Spanisches Theater: Realismus & Experimente (1950-1970)

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Das realistische Theater der 1950er Jahre

Das realistische Theater versuchte, das spanische Theater zu erneuern und seine Opposition gegen die Diktatur zu zeigen. Die Werke warfen Fragen auf wie soziale Ungerechtigkeit, Ausbeutung, das Leben der Mittel- und Unterschicht sowie die Conditio Humana der Unterdrückten und Marginalisierten.

Bekannte Dramatiker waren:

  • Alfonso Sastre
  • Antonio Buero Vallejo

Phasen im Werk Antonio Buero Vallejos

  • Existenzielle Phase: In „Historia de una escalera“ (1949) sind die Protagonisten vier junge Männer, Nachbarn in der obersten Etage eines alten Hauses. Das Werk spiegelt eine graue Welt wider, in der sich Frustrationen wiederholen, nicht nur durch den Druck des sozialen Umfelds, sondern auch durch persönliche Schwäche.
  • Theater der angeprangerten sozialen Ungerechtigkeit: Werke, die soziale Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft thematisieren.
  • Bühneninnovationen: Die vielleicht auffälligste technische Innovation war der sogenannte „Immersionseffekt“, eine Vision der Szene aus der Perspektive der Charaktere. Bekanntes Werk: „Die Stiftung“ (1974), in dem sich ein luxuriöser Ort als Todeszelle für fünf Verurteilte entpuppt.

Die 1960er und 1970er Jahre: Formale Erneuerung

Im kommerziellen Theater triumphierten die Stücke von Mihura, Jaime de Armiñán und Ana Diosdado. Unter den neuen Autoren ragte Antonio Gala hervor: 1963 feierte seine erste Komödie Premiere.

Experimentelles Theater

Wie in der Erzählung und Dichtung versuchten Autoren, den neuen sozialen Realismus zu überwinden und suchten nach neuen Ansätzen. Diese Opposition zeichnete sich durch eine „realistische“ Ästhetik aus, doch waren die Werke in vielen Fällen nicht frei von Gesellschaftskritik.

Fernando Arrabal und das Panik-Theater

Besonders hervorzuheben ist das Theater von Fernando Arrabal. Imagination, surreale Elemente, kindliche Sprache und der Bruch mit der Logik sind Merkmale der frühen Werke Arrabals, wie „Das Dreirad“ (1953). Im Exil in Frankreich seit 1955 lassen sich seine Werke der sogenannten „Panik-Bühne“ zuordnen. Sie sind als „Gesamttheater“ konzipiert, das die kreative Freiheit feiert und den Betrachter herausfordern und schockieren will.

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