Sprachwissenschaft & Erzähltheorie: Ein umfassender Leitfaden
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Definition von Geschichte
Geschichte ist die Wissenschaft, die sich mit den Fakten der menschlichen Vergangenheit befasst. In der Literatur hingegen verstehen wir unter Geschichte die Erzählung von Ereignissen, die, auch wenn sie real erscheinen, erfunden wurden. Deshalb sprechen wir von einer fiktiven Geschichte oder Erzählung.
Lineare Erzählstruktur
Die lineare Erzählstruktur ist die häufigste Form der Darstellung von Sachverhalten in einer Geschichte. Eine Geschichte verläuft nach diesem Schema:
- Exposition (Ansatz): Sie besteht aus der Ausgangssituation. Die Charaktere werden vorgestellt, befinden sich an einem bestimmten Ort und zu einer bestimmten Zeit und planen ein Projekt, das sie ausführen möchten.
- Komplikation (Knoten): Die Ausgangssituation wird durch das Auftreten eines Konflikts kompliziert, der den Motor der Handlung darstellt. Die Charaktere versuchen, eine Lösung für das ursprüngliche Projekt zu finden.
- Auflösung (Denouement): Die Handlung gipfelt in einem endgültigen Zustand. Der Konflikt wird durch den Erfolg oder Misserfolg der Charaktere gelöst.
Nicht-lineare Erzählstrukturen
Oft organisiert der Autor seine Geschichte, indem er die zeitliche Reihenfolge der Ereignisse verändert. Grundsätzlich gibt es zwei Verfahren dafür:
- Retrospektive (Flashback): Dies ist ein Sprung zurück in die Vergangenheit. Dabei unterbricht der Erzähler die Geschichte und geht in der Zeit zurück, um dem Leser vergangene Ereignisse mitzuteilen. Es wird oft verwendet, um eine Vergangenheit zu rekapitulieren, die das Verhalten, den Charakter und die aktuellen Umstände der Figuren erklärt.
- Vorausschau (Flashforward): Dies ist ein Sprung nach vorn in die Zukunft. Dabei gibt der Erzähler Ereignisse bekannt, die noch nicht eingetreten sind.
Definition: Zweisprachiges Wörterbuch
Ein zweisprachiges Wörterbuch ist ein Nachschlagewerk, das Wörter und Ausdrücke von einer Sprache in eine andere übersetzt.
Sprachinterferenz: Definition und Beispiele
Die routinemäßige Anwendung von zwei oder mehr Sprachen kann leicht zu Sprachstörungen führen, d.h. zum Ersetzen des richtigen Wortes durch das Äquivalent in einer anderen Sprache. Dies kann sich auch in unnatürlichen Satzkonstruktionen, Phrasen, Redewendungen oder grammatischen Strukturen äußern.
Beispiele:
- Krankheit (wörtlich) statt Unglück (im Sinne von 'weniger Pech')
- nichts zu tun (wörtlich) statt nichts los
- wurde realisiert (wörtlich) statt wurde umgesetzt oder wurde erkannt
Interjektionen: Definition und Typen
Interjektionen sind unveränderliche Wörter oder Ausdrücke der gesprochenen Sprache und des umgangssprachlichen Ausdrucks, die Einstellungen und Gefühle des Sprechers wiedergeben oder dazu beitragen, die Kommunikation zwischen Sprecher und Hörer herzustellen. Sie können in zwei Haupttypen unterteilt werden:
- Eigentliche Interjektionen: Dies sind einfache Formen mit vager Bedeutung, die nur als Interjektionen verwendet werden können (z.B. ach, oh, ui, igitt, pfui, bah, pst).
- Uneigentliche Interjektionen: Dies sind Substantive, Verben, Adverbien oder ganze Sätze, die als Interjektionen verwendet werden (z.B. Achtung!, Guten Tag!, Wir sind da!, Geh weg!, Gott bewahre!).
Interjektionen können aufgrund ihrer grundlegenden kommunikativen Funktion in drei Gruppen klassifiziert werden:
Expressive Interjektionen
Sie drücken Gefühle des Sprechers aus, sowohl positive (Freude, Staunen, Überraschung...) als auch negative (Schmerz, Angst, Misserfolg, Ekel, Unglaube...).
- Eigentliche: Oh, ah, uh, igitt, pfui, bah, pst, hm, ach so?
- Uneigentliche: Mein Gott!, Schade!, Geh weg!, Verdammt!, Und jetzt?, Was soll das?, Es lebe!, Mist!
