Spanischer Bürgerkrieg: Internationale Verstrickungen

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Internationale Dimension des Bürgerkriegs

Der Spanische Bürgerkrieg, international auch als „Krieg in Spanien“ bekannt, wurde als ein Konflikt zwischen Faschismus und Demokratie wahrgenommen, ja sogar als Auseinandersetzung zwischen Faschismus, Kommunismus und Demokratie.

Man glaubte, dass in Spanien ein Kampf geführt wurde, dessen weltweite Ausbreitung befürchtet wurde. Aufgrund dieser Wahrnehmung bildete sich von Beginn an eine starke internationale Anteilnahme.

Internationale Reaktionen und Positionen

Unterstützung für die Republik

Progressive Demokraten weltweit sympathisierten mit der Republik. In Frankreich, das ebenfalls eine Volksfront-Regierung hatte, unterstützte die Mehrheit der Bevölkerung (mit Ausnahme rechtsextremer Gruppen) die Republik. Auf Regierungsebene zögerte man jedoch, offizielle Hilfe zu leisten.

Die Arbeiterparteien der ganzen Welt, allen voran die Sowjetunion, stellten sich auf die Seite der Republik.

Positionen gegenüber den Nationalisten

In Großbritannien sah die konservative Regierung den Militärputsch als ein Mittel, die Ausbreitung des Kommunismus zu verlangsamen. Seit der Russischen Revolution war die Furcht vor dem Kommunismus oft größer als die vor dem Faschismus.

Der traditionelle Katholizismus unterstützte mehrheitlich den Putsch der Rebellen, mit Ausnahme einiger progressiver katholischer Gruppen. Der Vatikan zögerte zunächst, positionierte sich aber schließlich zugunsten Francos.

Ausländische Intervention und Hilfe

Von Beginn des Konflikts an ersuchten sowohl die Rebellen unter Franco als auch die republikanische Regierung um ausländische Hilfe, sowohl militärisch als auch politisch.

Hilfe für die Franco-Rebellen

Die von Franco geführten Rebellen profitierten am stärksten von ausländischer Unterstützung. Sie erhielten:

  • Flugzeuge
  • Panzer
  • Artillerie
  • Gewehre
  • Munition
  • Truppen

Deutschland leistete vor allem Luftunterstützung durch die „Legion Condor“ und nutzte den Krieg, um neue Waffentechnologien zu testen. Als Gegenleistung erhielt Deutschland Mineralien und andere strategische Güter.

Italien unter Mussolini schickte sogenannte „Freiwilligentruppen“ und Waffen.

Portugal, unter der faschistischen Diktatur von Oliveira Salazar, entsandte ebenfalls Freiwilligenverbände.

Auch von irischen und anderen Nationalitäten erhielten die Rebellen Unterstützung.

Hilfe für die Republik

Die Republik hatte es deutlich schwerer, internationale Hilfe zu mobilisieren. Ende Juli 1936 suchte sie zunächst Unterstützung bei Frankreich (Flugzeuge, Artillerie, Öl). Später schloss sie ein Abkommen mit der UdSSR über die Lieferung von Öl und Kriegsmaterial.

Die Nichteinmischungspolitik

Großbritannien verfolgte eine Politik des Appeasements gegenüber Nazi-Deutschland und wollte einen internationalen bewaffneten Konflikt zwischen faschistischen und kommunistischen Mächten um jeden Preis vermeiden. Es signalisierte Frankreich, dass es dessen Außenpolitik gegen die Bedrohung durch Hitler nicht unterstützen würde, falls Frankreich in Spanien intervenierte.

Daraufhin gab Frankreich nach und initiierte die Gründung eines Nichteinmischungsausschusses. Dieser wurde Anfang August 1936 in London ins Leben gerufen und umfasste 27 Länder. Obwohl Deutschland, Italien und die UdSSR dem Ausschuss angehörten, konnte dieser nicht verhindern, dass beide Konfliktparteien weiterhin ausländische Hilfe erhielten. Der Ausschuss diente in der Vorkriegszeit vor allem der gegenseitigen Beobachtung der Großmächte.

Folgen der Nichteinmischung

Die Politik der Nichteinmischung stellte eine erhebliche Benachteiligung für die legitime republikanische Regierung dar und trug maßgeblich zu ihrer Niederlage bei. Sie verwehrte einem souveränen Staat das Recht, Waffen zu erwerben, um sich gegen den Aufstand eines Teils der eigenen Armee zu verteidigen.

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