Spanischer Bürgerkrieg: Folgen und Francos Aufstieg

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Die Folgen des Spanischen Bürgerkriegs

Der Spanische Bürgerkrieg (1936-1939) hatte verheerende Auswirkungen auf Spanien. Die wichtigsten Folgen waren:

  • Hohe Opferzahlen: Schätzungsweise 450.000 Menschen starben auf beiden Seiten des Konflikts.
  • Massive Fluchtbewegung: Fast eine halbe Million Menschen flohen aus dem Land.
  • Hinrichtungen: Etwa 48.000 Menschen wurden während des Krieges hingerichtet.
  • Repression: Sympathisanten der Linken wurden gedemütigt, mit Geldstrafen belegt und inhaftiert.
  • Wirtschaftliche Unterdrückung: Es wurden Wirtschaftssanktionen verhängt und Eigentum beschlagnahmt.
  • Säuberung des öffentlichen Sektors: Beamte wurden mit Geldstrafen belegt, ihr Eigentum wurde beschlagnahmt und sie wurden entlassen. Ihre Stellen wurden mit Anhängern des Franco-Regimes besetzt. Diese Säuberung betraf auch andere Berufsgruppen wie Journalisten, Anwälte, Ärzte und Lehrer.
  • Zerstörung der Infrastruktur: Eine halbe Million Wohnungen, ein großer Teil der Handelsmarine sowie öffentliche und religiöse Gebäude wurden zerstört.
  • Schulden: Die nationalistische Seite nahm Kredite bei anderen europäischen Mächten auf.

Die Entstehung der Franco-Diktatur

Zunächst fehlte ein klares politisches Projekt. Man erkannte jedoch die Bedeutung der Einigung der verschiedenen Truppenteile und der Konzentration der Macht in einer einzigen Führungsperson. Im September 1939 wurde General Franco aus folgenden Gründen zum Oberbefehlshaber gewählt:

  • Seine kalte und zurückhaltende Art.
  • Seine spektakulären militärischen Erfolge in der Frühphase des Krieges als Befehlshaber der Afrika-Armee.
  • Seine Fähigkeit, Kontakte zu Deutschen und Italienern zu pflegen.
  • Das Fehlen potenzieller Gegner, die bereits verstorben waren.

Franco setzte Alfonso XIII. nicht wieder auf den Thron ein, sondern ernannte seinen Bruder Ramón Serrano Súñer zum politischen Berater, um sich selbst auf die militärische Führung des Krieges konzentrieren zu können.

Ziele nach dem Krieg

Nach dem Krieg wurden folgende unmittelbare Ziele festgelegt:

  • Abschaffung des parlamentarischen, demokratischen Systems und des Rechtsstaats.
  • Verteidigung der wirtschaftlichen Interessen der Gruppen, die den Aufstand unterstützt hatten.
  • Schaffung der Grundlagen für einen autoritären Staat nach dem Vorbild des italienischen Faschismus.

Frühe Reformen Francos

Unmittelbar nach seiner Machtübernahme führte Franco folgende Reformen durch:

  • Aufhebung des Agrarreformgesetzes: Enteignetes Land wurde zurückgegeben und die dort angesiedelten Arbeiter vertrieben.
  • Verbot aller politischen Parteien und Gewerkschaften: Ende der Koalitionsfreiheit.
  • Gründung einer Einheitspartei im April 1939: Die Falange Española Tradicionalista y de las JONS, deren Führung General Francisco Franco übernahm. Diese Partei vereinte unter seiner persönlichen Kontrolle alle politischen Gruppen, die auf der Seite der Rebellen standen.
  • Abschaffung des Streikrechts.
  • Strenge Zensur: Abschaffung der Meinungsfreiheit.
  • Abschaffung der regionalen Autonomiestatuten.

Die Rolle der katholischen Kirche

Die katholische Geistlichkeit unterstützte die militärischen Rebellen ideologisch und propagandistisch und rechtfertigte den Krieg als notwendigen Aufstand. Nach dem Krieg wurde die Kirche belohnt:

  • Die Gesetze der Republik wurden aufgehoben, das Scheidungsrecht für nichtig erklärt und die Kirche erhielt die Kontrolle über alle öffentlichen und privaten Bildungseinrichtungen.

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