Spanisches Theater zu Beginn des 20. Jahrhunderts
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Die Entwicklung des Dramas wurde beeinflusst durch soziale Zwänge.
Es richtete sich an ein bürgerliches Publikum, das kein Interesse an sozialen oder ideologischen Problemen hatte.
Autoren wollten ihre Werke aufführen, hatten aber kein Geld dafür.
Autoren, die sich dem nicht anpassten, wurden ausgegrenzt.
Das Ergebnis war die Armut des spanischen Theaters, was zu einer Stagnation führte.
Hintergrund: 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts
Das romantische Drama entwickelte sich ausgewogener und nachdenklicher.
Der Trend erreichte einen Höhepunkt mit der Hohen Komödie.
Merkmale:
- Ähnlich wie beim realistischen Roman
- Zeitgenössisches Ambiente
- Beobachtung der Wirklichkeit
- Bildungs- oder didaktischer Zweck
- Präsenz des Verses
- Übertriebene Effekte in einigen Szenen
- Bürgerliche Sentimentalität der Charaktere
Die Hohe Komödie brachte zwar Neuerungen, schuf aber keine transzendenten Werke.
Beispiele: Adelardo López de Ayala (Consuelo, 1878) und Manuel Tamayo y Baus (Un drama nuevo, 1867).
José Echegaray mit seiner Neo-Romantik (Effektismus, Gesten-Realismus, Verosimilitud).
Ende des 19. Jahrhunderts gab es mehrere Versuche, die Rhetorik und das Melodrama im Theater zu überwinden.
Beispiele: Benito Pérez Galdós (Realidad), Jacinto Benavente (El nido ajeno) und Joaquín Dicenta (Juan José).
Galdós und Dicenta hatten keinen Erfolg, Benavente hingegen schon.
Das Theater zu Beginn des 20. Jahrhunderts
Mehrere Autoren hoben das Niveau des Theaters, aber die Qualität der Werke blieb oft begrenzt.
Die Komödie Benaventina
Nach dem Scheitern von El nido ajeno schrieb er weitere Qualitätswerke und sicherte sich den Erfolg.
Seine Stücke präsentieren kleine, widersprüchliche Konflikte (Dialog: elegant, natürlich und witzig).
Ländliche bürgerliche Komödien und Dramen (z.B. La malquerida, Rosas de otoño).
Wichtig: Los intereses creados (der Kampf zwischen wahren Gefühlen und gesellschaftlicher Heuchelei).
Die Sittenkomödie
Eine andere Linie: theatralische Skizzen (bezogen auf Sitten und Personen; typisch humoristisch).
Carlos Arniches: Sittenstücke aus Madrid (z.B. El santo de la Isidra), Groteske Tragikomödie (tragische Karikatur einer Person, z.B. La señorita de Trevélez).
Serafín und Joaquín Álvarez Quintero: Sittenkomödien und Possen (oft idealisiert und irreal).
Das poetische Drama
Versdrama, beeinflusst von der Moderne (historische Themen, ideologischer Konservativismus).
Eduardo Marquina: En Flandes se ha puesto el sol.
Gebrüder Machado (Manuel und Antonio): La Lola se va a los puertos.
Versuche der Erneuerung (Generation 98)
Neben Unamuno (Fedra) oder Azorín (Lo invisible) ist Jacinto Grau zu nennen.
Poetische Prosa und traditionelle Themen (z.B. El burlador que no se burla).
Sein bestes Werk: El señor de Pigmalión.