Spanische Wirtschaftsgeschichte: Von der Autarkie zur Öffnung
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Die Anfänge und die staatliche Kontrolle
Viele öffentliche Unternehmen wurden durch den Staat geschaffen. In diesen frühen Jahren entstanden die wichtigsten Unternehmen der Gruppe (Iberia, Endesa, Aunos...). Während dieser Zeit ersetzte die staatliche Festsetzung von Preisen das freie Funktionieren des Marktes. Der Staat kontrollierte den Markt und zwang die Produzenten, die gesamte Produktion zu einem im Voraus festgelegten Preis zu verkaufen.
Die Bewertung der Lebensmittelpreise unter ihrem Wert führte dazu, dass viele Produzenten es vorzogen, ihre Produkte für den Verkauf auf dem Schwarzmarkt zu verstecken, wo sie höhere Gewinne erzielten. So entstanden die staatliche Preisregulierung und parallel dazu der illegale Markt, der sogenannte Schwarzmarkt, auf dem die Händler außerhalb des Gesetzes operierten. Oft erreichten die Schwarzmarktpreise das Doppelte oder Dreifache der offiziellen Marktpreise.
Die Politik der Autarkie und ihre Folgen
Die Autarkiepolitik der Franco-Regierung wurde durch die internationale Isolation erzwungen, die zu allen Arten von Knappheit führte. Ausreichende Mengen an Lebensmitteln wurden durch Rationierung und hohe Schwarzmarktpreise garantiert, während die Löhne elend niedrig blieben. Dies führte bei einem Großteil der Bevölkerung zu Hunger.
Beginn der Erschöpfung und erste Proteste
Zu Beginn der fünfziger Jahre begann die Überlastung und Erschöpfung der Autarkie deutlich zu werden. Francos Wirtschaftspolitik führte zu mehr Ungleichheit in der Einkommensverteilung unter den Spaniern. Dies erklärt das Auftreten der ersten Arbeiter mobilisierungen. So kam es zwischen 1945 und 1947 zu ersten Unruhen in Katalonien, Asturien und dem Baskenland.
Diese frühen Demonstrationen zeigten die Unzufriedenheit mit der wirtschaftlichen Situation des Regimes. Trotz der Weigerung des Regimes, die Peseta abzuwerten, fiel der offizielle Wechselkurs in der zweiten Hälfte der vierziger Jahre von 11,2 Peseten pro Dollar auf 40 Peseten pro Dollar.
Internationale Neuausrichtung und Regierungsänderungen
Als Teil des Kalten Krieges und nach dem Vorfall in Berlin änderte sich die Haltung der Vereinigten Staaten gegenüber dem Franco-Regime. Die internationalen Beziehungen traten in eine günstigere Phase ein, da Spanien ein treuer Verbündeter der USA wurde. Im Jahr 1950 wurde Spanien in internationale Organisationen wie die FAO und die UNESCO aufgenommen. Dies markierte das Ende der Isolation, und die Vereinten Nationen erlaubten Spanien 1955 den Eintritt in ihre inneren Organe.
Aufgrund der Autarkie und der neuen internationalen Lage ordnete Franco 1951 eine Umstrukturierung seiner Regierung an. Das neue Kabinett wurde durch eine Kombination aus Falangisten und Katholiken geprägt, wobei letztere ein größeres Gewicht hatten. Die Regierung wurde von einer Schlüsselperson geführt, die für die Kontinuität des Regimes von entscheidender Bedeutung war: Admiral Luis Carrero Blanco. Mit diesen politischen Veränderungen suchte das Regime um diplomatische Anerkennung.
Neue Protestwellen und technokratische Wende
Ende der 50er Jahre entwickelte sich eine neue Welle von Arbeiterprotesten, und es gab auch die ersten studentischen Oppositionsbewegungen in Madrid und Barcelona.
Im Jahr 1957 kam es zu einer weiteren Umstrukturierung der Regierung. Minister aus dem Opus Dei oder sogenannte Technokraten kamen ins Amt, was eine Neuausrichtung der Wirtschaftspolitik auf die endgültige Aufgabe der Autarkie und die Öffnung Spaniens nach außen bedeutete.
Wirtschaftswachstum und Stabilisierungspläne
Von den späten fünfziger Jahren bis 1974 wuchs die spanische Wirtschaft mit beispielloser Geschwindigkeit. Spanien trat schließlich der kleinen Gruppe der Industrieländer bei.
Die Notwendigkeit eines wirtschaftlichen Stabilisierungsplans ergab sich aus dem Mangel an Gold- und Devisenreserven, um das Ungleichgewicht zwischen Ein- und Ausfuhren zu bewältigen. Im Gegenzug verpflichtete sich die spanische Regierung, ihre Intervention in der Wirtschaft zu verringern, und verschiedene internationale Organisationen gewährten Darlehen, um den Mangel an Reserven zu bewältigen.
Alle drei erlassenen Pläne hatten eine Laufzeit von vier Jahren. Die Planung konzentrierte sich auf die Industrie.