Das spanische Theater der Nachkriegszeit

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Theater der Nachkriegszeit

Es handelt sich um ein Theater, das sich primär der Unterhaltung des Publikums widmet und tiefere Themen meidet. Die bürgerliche Komödie, oft als „gut gebautes Theater“ bezeichnet, behandelt Themen wie Liebe und Treue. Ein komisches Drama, das die Sitten der Bourgeoisie kritisiert, jedoch ohne Bitterkeit.
Autoren: José María Pemán, Joaquín Calvo Sotelo (mit Die Mauer), Juan Ignacio Luca de Tena (mit Don José, Pepe und Pepito), José López Rubio, Víctor Ruiz Iriarte (Kinderspiel).

Teatro del Humor

Charakteristisch ist eine witzige Sprache.
Autoren: Enrique Jardiel Poncela. Sein Werk basiert auf Komik und fantastischer Unwahrscheinlichkeit, um eine Karikatur der Gesellschaft zu präsentieren. Werke: Angelina oder die Ehre eines Brigadiers, Eloísa unter einem Mandelbaum.
Miguel Mihura: Er gilt als Vorläufer des Theaters des Absurden. Werke: Drei Hüte für einen Mann, Ninette de Murcia.
Mihura und Jardiel sind Meister im Gebrauch komischer Sprache, basierend auf Ironie, Wortspielen und absurder Übertreibung.

Exiltheater

Es entwickelte sich vor allem in Mexiko und Argentinien. Das künstlerische Interesse der Autoren führte dazu, dass sie die neuesten Entwicklungen in ihre Werke einbezogen.
Autoren:
  • Rafael Alberti: Er vertrat ein zunehmend politisches Theater, dessen wichtigstes Werk Der Schandfleck die Intoleranz der Macht anprangert.
  • Max Aub: Thematisiert in seinem Drama San Juan die Schicksale einer Gruppe jüdischer Einwanderer, die vor den Nazis auf dem Schiff San Juan fliehen und in keinem Hafen aufgenommen werden. Es ist eine klare Anklage gegen freie Nationen, die ihre Freiheit nutzten, um Opfern des Nationalsozialismus politisches Asyl zu verweigern.
  • Alejandro Casona: Ihm wurde vorgeworfen, ein „Fluchtdrama“ zu produzieren, das sich von den sozio-historischen Umständen abwendet, wie in Die Dame vom Morgengrauen.

Existenzialistisches und soziales Drama: Die Realisten

Autor: Antonio Buero Vallejo: 1947 zum Tode verurteilt, aber begnadigt. In seinem Werk finden sich die Anprangerung von Ungerechtigkeit, Leid, die Suche nach Wahrheit und der Kampf für die Freiheit. Seine Charaktere leben, obwohl sie von Hoffnung getragen werden, in einer ewigen Frage. Sein Theater greift die kathartische Funktion der klassischen Tragödie auf und zwingt den Zuschauer, sich dessen bewusst zu werden, was er erlebt.
Etappen:
  • Existenzialismus: Historia de una escalera spiegelt eine graue Welt der Nachbarschaft mit ihren Hoffnungen und Niederlagen wider. Das Brennen in der Dunkelheit behandelt das Thema Blindheit.
  • Soziales Drama: Ein Träumer für eine Stadt, Las Meninas, Das Dachfenster.
  • Formale Erneuerung: Die Stiftung, Die Detonation.
Autoren:
  • Alfonso Sastre: Sein Theater zeichnet sich durch soziales Engagement, Beendigung und Erneuerung aus. Werke: Quadrat zum Tode (Soldaten spielen eine angebliche Selbstmordmission im Dritten Weltkrieg), Sandra und die Asche, Die fantastische Taverne.
  • José Martín Recuerda: Schrieb interessante Inhalte und Werke der Sozialkritik, wie Die Wilden von San Gil und Die Brücke von Beaterio (Die Aufgenommenen der Heiligen Maria von Ägypten).
  • Laura Olmo: Das Hemd. Das Hauptthema ist die durch Arbeitslosigkeit verursachte Armut.
  • José María Rodríguez Méndez: Zu seinen Werken zählen: Der Unschuldige von Moncloa, Hochzeiten waren berühmte Lumpen und Fandango.
  • Carlos Muñiz: In seiner Produktion sticht Das Tintenfass hervor.
  • Antonio Gala: Vereint Salonkomödie mit existenziellem und symbolischem Drama. Werke: Die Ringe für eine Dame, Ulises, warum läufst du?

Das spanische Theater der 1960er Jahre

Wichtige Strömungen im spanischen Theater dieser Zeit:
  • Die Erben des Avantgarde- und Absurden Theaters:
    • Fernando Arrabal: Schöpfer des Panik-Theaters (Verwirrung, Entsetzen, Humor...). Werke: Der Autofriedhof, Der Architekt und der Kaiser von Assyrien und Picknick.
    • Francisco Nieva: In dessen Werken das zugrunde liegende Thema die Unterdrückung der Gesellschaft ist. Werke: Sturmhaar, Verdammt gekrönt und Töchter.
  • Symbolismus: In ihren Arbeiten wird der Pessimismus betont. Autoren: José Luis Rubiales und Riaza.
  • Die dritte Strömung: Bildet sich aus den Erben der bürgerlichen Komödie, die sich von der sozialen Situation des Augenblicks abwenden. Hervorzuheben ist das Werk von Alfonso Paso: Die armen Dinger.

Das spanische Theater der 1970er Jahre

Es gab einen Aufschwung des freien Theaters, dessen Ursprung hauptsächlich in Universitäts-Theatergruppen wie Els Joglars, Comediants u.a. lag. Gegen Ende der siebziger Jahre verlagerte sich der Fokus des Straßentheaters von verbalen Elementen zugunsten paraverbaler Ausdrucksformen.

Theater ab Mitte der 1970er Jahre

Es entstand eine Reihe von Autoren, die sich mit zeitgenössischen Fragen realistisch auseinandersetzten, verbunden mit einer ästhetischen und moderaten formalen Erneuerung. Hervorzuheben sind:
  • José Sanchis Sinisterra: Mit seinem berühmtesten Werk Ay, Carmela!
  • José Luis Alonso de Santos: Dessen Werke Das Fest des Mauren und Der Tabakhändler von Vallecas verfilmt wurden.
  • Fermín Cabal: Mit seinem Werk Schlösser in der Luft.

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