Sprachen in Kontakt: Vielfalt, Zweisprachigkeit und Diglossie
Eingeordnet in Lehre und Ausbildung
Geschrieben am in Deutsch mit einer Größe von 3,45 KB
Sprache als Grundrecht und Notwendigkeit
Sprache ist ein Recht und eine Notwendigkeit für alle Menschen, unabhängig davon, ob wir eine oder mehrere Sprachen verwenden. Die sprachliche Vielfalt, die sich in verschiedenen Sprachen und Dialekten äußert, ist ein natürliches Phänomen, da sich alle Sprachen ständig ändern und weiterentwickeln.
Sprache vs. Dialekt: Eine klare Abgrenzung
Es ist wichtig, die Konzepte von Sprache und Dialekt klar zu unterscheiden:
- Sprache: Eine Sprache ist das Kommunikationsmittel, das Sprecher einer bestimmten Kulturgemeinschaft verwenden und das ein wesentlicher Bestandteil ihrer Identität ist.
- Dialekt: Ein Dialekt ist eine lokale oder regionale Variante einer Sprache. Im Laufe der Geschichte kann sich ein Dialekt so weit von der ursprünglichen Sprache entfernen, dass er sich zu einer eigenständigen Sprache entwickelt.
Viele Sprachen weisen ein gewisses Maß an Ähnlichkeit auf, da sie oft einen gemeinsamen Ursprung teilen.
Sprachkontaktphänomene: Zweisprachigkeit und Diglossie
Kontakte zwischen Sprachen führen zu verschiedenen Phänomenen in Gemeinschaften, in denen Sprecher zwei oder mehr Sprachen verwenden.
Zweisprachigkeit (Bilingualismus)
Zweisprachigkeit oder Mehrsprachigkeit beschreibt die Koexistenz von zwei oder mehr Sprachen in derselben Region oder bei denselben Sprechern. Wenn zwei Amtssprachen den gleichen kulturellen und sozialen Wert haben, spricht man von horizontaler Zweisprachigkeit.
Diglossie
Der Begriff Diglossie bezieht sich auf die Koexistenz zweier Sprachen, bei der jede Sprache eine spezifische soziale Funktion erfüllt. Das Ergebnis ist oft ein Ungleichgewicht zwischen den beiden Sprachen, wobei eine Sprache einen privilegierten sozialen Status erhält.
Diglossie kann durch sprachliche Normalisierung vermieden oder reduziert werden. Sprachliche Normalisierung besteht aus verschiedenen von der Regierung getroffenen Maßnahmen zur Erhaltung und Ausweitung des Gebrauchs einer Sprache. Die wichtigsten Bereiche hierfür sind:
- Immersionsprogramme (Sprachbäder)
- Die Schaffung und Verbreitung sprachlicher Regeln
- Die Förderung der Sprache in alltäglichen und routinemäßigen Situationen
Amtssprachen und Ko-Amtssprachen
Eine Amtssprache nimmt einen bestimmten Status ein, um mit anderen zu interagieren und als offizielles Ausdrucksmittel zu dienen. In Spanien ist dies Kastilisch oder Spanisch.
Ko-Amtssprachen sind jene Sprachen, die in einem bestimmten Gebiet neben der Amtssprache einen offiziellen Status haben. Galizien, das Baskenland, Katalonien, Valencia, Navarra und die Balearen sind zweisprachige Gemeinschaften, in denen Ko-Amtssprachen existieren.
Die Sprachen Spaniens: Ein mehrsprachiges Land
Spanien ist ein mehrsprachiges Land, in dem Kastilisch (Spanisch), Katalanisch, Euskera und Galizisch koexistieren. Dies sind die als Ko-Amtssprachen anerkannten Sprachen.
- Kastilisch, Katalanisch und Galizisch sind romanische Sprachen, die vom Lateinischen abstammen.
- Euskera wurde bereits gesprochen, bevor die Römer die Iberische Halbinsel besetzten.
Diese vier Sprachen sind eigenständig und keine Dialekte im engeren Sinne, sondern vollwertige Sprachen mit eigener Geschichte und Entwicklung.