Sprachphänomene und Avantgarde-Kunstbewegungen

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Zweisprachigkeit und Diglossie

Das sprachliche Phänomen, bei dem eine Gesellschaft zwei oder mehr Sprachen spricht, nennt man Zweisprachigkeit. Nach Prestige und sozialem Wert lassen sich zwei Arten der Zweisprachigkeit unterscheiden:

  • Individuelle Zweisprachigkeit: Tritt auf, wenn ein Sprecher verschiedene Sprachen sowohl in der mündlichen als auch in der schriftlichen Kommunikation nutzt.
  • Soziale Zweisprachigkeit: Betrifft nicht nur das Individuum, sondern auch die Gesellschaft. Soziale Zweisprachigkeit tritt auf, wenn ein Ungleichgewicht in der Verwendung von Sprachen innerhalb einer Gesellschaft entsteht.

Merkmale der spanischen Sprache

Phonetische und orthografische Merkmale

Das phonetische System des Spanischen besteht aus fünf Vokalen und 19 Konsonanten. Es verwendet Intensitätsakzente, die mit der Tilde markiert werden, und seine Orthografie ist relativ einfach.

Lexikalische Merkmale

Der Großteil des spanischen Lexikons stammt aus dem Lateinischen. Seine Offenheit ermöglicht jedoch die Aufnahme neuer Begriffe durch verschiedene Mechanismen wie:

  • Die Neigung zur lexikalischen Bildung
  • Die häufige Verwendung von Abkürzungen
  • Euphemismen
  • Die reichliche Verwendung von politischem Jargon

Morphologische und syntaktische Merkmale

Morphologisch zeichnet sich das Spanische durch den Unterschied in Geschlecht und Zahl bei Substantiven und Adjektiven sowie durch eine komplexe verbale Flexion aus. Syntaktisch ist es möglich, das Subjekt wegzulassen.

Weitere nützliche Merkmale

Dazu gehören die Adverbialisierung von Adjektiven, die Verwendung von Infinitivverben als wichtige Füllwörter, die Tendenz zur Verstärkung der Verneinung und zur Abschwächung des Ausdrucks.

Avantgardistische Bewegungen in Europa

Künstlerische und kulturelle Bewegungen, die in Europa entstanden, zeigten einen erfrischenden Eifer und eine deutliche Verschiebung der Ansätze. Anhänger der Avantgarde-Bewegung versuchten, eine Revolution in allen Bereichen der Gesellschaft herbeizuführen, nicht nur in der Kunst.

Merkmale der Avantgarde

  • Ablehnung früherer künstlerischer Manifestationen: Die Avantgarde betrachtete alle vorherigen kulturellen Bewegungen als nutzlos und ohne künstlerische Leistung.
  • Originalität und Kreativität: Das Interesse an Innovation in jedem Aspekt.
  • Experimentieren: Suche nach überraschenden und neuen thematischen Ausdrucksformen.
  • Irrationale Formen: Ausdruck der tieferen Facetten des menschlichen Geistes.
  • Elitismus: Eine Minderheit, die ein exklusives Publikum anzog, das an der Erneuerung der neuen Kunst interessiert war.
  • Rebellion und Provokation: Der Zweck war es, sich abzugrenzen und durch die Kunst Aufmerksamkeit zu erregen.
  • Spielerisch: Die Avantgarde vermied einen transzendentalen künstlerischen Sinn und verstand Kunst als etwas Autarkes.

Futurismus und Fauvismus

Futurismus

Marinetti gründete die erste Avantgarde-Bewegung, bekannt als Futurismus. In seinem futuristischen Manifest plädierte er unter anderem für:

  • Radikale Ablehnung der Vergangenheit: Die futuristische Kunst konzentrierte sich auf die Anziehungskraft der Maschine und die jüngsten Errungenschaften. Das attraktive Design und die Geschwindigkeit von Autos und Flugzeugen verkörperten die Emotion und die unvermeidliche Anziehungskraft der modernen Welt.
  • Unsentimentalität: Für die Futuristen war menschlicher Schmerz nicht mehr wichtig; sie fragten sich, was eine elektrische Lampe fühlt.
  • Die Verherrlichung der Gewalt: Die Futuristen plädierten für eine radikale Zerstörung der Grundlagen, die sie als fremd für ihre Ideologie empfanden, um eine „saubere“ künstlerische Form zu schaffen.

Futuristische Techniken: Um ihre literarischen Ziele zu erreichen, strebten die Futuristen die Zerstörung der Syntax, die Weglassung von Satzzeichen und die Eliminierung konventioneller Bilder an, was zu einer „drahtlosen“ Vorstellungskraft und „Wortfreiheit“ führte.

Fauvismus

Der Fauvismus entstand in Paris. Diese bildnerische Bewegung hatte im frühen 20. Jahrhundert einen geringeren Einfluss auf Kunst und Literatur. Die Künstler dieser Bewegung stellten im Herbstsalon farbenfrohe Werke aus, die willkürlich angewendet wurden. Unter den Malern sticht Henri Matisse hervor.

Kubismus, Dadaismus und Expressionismus

Dadaismus

Gegründet vom rumänischen Schriftsteller Tristan Tzara. Der Begriff „Dada“ bedeutet nichts und wurde willkürlich gewählt, ähnlich dem Lallen eines Kindes. Der Dadaismus gab die Suche nach Bedeutung zugunsten von Spontaneität und Improvisation auf. Dies führte zu einer ästhetischen Annullierung überzeugender literarischer Werke und einem System, das sich gegen Kunst und Schönheit richtete.

Kubismus

Der Kubismus hatte einen größeren Einfluss auf die Malerei als auf die Literatur. Das allgemeine Merkmal dieser Kunstbewegung war der Versuch, die Realität aus verschiedenen Blickwinkeln gleichzeitig widerzuspiegeln. Die Komposition wurde zu einer der innovativsten Formen der konkreten Poesie.

Expressionismus

Diese Avantgarde-Bewegung deutschen Ursprungs entstand im frühen 20. Jahrhundert. Sie konzentrierte sich auf folgende Aspekte:

  • Innere Realität: Die innere Realität wurde als der wichtigste Weg betrachtet.
  • Interpretation der Realität: Der Künstler interpretierte die Realität, beeinflusst von seinen Ängsten und Gefühlen.
  • Innere Agitation und Störung: Der Künstler richtete sich an das Publikum, um es objektiv durch seine Arbeit zu beeinflussen.

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