Sprache und Wirklichkeit: Eine philosophische Analyse
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Sprache und Wirklichkeit
Die Beziehung zwischen Sprache und Wirklichkeit ist komplex:
- Die menschliche Sprache ist konventionell. Wörter entstehen nicht auf natürlichem Wege aus den Dingen, selbst wenn es sich um reale Artefakte handelt.
- Wörter haben keine eindeutige, direkte Beziehung zur Realität.
- Die menschliche Sprache ist symbolisch, weil sie Zeichen anstelle der bezeichneten Dinge verwendet.
- Sprache ist subjektiv. Wörter drücken Realitäten aus, aber sie werden von jemandem gesprochen und schweben nicht einfach in der Luft. Sie basieren auf der Perspektive der sprechenden Person.
Es ist wichtig zu beachten, dass Sprache nicht nur Ideen, sondern auch die reine Realität ausdrücken kann, auch wenn sie manchmal mit der Realität verwechselt wird.
Die Philosophie der Sprache
Die ersten Philosophen, die Kosmologen, stellten Fragen nach der Realität, die sie umgab. Fortschritte in der Moderne führten zu einer Verlagerung des Interesses der Philosophen hin zu der Frage, was Wissen ist und wie es entsteht. Das zwanzigste Jahrhundert brachte eine neue Wendung: Die Analyse der Sprache und ihrer möglichen Beziehung zum Wissen wurde in Frage gestellt. Diese Entwicklung wird als "linguistic turn" bezeichnet und führte zur philosophischen Strömung der analytischen Philosophie. Somit lassen sich die historischen Etappen wie folgt zusammenfassen: Wirklichkeit, Wissen und Sprache.
Die analytische Bewegung entwickelte sich in drei Stufen:
- Logischer Atomismus: Die Logik wurde als ideales Modell der wissenschaftlichen Sprache betrachtet.
- Logischer Positivismus: Die logische Analyse der Sprache und ihre Umsetzung wurden entwickelt, und eine Gruppe, bekannt als der "Wiener Kreis", wurde gegründet.
- Analytische Philosophie: Die Sprache wurde in ihren verschiedenen Verwendungen geklärt und analysiert.
Wittgenstein und die analytische Philosophie
Ludwig Wittgenstein, ein österreichischer Philosoph, Gelehrter und Kritiker Kants, ist einer der bekanntesten Denker der analytischen Bewegung. Das Denken wird durch Sprache ermöglicht. Der Gedanke erreicht die Grenzen der zulässigen Sprache. Darüber hinaus verliert die Sprache ihren Sinn und hat keine Bedeutung mehr. Daher bestimmt die Sprache das Denken und macht es möglich.
Korrespondenz zwischen Sprache und Wirklichkeit
Wittgenstein räumt ein, dass Sprache sich auf die Wirklichkeit bezieht und die gleiche logische Struktur aufweist. Wörter beziehen sich auf Objekte, Menschen usw. Wir können nur die Fakten der Wörter erkennen. Die Welt besteht aus Zahlen und der Gesamtheit dieser Fakten. Die Sprache ist die Gesamtheit der Aussagen, die diese Fakten ausdrücken. Die Grenzen der Sprache sind die Grenzen der Welt.
Postmoderne und Sprachspiele
Das Einzige, dessen wir uns sicher sein können, ist, dass wir Menschen begrenzte Vereinbarungen treffen. So kam Wittgenstein auf die Idee des Sprachspiels. Jede Sprache ist wie ein Spiel mit eigenen Regeln. Um sie zu praktizieren, müssen wir ihre Regeln kennen und respektieren. Einige Beispiele für diese Spiele sind:
- Ein Objekt durch sein Aussehen zu beschreiben.
- Ein Objekt anhand einer Beschreibung herzustellen.
- Ein Ereignis zu erzählen.
- Einen Witz zu erzählen.
- Arithmetische Probleme zu lösen.
- Einen Befehl zu geben.
Für Wittgenstein versteht die Sprache nicht nur die Sprache selbst. Die Sprache ist das Regelwerk für das Verständnis der Welt. Wittgenstein argumentiert, dass jede Regel von der jeweiligen Situation abhängt. Die Rolle der Philosophie ist es, die Sprachspiele zu studieren. Jeder Satz der Sprache ist in seinem eigenen Recht enthalten.