte, die reich an Konnotationen sind.
  3. Die angedeuteten Gefühle und Emotionen sind zentral.
  4. Der Rhythmus seiner Verse ist sanft und melodiös.
  5. Seine Gedichte inspirierten nachfolgende Generationen spanischer Dichter.

Rosalía de Castro (1837–1885)

Geboren 1837 in Santiago de Compostela, gestorben 1885 in Padrón.

Bedeutende Werke:

  • Cantares gallegos (Galicische Gesänge)
  • Follas novas (Neue Blätter)
  • En las orillas del Sar (An den Ufern des Sar)

Ihre Werke spiegeln tiefe Melancholie, soziale Anteilnahme und eine starke Verbindung zu ihrer galicischen Heimat wider.

Mariano José de Larra (1809–1837)

Geboren 1809 in Madrid, gestorben 1837 ebenda.

Schaffen und Werke:

  • Theater: Macías
  • Historischer Roman: El doncel de don Enrique el Doliente
  • Journalistische Artikel (Costumbrismo): Zahlreiche kritische und satirische Artikel, oft unter dem Pseudonym "Fígaro", die die spanische Gesellschaft seiner Zeit analysieren.

Der historische Roman der Romantik

Definition und Entstehung

Ein historischer Roman ist eine Erzählung, die von Charakteren und Ereignissen der Vergangenheit inspiriert ist. Er entstand in der Romantik unter anderem aus einer Idealisierung vergangener Zeiten und als Fluchtmöglichkeit vor einer als mittelmäßig empfundenen Gegenwart in eine idealisierte Welt.

Merkmale des historischen Romans

  • Helden mit oft einsamem und rebellischem Charakter.
  • Turbulente Liebesgeschichten, die häufig tragisch enden.
  • Die Handlung spielt oft in typisch romantischen Szenerien (z.B. Ruinen, alte Burgen, abgelegene Orte).
  • Die Protagonisten erleiden häufig ein tragisches Schicksal.

Wichtige Autoren

  • Enrique Gil y Carrasco (El señor de Bembibre)
  • Mariano José de Larra (El doncel de don Enrique el Doliente)
  • José de Espronceda (Sancho Saldaña)

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