Interjektionen zur Handlungsaufforderung
Sie ziehen die Aufmerksamkeit des Zuhörers auf sich, warnen vor Gefahr, fordern zu einer Handlung auf, empfehlen etwas zu tun...
- Eigentliche: He!, Psst!, Ey!, Halt!, Auf!, Los!
- Uneigentliche: Hör mal!, Entschuldigung!, Achtung!, Aufgepasst!, Ruhe!, Oben!, Unten!, Komm!, Wir sind da!, Bitte!
Kontakt-Interjektionen
Dies sind Formeln für soziale Beziehungen zwischen Sender und Empfänger (Begrüßung, Abschied, Dank, Glückwünsche, Entschuldigung, Zustimmung, Widerspruch usw.).
- Eigentliche: Hallo!, Tschüss!, Nicht wahr?, Oder was?, Ah!
- Uneigentliche: Guten Tag!, Auf Wiedersehen!, Viel Spaß!, Bis dann!, Vielen Dank!, Es tut mir leid!, Herzlichen Glückwunsch!, Auf viele Jahre!, Auf keinen Fall!, Denk nicht mal dran!, OK!, Verstanden!
Interjektionen und Ausrufe
Interjektionen drücken oft Emotionen aus und leiten daher häufig Ausrufe ein. Beispiele: (Ach, dass du das tust!), (Hey, pass auf, du fällst in den Abgrund!)
Onomatopoetika (Lautmalereien)
Onomatopoetika (Lautmalereien) sind eine besondere Klasse von Interjektionen, die sprachlich natürliche Klänge oder Bewegungen von Objekten imitieren oder hervorrufen:
Elementare Onomatopoetika
imitieren natürliche Klänge (z.B. Wau-wau (Hund), Miau (Katze), Piep-piep (Vogel), Hatschi (Niesen), Heul (Weinen), Ha-ha-ha (Lachen), Brumm-brumm (Motor), Bumm (Explosion), Tick-tack (Uhr), Nying-nying (Geige), Klick-klack (Mechanismus)...).
Onomatopoetika für Bewegungsgeräusche
Sie lösen Bewegungen aus (z.B. Zack! (schnelle Bewegung), Patsch! (Geräusch eines Schlags), Plumps! (Fall), Platsch! (fallendes Wasser), Plitsch-platsch (Bewegung von Flüssigkeit), Gluck-gluck (Flüssigkeit, die eine Flasche verlässt), Schleich-schleich (langsames Gehen), Blubber-blubber (langsames Kochen einer Flüssigkeit), Zirrr (taubes und kontinuierliches Geräusch), Sssst (Mücke)...).
Obwohl die meisten Onomatopoetika als Interjektionen fungieren, können sie auch als Substantive verwendet werden (z.B. Der Eintopf durfte zwei Stunden lang blubber-blubber machen.). Von einigen Onomatopoetika wurden auch Substantive und Verben abgeleitet (z.B. Flüster-flüster → flüstern, mit leiser Stimme sprechen).
Deutsche Rechtschreibregeln für 'b' und 'v'
- Regel 1: Schreibe"" vor"" und"" (z.B. blau, Möbel, Zweig, Armut, klug).
- Regel 2: Schreibe"" am Wortende, wenn es in verwandten Formen zu"" wird (z.B. lieb (Liebe), Dieb (Diebstahl)).
- Regel 3: In der Regel schreibe"" nach einem"" (z.B. Umgebung, Grab, Ehrgeiz, Tram).
- Regel 4: Schreibe"" in Wörtern, in denen es wie"" ausgesprochen wird, aber von lateinischen Wörtern mit 'v' abstammt (z.B. Vater, Vogel, viel).
- Regel 5: Schreibe"" in Wörtern, in denen es wie"" ausgesprochen wird (z.B. Vase, Klavier, November).
- Regel 6: Achte auf die Unterscheidung zwischen"" und"" (z.B. rufen vs. Kurve).
Weitere Beispiele für 'b' und 'v'
Schließlich erreichen, Nebel, Baskisch, Pod, Verband, Warze, Strahlfalle, gebogen, mobil, erhalten, vergessen, Bank, SAP, Seife, Arbeit, Troubadour, Rechtsanwalt, Sirup, Tanne, Großvater, gelangweilt, Abtreibung, Baba, Klima, Reiten, Pferde, feige, klug, Regierung, Lippe, Wolke, Flagge, Rost, Salbei, Schnalle, Kneipe, Schiff, Kalb, rote Glasur.