Spanisches Theater Goldenes Zeitalter: Comedia Nacional

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Die Comedia Nacional im Goldenen Zeitalter

Der Begriff 'Comedia' wurde im 17. Jahrhundert allgemein für jedes Theaterstück verwendet, unabhängig davon, ob es komische Elemente enthielt oder nicht. In dieser Zeit erfuhr das Theater eine wahre Erneuerung dank der Ideen von Lope de Vega.

Lope suchte die Gunst des Publikums, indem er sich von den starren Regeln der vorhergehenden Phase löste und die Kunst zu einem Spektakel für das Volk machte. Seine Ideen zum neuen Theater spiegeln sich in seiner Schrift Arte nuevo de hacer comedias en este tiempo wider.

Die wichtigsten Merkmale dieses neuen Theaters sind:

  • Themen

    Die Comedia Nacional zeichnet sich durch thematische Vielfalt aus. Sie greift Themen aus der zeitgenössischen, mittelalterlichen oder antiken Literatur sowie historische Begebenheiten auf. Die Quellen sind vielfältig: Literatur, Alltag, Theologie, Geschichte, Folklore usw.

    Ein besonders wichtiges Thema ist die Ehre. Die Ehre kann durch Vergehen oder andere Umstände verloren gehen, aber ihre Wiederherstellung erfordert in der Regel Blutvergießen. Wurde einer unverheirateten Frau Unrecht getan, liegt die Rache bei den Eltern oder Geschwistern. Bei einer verheirateten Frau ist es der Ehemann, der die Ehre der Familie wiederherstellen muss.

    In einigen Werken (wie z. B. in Fuenteovejuna von Lope de Vega) werden zwei Vorstellungen von Ehre dargestellt:

    • Die aristokratische Ehre, die als angeborene Eigenschaft durch Vererbung übertragen wird.
    • Die Ehre des einfachen Mannes (des 'Villano'), die durch die Ausübung von Tugend erworben wird.

Das Leben ist ein Traum (La vida es sueño)

Dies ist eines der bedeutendsten Werke von Calderón de la Barca. Es behandelt den Konflikt zwischen menschlicher Willensfreiheit und göttlicher Vorherbestimmung.

König Basilio von Polen lässt seinen Sohn Sigismund in einem Turm einsperren, um ein Omen zu verhindern: dass Sigismund gegen seinen Vater rebellieren wird. Beunruhigt durch diese Situation, beschließt Basilio, seinen Sohn zu testen. Er lässt ihn in den Palast bringen und weckt ihn so, dass Sigismund glaubt, er sei im Wachzustand König. Sigismund, der nie eine seinem Prinzenstatus entsprechende Erziehung erhalten hatte und nie frei war, verhält sich grausam. Diese Haltung bestätigt die Vorhersagen des Königs über seinen Sohn, weshalb er beschließt, ihn wieder in den Turm sperren zu lassen. Beim erneuten Erwachen im Turm kann Sigismund nicht unterscheiden, ob das Erlebte Traum oder Realität war.

Als die Stadt von der Existenz des Prinzen erfährt, rebelliert sie und befreit ihn. Sigismund besiegt seinen Vater, verhält sich aber gnädig und verzeiht ihm. Basilio erkennt die edle Geste seines Sohnes an und ernennt ihn zum Kronprinzen: ein Triumph der menschlichen Freiheit über die Prädestination.

Der Bürgermeister von Zalamea (El alcalde de Zalamea)

Dieses Stück von Calderón de la Barca behandelt die Frage der Gerechtigkeit, die für alle gleich sein muss, ohne Unterschied der sozialen Klassen, sowie die Frage der Ehre.

Die Truppen von General Don Lope de Figueroa machen in Zalamea Halt. Ein Hauptmann quartiert sich im Haus von Pedro Crespo ein, einem wohlhabenden Bauern. Er versucht, dessen Tochter Isabel zu verführen, entführt sie und lässt sie im Wald zurück. Pedro Crespo, der neu ernannte Bürgermeister, fordert den Hauptmann auf, Isabel zu heiraten, um die Schmach wiedergutzumachen. Angesichts der verächtlichen Ablehnung des Hauptmanns lässt Pedro Crespo ihn hängen. Der König kommt in die Stadt und genehmigt die Maßnahmen des Bürgermeisters.

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