Sprachwissenschaftliche Konzepte und Grammatische Funktionen
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Sprachwissenschaftliche Grundlagen
Definition von Sprache
Sprache ist die Fähigkeit, Wissen zu übertragen und zu kommunizieren.
Funktionen der Sprache
Sprachfunktionen umfassen:
- Emotionale Funktion: Ausdruck von Gefühlen (z.B. „Hurra!“).
- Konative Funktion: Aufforderung oder Befehl (z.B. „Achtung!“).
- Phatische Funktion: Aufrechterhaltung des Kommunikationskontakts.
- Ästhetische Funktion: Fokus auf die Form der Nachricht (z.B. in der Poesie).
- Referentielle Funktion: Übermittlung von Informationen über die Welt.
- Metasprachliche Funktion: Sprache, die über Sprache spricht (z.B. Grammatikregeln diskutieren).
Wortbedeutung und Kontext
Die Bedeutung eines Wortes ist das Konzept oder geistige Bild, das man damit verbindet. Der situative Kontext ist eine heterogene Sammlung von extra-kommunikativen Faktoren und Umständen, die beim Hören eine entscheidende Bedeutung für die Nachricht haben.
Deixis: Verweis auf Situationen
Deixis bezeichnet sprachliche Elemente, die auf Zeit, Ort oder Personen in einer kommunikativen Situation verweisen. Der Bezug deiktischer Ausdrücke wird durch die Situation bestimmt.
- Beispiele: Personalpronomen, Possessivpronomen, verbale Personenmorpheme.
- Persönliche Deixis: Bestimmt, wer am kommunikativen Akt beteiligt ist.
- Temporale Deixis: Bezieht sich auf den Zeitpunkt des kommunikativen Akts.
Wortbeziehungen und ihre Bedeutungen
Polysemie
Polysemie liegt vor, wenn ein Wort mehrere Bedeutungen hat, die miteinander verwandt sind (z.B. „Bank“ als Sitzgelegenheit und als Finanzinstitut).
Synonymie
Synonymie bedeutet, dass Wörter die gleiche oder eine sehr ähnliche Bedeutung haben, aber unterschiedlich geschrieben werden (z.B. „Auto“ und „Wagen“).
Homonymie
Homonymie beschreibt Wörter, die gleich geschrieben und/oder gleich ausgesprochen werden, aber unterschiedliche Bedeutungen haben.
Homophonie
Homophonie: Wörter mit gleichem Klang, aber unterschiedlicher Schreibweise und Bedeutung (z.B. „Meer“ und „mehr“).
Homographie
Homographie: Wörter mit gleicher Schreibweise, aber unterschiedlichem Klang und Bedeutung (z.B. „modern“ (Verb: etwas modernisieren) und „modern“ (Adjektiv: zeitgemäß)).
Paronymie
Paronymie: Wörter, die ähnlich geschrieben oder ausgesprochen werden, aber unterschiedliche Bedeutungen haben (z.B. „makellos“ und „erbarmungslos“).
Sprachliche Abweichungen
Vulgarismen
Vulgarismen sind nicht-standardsprachliche Wörter oder Ausdrücke der Umgangssprache, die als unpassend für kultivierte oder formelle Medien gelten.
Barbarismen
Barbarismen sind sprachliche Elemente, die als fehlerhaft oder unnötig aus einer Fremdsprache übernommen wurden.
Pronominalisierung in der deutschen Grammatik
Die folgenden Abschnitte erläutern die Pronominalisierung verschiedener Satzglieder. Die ursprünglichen Beispiele waren schwer verständlich; daher werden hier neue, klarere Beispiele verwendet.
Beispiele zur Pronominalisierung
- Original: „Er hat zu umweltbedingten Ursachen beigetragen.“
Pronominalisiert: „Er hat dazu beigetragen.“ - Original: „Man dachte, die Dinge seien sehr merkwürdig.“
Pronominalisiert: „Man dachte es.“ - Original: „Ich fand den kopflosen Krug.“
Pronominalisiert: „Ich fand ihn.“ - Original: „Der Fernseher wurde eingeschaltet.“
Pronominalisiert: „Er wurde eingeschaltet.“ - Original: „Stephen Kurs ist der CEO des Unternehmens.“
Pronominalisiert: „Er ist es.“ - Original: „Die Sonne ist bereits auf der anderen Seite.“
Pronominalisiert: „Sie ist es.“ - Original: „Das ist einfach zu beheben.“
Pronominalisiert: „Es ist einfach zu beheben.“ - Original: „Dieser Mann träumt immer im Wachzustand.“
Pronominalisiert: „Er träumt immer im Wachzustand.“ - Original: „Er weigert sich, seine Töchter zu verlieren.“
Pronominalisiert: „Er weigert sich, sie zu verlieren.“
Grammatische Funktionen und ihre Pronominalisierung
Direktes Objekt (Akkusativobjekt)
Das direkte Objekt kann durch ein Akkusativpronomen ersetzt werden.
- Bestimmtes Nomen: „Sie haben dieses Produkt verboten.“ → „Sie haben es verboten.“
- Unbestimmtes Nomen: „Sie haben viele Produkte verboten.“ → „Sie haben viele verboten.“
- Satz als Objekt: „Sie haben das Fahren verboten.“ → „Sie haben es verboten.“
Indirektes Objekt (Dativobjekt)
Das indirekte Objekt kann durch ein Dativpronomen ersetzt werden.
- „Sie haben dem Bürgermeister um Erlaubnis gebeten.“ → „Sie haben ihm um Erlaubnis gebeten.“
- „Sie haben den Lehrern um Erlaubnis gebeten.“ → „Sie haben ihnen um Erlaubnis gebeten.“
Präpositionalobjekt
Ein Präpositionalobjekt kann oft durch ein Pronominaladverb (da- + Präposition) ersetzt werden.
- „Er wartet auf den Bus.“ → „Er wartet darauf.“
- „Er lehnte die Klärung der Frage ab.“ → „Er lehnte es ab.“
Adverbialbestimmung
Adverbiale Bestimmungen können durch entsprechende Adverbien oder Pronominaladverbien ersetzt werden.
- Ort: „Er geht nach Hause.“ → „Er geht dorthin.“
- Existenz: „Es ist kein Öl in der Küche.“ → „Es ist keines da.“
Prädikativum
Ein Prädikativum kann durch „es“ oder ein entsprechendes Pronomen ersetzt werden, wenn es sich auf das Subjekt bezieht.
- „Das Fleisch ist schlecht geworden.“ → „Das Fleisch ist es geworden.“
- „Er wurde der beste Redner.“ → „Er wurde es.“
Attribute
Attribute sind Satzglieder, die ein Nomen näher bestimmen. Sie werden in der Regel nicht direkt pronominalisiert, sondern das gesamte Nomen mit seinem Attribut wird durch ein Pronomen ersetzt, oder das Attribut wird selbst zum Prädikativum.
- Beispiel: „Das Unternehmen aus Alicante.“ → „Das Unternehmen ist das aus Alicante.“ (Hier wird das Attribut zum Prädikativum.)
- Beispiel: „Der Richter des Unternehmens.“ → „Er ist der Richter des Unternehmens.“ (Das Attribut bleibt erhalten, das Subjekt wird pronominalisiert.)