Die Spanische Verfassung von 1978 und der Übergang zur Demokratie

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Die Spanische Verfassung von 1978 und der Übergang zur Demokratie

Die **Verfassung** ist der rechtliche Wortlaut der Artikel, die die politischen, sozialen, wirtschaftlichen und anderen Grundlagen eines Staates regeln. Sie wird vollständig durch das Recht bestimmt.

Struktur der Verfassung

Die spanische Verfassung von 1978 wurde vom spanischen Volk in einem Referendum am 31. Oktober 1978 gebilligt. Der Text wurde anschließend im Amtsblatt des Staates (BOE) veröffentlicht.

Dies zeigt, dass die Verfassung aus zwei Hauptteilen besteht:

  • Dem **dogmatischen Teil**, der die Grundprinzipien sowie die Rechte und Pflichten der Bürger festlegt.
  • Dem **organischen Teil**, der die Regeln für das Funktionieren der staatlichen Institutionen, die anzuwendenden Wirtschaftsgrundsätze und die Rolle des Verfassungsgerichts von Spanien regelt. Auch die Planung der Verfassungsreform wird hier festgelegt.

Der Übergang zur Demokratie

Nach Francos Tod

Nach dem Tod von General Franco im Jahr 1975 wurde **Juan Carlos I.** zum König von Spanien ernannt. Er beauftragte Adolfo Suárez mit der Bildung einer Regierung.

Die Regierung Suárez

Suárez wurde von den "Immobilisten" (den Anhängern des alten Regimes) als zu moderat angesehen, während die Opposition ihn als zu sehr das alte System schützend empfand. Dennoch pflegte Suárez Beziehungen zur Opposition, insbesondere zur PSOE und zur PCE, was für die politische Reform entscheidend war.

Politische Reformen und Wahlen

Der Präsident der Cortes (des Parlaments) setzte ein Gesetz zur politischen Reform in Kraft, um das politische System zu verändern. Die Cortes, bestehend aus zwei Kammern (Kongress und Senat), verabschiedeten ein Gesetz über politische Wahlen, um neue Vertreter zu wählen und den Übergang zu fördern.

Nach Francos Tod war es notwendig, das alte System aufzulösen und ein objektiveres Wahlsystem einzuführen. Ein entscheidender Schritt war die Legalisierung der Kommunistischen Partei (PCE). Die ersten demokratischen Wahlen wurden von der UCD (Unión de Centro Democrático) unter der Führung von Adolfo Suárez gewonnen, der für die Fortsetzung der Reformen verantwortlich war.

Die Moncloa-Pakte

Eine sehr wichtige Vereinbarung für die Entwicklung der Demokratie waren die **Moncloa-Pakte**. Die Regierung Suárez erkannte die Notwendigkeit, schnellstmöglich eine verfassungsrechtliche Grundlage für die neue Demokratie zu schaffen. Das Ziel war der Aufbau einer neuen demokratischen Staatsstruktur anstelle des Franco-Regimes.

Organisation des Staates und Autonomie

Überwindung des Zentralismus

Die Verfassung regelt auch die Organisation des nationalen Territoriums. Ein wichtiger Aspekt war die Überwindung des staatlichen Zentralismus, der während der Diktatur vorherrschte. Die Verfassung ermöglichte eine weitreichende nationale und regionale Verteilung der Macht.

Die Autonomen Gemeinschaften

Die Lösung für den Zugang zum demokratischen System in Spanien war die Schaffung der **Autonomen Gemeinschaften**. Dies entsprach dem Wunsch vieler Regionen nach Selbstverwaltung innerhalb Spaniens.

Die ersten Autonomiestatute

Die ersten Autonomiestatute, die verabschiedet wurden, waren die des Baskenlandes und Kataloniens.

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