Sprachliche Varietäten und Ebenen

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Sprachliche Varietäten

Diastratische Varietäten (Soziolekte)

Diastratische Varietäten sind die sprachlichen Eigenheiten, die mit sozialen Parametern verbunden sind:

  • Alter: Beeinflusst die Verwendung bestimmter Register, z.B. jugendtypische Ausdrücke, Begrüßungen und Verabschiedungen.
  • Geschlecht: Männer und Frauen können unterschiedliche Formulierungen verwenden. Es gibt prestigeträchtige Varietäten.
  • Soziokulturelle Ebene: Das Bildungsniveau beeinflusst die Fähigkeit, das Register an verschiedene Situationen anzupassen. Dies zeigt sich in:
    • Begrenzung des Wortschatzes.
    • Begrenzung der Verwendung grammatischer Ressourcen.

Sprache, Sprachen und spezifische Sprachen

  • Sprache: Die Fähigkeit, durch Zeichen und Signale zu kommunizieren.
  • Sprachen: Codes aus (mündlichen oder schriftlichen) Zeichen und Regeln, die von einer Gemeinschaft verwendet werden (z.B. Spanisch, Englisch, Französisch).
  • Spezifische Sprachen (Jargons/Slangs): Varietäten, die eine soziokulturelle Gruppe identifizieren. Sie betreffen hauptsächlich die lexikalische und morphosyntaktische Ebene. Es gibt drei Arten:
    • Jargon oder Slang: Sprachen sozialer Randgruppen, oft mit kritischer Absicht (z.B. Jugendsprache).
    • Fachsprachen: Von Mitgliedern bestimmter Branchen und Berufe verwendet (z.B. juristische Sprache, Sportsprache).

Diatopische Varietäten (Dialekte)

Diatopische Varietäten (Dialekte) beziehen sich auf die geografische Herkunft des Sprechers. Dazu gehören Dialekte, regionale und lokale Mundarten.

Soziale Varietäten (Soziolekte) und Sprachebenen

Die Art und Weise, wie eine Sprache in einer bestimmten sozialen Schicht verwendet wird, nennt man diastratic Varietät, Sozialdialekt oder Soziolekt. Je nach Bildungsgrad unterscheidet man folgende Sprachebenen:

  • Kultivierte Ebene (Bildungssprache):
    • Korrektheit: Beeinflusst alle Ebenen der Sprache.
    • Phonetik: Klare Aussprache, Vermeidung von Slang und lokalen Besonderheiten.
    • Grammatik: Strikte Anwendung syntaktischer Konstruktionen.
    • Lexikon: Präzise Bedeutungen, Ablehnung von Vulgarismen.
    • Lexikalischer Reichtum: Umfangreicher und präziser Wortschatz.
    • Abstraktionsfähigkeit: Fähigkeit, abstrakte Begriffe präzise auszudrücken.
  • Umgangssprachliche Ebene (Populäre Ebene):
    • Subjektivität (Ausrufe, fehlender Druck).
    • Ökonomie (Auslassungen).
    • Anreden an den Zuhörer.
    • Verwendung von Sprichwörtern.
  • Vulgäre Ebene:

    Gekennzeichnet durch ein schlechtes Sprachsystem, einfache Grammatik und reduzierten Wortschatz, oft mit Slang durchsetzt. Beispiele für Slang-Einflüsse:

    • Phonetischer Slang:
      • Akzentverschiebung (Lehrer statt Lehrer).
      • Vokalunsicherheit (Sigune statt Sekunde).
      • Konsonantenentspannung (Doktor statt Doktor).
      • Änderung von r/l (arquiler statt alquiler).
      • Änderung von Konsonanten (grabiel statt Gabriel).
    • Morphologischer Slang:
      • Analoge Bildungen (Haig statt haya).
      • Leísmo, laísmo, loísmo.
      • Verwendung von Partikeln (dempués).
      • Verbale Änderungen (cantastes).
    • Lexikalischer Slang:
      • Solezismen.
      • Bildhafter Wortschatz.
      • Wörter aus dem Caló (Zigeunersprache).
      • Humorvolle Ausdrücke.
    • Syntaktischer Slang:
      • Wortstellungsänderungen.
      • Falsche Übereinstimmungen.
      • Unpersönliche Sätze.

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