Sprachliche Konzepte und Texttypen: Ein umfassender Leitfaden

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Neologismen: Neue Wörter in unserer Sprache

Neologismen sind Wörter, die neu in unsere Sprache aufgenommen werden, um auf die Wirklichkeit oder neue Konzepte zu verweisen. Diese können auf verschiedene Weisen entstehen:

  • Traditionelle Verfahren: Viele neue Begriffe werden durch bestehende Wortbildungsmuster geschaffen.
  • Lehnwörter: Wörter, die aus einer anderen Sprache übernommen und an die deutsche Sprache angepasst werden (z.B. Fremdwörter, Hispanismen, Lehnübersetzungen).
  • Semantische Veränderungen: Eine Änderung der Bedeutung eines bestehenden Wortes durch Figuren wie Metapher, Metonymie oder Ellipse.

Textmarker: Sprachliche Einheiten für besseres Textverständnis

Textmarker sind sprachliche Einheiten, die Lesern helfen, Texte besser zu verstehen und zu strukturieren.

Funktionen der Sprache: Kommunikation verstehen

Die Sprache erfüllt verschiedene Funktionen in der Kommunikation:

  • Emotive Funktion: Betont den Sender und seinen Ausdruck von Gefühlen (z.B. persönliche Äußerungen).
  • Konative Funktion: Richtet sich an den Empfänger und zielt auf eine Reaktion ab (z.B. Aufforderungen, Appelle).
  • Referenzielle Funktion: Bezieht sich auf den Kontext und vermittelt sachliche Informationen (z.B. journalistische Berichte).
  • Phatische Funktion: Dient der Herstellung und Aufrechterhaltung des Kontakts zwischen Sender und Empfänger (z.B. Begrüßungen, Small Talk).
  • Metasprachliche Funktion: Bezieht sich auf den Code selbst, also die Sprache über die Sprache (z.B. Grammatikregeln).
  • Poetische Funktion: Konzentriert sich auf die Botschaft selbst und ihre ästhetische Gestaltung (z.B. Literatur).

Griechisch-lateinische Formantien: Bausteine der Wörter

Viele deutsche Wörter enthalten Bestandteile (Formantien) griechischen oder lateinischen Ursprungs:

  • Bio- (Leben)
  • Biblio- (Buch)
  • Bi-/Dia- (zwei)
  • Vize-/Viz- (stellvertretend, unter)
  • -voro/-vora (fressend, verzehrend)
  • Hekto- (hundert)
  • Helio- (Sonne)
  • Hemi- (die Hälfte)
  • Häm- (Blut)
  • Hepta- (sieben)
  • Hetero- (verschieden)
  • Hexa- (sechs)
  • Hydro- (Wasser)
  • Hyper- (groß, über)
  • Hippo- (Pferd)
  • Hypno- (Schlaf)
  • Homo- (gleich)
  • Extra- (außerhalb, zusätzlich)
  • Xeno- (fremd)
  • Geo- (Erde)
  • -Algie (Schmerz)

Wortbildung: Akronyme

Akronyme sind Wörter, die aus den Anfangsbuchstaben oder Silben mehrerer Wörter gebildet werden (z.B. UN für Vereinte Nationen).

Wortbildung: Zusammensetzung

Neue Wörter werden durch die Vereinigung von zwei oder mehr Wörtern gebildet (z.B. Rot + Weiß = Rot-Weiß).

Wortbildung: Derivation

Die Derivation erfolgt durch das Hinzufügen von Derivationsmorphemen (Präfixe oder Suffixe) zum Lexem (z.B. leben > Mit-leben).

Wortbildung: Parasynthese

Bei der Parasynthese befinden sich Morpheme sowohl vor als auch hinter dem Stamm (z.B. weich > er-weich-en).

Texttypen und ihre Merkmale

Wissenschaftlich-technische Texte

  • Merkmale: Universalität, Objektivität, Klarheit und Präzision.
  • Linguistische Funktion: Referenziell.
  • Textmodi: Beschreibung, Erklärung, Darstellung.
  • Verwendung: Fachtermini, Wiederholungen, Zahlen, Symbole, Neologismen, Fachjargon.

Rechtlich-administrative Texte

  • Merkmale: Sachlichkeit und Klarheit.
  • Linguistische Funktion: Appellativ / Referenziell.
  • Textformate: Erklärend, argumentativ.
  • Verwendung: Latinismen, feste Formeln, lexikalische Präzision.

Journalistische Texte

  • Merkmale: Information, Unterhaltung, Objektivität und Subjektivität, thematische Vielfalt.
  • Linguistische Funktion: Referenziell, appellativ, expressiv.
  • Textformate: Beschreibung, Erzählung, Darstellung, Argumentation.
  • Verwendung: Breites Lexikon, Neologismen, Fremdwörter, Umgangssprache, Fachjargon, Redensarten.

Humanistische Texte

  • Merkmale: Objektivität und Subjektivität, Klarheit und Originalität.
  • Linguistische Funktion: Referenziell, konativ, metasprachlich.
  • Textformate: Argumentation, Darstellung, Beschreibung.
  • Verwendung: Lexikalischer Reichtum, differenzierter Wortschatz, Fachjargon, Redensarten.

Literarische Texte

  • Merkmale: Konnotation, Subjektivität.
  • Linguistische Funktion: Referenziell, expressiv, konativ.
  • Textformate: Vers / Prosa, alle Textmodi möglich.
  • Verwendung: Rhetorische Mittel, lexikalische Vielfalt, Konnotation, Polysemie.

Textmuster und ihre Merkmale

Narrative Texte

Sie erzählen von Fakten, real oder fiktiv, die von bestimmten Figuren zu einer bestimmten Zeit und an einem bestimmten Ort erlebt wurden.

  • Sprachliche Merkmale:
    • Überwiegen von Vergangenheitsformen (Präteritum, Perfekt).
    • Verwendung von Erzählkonnektoren (z.B. am nächsten Tag, danach, plötzlich).

Beschreibende Texte

Sie erklären, wie ein Objekt, Ort oder eine Person beschaffen ist, sodass andere es sich vorstellen können.

  • Sprachliche Merkmale:
    • Überwiegen von Substantiven und Adjektiven.
    • Figurativer Stil.

Dialogische Texte

Sie reproduzieren das Gespräch zwischen zwei oder mehr Teilnehmern.

Expositorische Texte

Sie bieten Erklärungen zu einem bestimmten Inhalt oder Thema und können sich auf jeden Aspekt der Realität beziehen.

  • Sprachliche Merkmale:
    • Vokabular aus Wissenschaft und Technik.
    • Verben im Präsens.
    • Lange, komplexe Sätze.

Argumentative Texte

Sie bieten Gründe zur Befürwortung einer bestimmten Ansicht und widerlegen gegebenenfalls andere Ansichten.

  • Sprachliche Merkmale:
    • Überwiegen von Aussagesätzen, Konditionalsätzen, adversativen Sätzen etc.
    • Elemente, die die Meinung des Autors wiedergeben (z.B. meiner Meinung nach, aus meiner Sicht).

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