Sprachwissenschaft & Literatur: Funktionen, Formen, Gattungen

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Grundlagen der Sprachwissenschaft

Denotative Sprachmerkmale

Die denotative Sprache befasst sich mit der objektiven Bedeutung von Wörtern.

Denotation: Objektive Bedeutung für alle Sprecher

Die Denotation ist die objektive, allgemeingültige Bedeutung eines Wortes, die von allen Sprechern verstanden wird.

Konnotation: Subjektive Bedeutung & Kontext

Die Konnotation ist die subjektive Bedeutung eines Wortes, die von den Umständen und dem Sprecher abhängt.

Lexikon: Wortschatz einer Sprache

Ein Lexikon kann eine Liste von Wörtern oder den gesamten Wortschatz einer Sprache bezeichnen.

Wortbildungsfunktionen

Wörter können durch verschiedene Prozesse gebildet werden:

Zusammensetzung: Bildung neuer Wörter

Die Zusammensetzung bildet ein neues Wort durch die Vereinigung von zwei oder mehr vorhandenen Wörtern (z.B. Haustür).

Ableitung: Präfixe & Suffixe

Die Ableitung erfolgt durch das Hinzufügen von Präfixen (Vorsilben) oder Suffixen (Nachsilben) an die Wurzel oder das Lexem eines Wortes (z.B. un-glücklich, Schön-heit).

Parasynthese: Kombination aus Zusammensetzung & Ableitung

Die Parasynthese kombiniert neue Wörter durch gleichzeitige Zusammensetzung und Ableitung (z.B. berg-auf-wärts).

Akronymie: Anfangsbuchstabenbildung

Die Akronymie bildet ein neues Wort aus den Anfangsbuchstaben mehrerer Wörter (z.B. NATO).

Wortstruktur: Variable & Invariable Teile

Wörter bestehen aus zwei Hauptteilen:

Unveränderlicher Teil: Wurzel oder Lexem

Die Wurzel oder das Lexem ist der unveränderliche Kern eines Wortes, der seine Grundbedeutung trägt.

Variabler Teil: Endung oder Morphem

Der variable Teil, auch Endung oder Morphem genannt, verändert die grammatische Funktion oder Bedeutung des Wortes (z.B. Pluralendungen, Verbkonjugationen).

Kommunikative Funktionen der Sprache

Emotive Funktion: Ausdruck von Emotionen

Die emotive Funktion tritt auf, wenn die Sprache des Senders Emotionen oder persönliche Eigenschaften widerspiegelt. Die Stärke liegt hierbei in der Botschaft selbst.

Poetische Funktion: Literarische Produktion

Die poetische Funktion dient der Produktion von Literatur im engeren Sinne, wobei die Form der Botschaft im Vordergrund steht.

Konnotative Funktion: Botschaftsorientierung

Die konnotative Funktion orientiert sich an der Botschaft und deren assoziativen Bedeutungen.

Merkmale emotiver/konnotativer Sprache

  • Nachrichten sind subjektiv.
  • Verwendung von Ausrufen und expressiver Intonation.
  • Mündliche Äußerungen erfolgen oft in der ersten grammatischen Person (Ich-Form).
  • Adjektive mit Wertung sind zentral.
  • Verwendung von Diminutiven (Verkleinerungsformen) und Augmentativen (Vergrößerungsformen).
  • Häufiger Einsatz von Interjektionen (Ausrufewörter).

Typische Anwendungsbereiche

  • Tagebücher und Autobiografien
  • Gedichte
  • Kritiken (z.B. Filmkritiken)

Formen literarischer Texte

Vers: Rhythmische Textgestaltung

Der Vers ist ein Textteil, der besonders für eine rhythmische Wirkung gestaltet ist und oft in Gedichten vorkommt.

Dialog: Direkte Kommunikation im Text

Ein Dialog (aus dem Griechischen: Gespräch zwischen zwei oder mehr Personen) ist eine Textart, die eine direkte Diskussion zwischen einem Sender und einem Empfänger darstellt.

Prosa: Freie Form ohne Reim oder Metrum

Prosa ist die Ausdrucksform, bei der Ideen in natürlichen und fließenden Sätzen ohne Reim oder festes Metrum ausgedrückt werden.

Besonderheiten literarischer Sprache

  • Wiederholung (Rekurrenz): Die bewusste Wiederholung von Elementen.
  • Dauerhaftigkeit (Perdurabilität): Die Fähigkeit, über die Zeit hinweg relevant zu bleiben.
  • Mehrdeutigkeit (Plurisignifikation): Die Möglichkeit mehrerer Interpretationen.
  • Bildsprache: Die Verwendung von Metaphern, Vergleichen und Symbolen.
  • Fiktionalität: Die Darstellung erfundener Welten oder Ereignisse.
  • Autonomie: Die Unabhängigkeit des Textes von seinem Autor oder Kontext.
  • Konnotation: Die assoziativen Bedeutungen, die über die Denotation hinausgehen.

Gattungen literarischer Texte

Narratives Genre: Erzählung von Ereignissen

Das narrative Genre erzählt reale oder eingebildete Ereignisse und baut eine Geschichte auf.

Lyrisches Genre: Ausdruck von Subjektivität & Gefühlen

Im lyrischen Genre dominiert die Subjektivität des Autors oder der Wunsch, Gefühle und Stimmungen zu reflektieren.

Didaktisches Genre: Vermittlung von Lehren

Das didaktische Genre will ethische oder moralische Lehren vermitteln.

Dramatisches Genre: Darstellung für ein Publikum

Das dramatische Genre stellt eine Vielfalt von Situationen dar und ist für die Aufführung vor einem Publikum bestimmt.

Beispiele für Gattungen

Narrativ:

  • Geschichten
  • Romane

Lyrik:

  • Oden
  • Sonette
  • Elegien

Didaktik:

  • Fabeln
  • Sprichwörter

Drama:

  • Tragödien
  • Komödien
  • Farcen

Populäre Textformen der Freizeitliteratur

Volksweisheit/Sprichwort:

Traditionelle mündliche Ratschläge oder Anleitungen, oft in Versform.

Witz:

Eine kurze Geschichte oder ein Satz mit lustigem Sinn.

Rätsel:

Eine Frage oder Aussage, die andere entschlüsseln sollen.

Cartoon:

Eine Geschichte in Bildern oder Panels, begleitet von Text.

Lied:

Eine Komposition in Versen, gesungen und von Musik begleitet.

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