Spanisches Nachkriegstheater: Strömungen, Autoren und Werke
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Das spanische Nachkriegstheater: Kontext und Entwicklung
Das Theater der Nachkriegszeit in Spanien entstand in einem historischen Kontext von Diktatur und sozialer Lage, geprägt durch den Mangel an Freiheit.
Historischer Kontext und frühe Strömungen
Bis 1956, nach der etwas harten Diktatur, entwickelten sich verschiedene Theaterformen:
- Kriegstheater: Vertreten durch Autoren wie Rafael Alberti.
- Konservatives Nachkriegstheater: Übte Kritik am Bürgertum und Adel, beispielsweise José María Pemán.
- Humoristisches und absurdes Theater: Beispiele sind Miguel Mihura mit Drei Hüte für Gloria.
- Fluchttheater: Entzog sich den Problemen von Krieg und Steuerhinterziehung, wie Alejandro Casona mit Die Dame vom Morgengrauen.
Debatte um Möglichkeiten und Scheitern: Sastre vs. Buero Vallejo
Ab den 1950er Jahren entstand eine wichtige Debatte über die Möglichkeiten des Theaters unter der Zensur:
- Alfonso Sastre: Vertrat die Position des "unmöglichen Theaters", das die Realität radikal anprangern sollte, auch wenn es unter der Zensur nicht aufgeführt werden konnte.
- Antonio Buero Vallejo: Entwickelte ein "possibilistisches Theater", das trotz der Zensur aufgeführt werden konnte und dennoch kritische Botschaften vermittelte. Buero Vallejo thematisierte soziale Fragen und Kriegsschauplätze mit direkter Sprache. Seine Charaktere sind oft nicht nur Opfer, sondern auch Täter.
Wichtige Vertreter und ihre Werke
Weitere bedeutende Vertreter dieses Theaters sind:
- Lauro Olmo mit Das Hemd
- Carlos Muñiz mit Das Tintenfass
Antonio Buero Vallejo: Leben, Werk und Phasen
Antonio Buero Vallejo hatte kommunistische Zugehörigkeit und kämpfte aufseiten der Republikaner. Am Ende des Bürgerkriegs war er sieben Jahre im Gefängnis, wurde begnadigt und später Mitglied der Königlich Spanischen Akademie. Seine Werke waren der Experimentation nahe, da er exemplarische Charaktere schuf. Er unterschied zwischen aktiven und passiven Charakteren.
Buero Vallejos Schaffensphasen und Hauptwerke
Sein Schaffen lässt sich in mehrere Phasen unterteilen:
- Erste Phase: Behandelt realistische Charaktere, den Mangel an Freiheit und Hoffnung sowie tragische Themen.
- Geschichte einer Treppe: Zeigt vier Familien und den Mangel an sozialer Gerechtigkeit; Charaktere sind in ihrem Schicksal gefangen und wiederholen die Fehler ihrer Eltern.
- In der glühenden Finsternis: Behandelt das Thema Blindheit.
- Zweite Phase: Veröffentlichte Tragödien mit Änderungen, thematisierte soziale Probleme der Vergangenheit und nutzte avantgardistisches Design.
- Ein Träumer für ein Volk
- Das Oberlicht
- Dritte Phase: Intensiviert die Wirkung der Immersion.
- Die Stiftung