Sprachkonflikte, Normalisierung und Diglossie: Konzepte

Eingeordnet in Spanisch

Geschrieben am in Deutsch mit einer Größe von 2,81 KB

Sprachkonflikte und ihre Dynamik

Der Sprachkonflikt ist ein Begriff, der soziolinguistische Konflikte oder Spannungen zwischen Gruppen beschreibt, bei denen sprachliche Unterschiede zum Symbol eines grundlegenden Antagonismus werden. Sprache ist ein wichtiges Element des Zusammenhalts, kann aber auch zu einer klaren und deutlichen feindlichen Konfrontation führen. Alle sprachpolitischen Maßnahmen, ob demokratisch oder nicht, führen zu Aktionen und Reaktionen zwischen den betroffenen Gruppen.

Die Entwicklung eines solchen Konflikts kann entweder zur sprachlichen Assimilation an die dominante Kultur führen oder, im Gegenteil, zur Anerkennung der kulturellen Situation der benachteiligten Gruppe und zur Standardisierung ihrer Sprache.

Sprachnormalisierung: Ziele und Bereiche

Die Sprachnormalisierung besteht hauptsächlich in der Entwicklung und Umsetzung von Regeln, die den Sprachgebrauch in allen Lebensbereichen einer Gesellschaft beeinflussen sollen. Sie umfasst zwei Aspekte: den sprachlich-kulturellen und den soziopolitischen. Dieser zweite Aspekt erfordert die Einbeziehung politischer Kräfte und ein gewisses Maß an Souveränität.

Als vorrangige Bereiche gelten jene, in denen die Kommunikation eine höhere Inzidenz aufweist, wie zum Beispiel Bildung, Gesundheit, Justiz, Medien und Handel.

Der Rückgang (Decadència) der katalanischen Literatur

Der Rückgang (Decadència) ist der Name einer umstrittenen Periode der katalanischen Literatur, die mit der Neuzeit (16. Jahrhundert) beginnt und bis zur Renaixença des 19. Jahrhunderts reicht. Der Begriff des 'Rückgangs' wurde teilweise von den Autoren der Renaixença und späteren Kritikern konstruiert. Der vermeintliche Niedergang der katalanischen Literatur wurde oft dem Glanz des Goldenen Zeitalters der spanischen Literatur gegenübergestellt.

Die Renaixença: Katalanische Wiederbelebung

Die Renaixença (Wiederbelebung) ist eine katalanische kulturelle Bewegung des 19. Jahrhunderts. Ihr Name leitet sich vom Wunsch ab, das Katalanische nach Jahrhunderten der spanischen Diglossie wieder als literarische Sprache und Kultur zu etablieren und ihm Respekt zu verschaffen.

Diglossie in der Linguistik: Sprachliche Koexistenz

In der Linguistik ist Diglossie eine Situation, die entsteht, wenn in einer bestimmten Gesellschaft zwei eng verwandte Sprachen koexistieren: eine mit hohem Ansehen, die typischerweise von der Regierung und in formellen Texten verwendet wird, und eine mit geringem Ansehen, die in der Regel die gesprochene Muttersprache ist.

Die prestigeträchtigere Sprache tendiert dazu, stärker formalisiert zu sein, und ihre Formen und Vokabeln beeinflussen oft die Volkssprache, wenn auch häufig in veränderter Form.

Verwandte Einträge: