Der Staat, seine Apparate und die Nation
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Der Staat und seine Apparate
Die Organe des Staates können oft als Apparate betrachtet und wie folgt eingestuft werden:
- Staatsapparat: Institutionen, die gesetzliche Vorschriften umsetzen und durchsetzen (Regierung, Polizei, Streitkräfte, Gerichte usw.), und die mit Gewalt, Unterdrückung oder Überredung arbeiten.
- Ideologische Apparate: Institutionen, die sich der Produktion, Übertragung und Anwendung nicht-rechtlicher normativer Systeme wie Moral, Religion, Sitten und Gewohnheiten widmen. Sie arbeiten mit Ideologie.
- Apparate der gesellschaftlichen Vermittlung: Dies sind Organe oder Vermittler zwischen der Basis und staatlichen Institutionen, z. B. NGOs, Nachbarschaftsbewegungen usw.
- Apparate der Wirtschaftsverwaltung und Produktion: Diese dienen der Schaffung, Verbreitung und dem Austausch von Waren und Dienstleistungen, z. B. Unternehmen, Banken, Geschäfte und andere Einrichtungen.
Die vier Zweige des Staatsapparats
Der Staatsapparat erfordert die Existenz und Notwendigkeit einer Rechtsordnung, aus der er sich in vier Zweige unterteilt:
- Die Regierung: Dies sind die Institutionen, deren Aufgabe es ist, Rechtsnormen zu produzieren und Entscheidungen zu treffen, die für die gesamte Gesellschaft rechtsverbindlich sind. Dazu gehören die drei Gewalten (Exekutive, Legislative, Judikative).
- Verwaltung und Rechtsdurchsetzung: Dies sind die Institutionen, die die Rechtsdurchsetzung kontrollieren und verwalten. Beispiele sind Gerichte, Zollbehörden und andere administrative Einrichtungen.
- Zwangsapparat (Durchsetzungsorgane): Dessen Mission es ist, die Rechtsdurchsetzung sicherzustellen, notfalls durch den Einsatz von Gewalt. Beispiele sind die Streitkräfte und die Polizei.
- Legitimierungsapparate: Diese dienen der verdeckten Legitimierung der Herrschaft und lassen diese als im allgemeinen Interesse liegend erscheinen, über partikularen Interessen. Beispiele sind Massenmedien (Zeitungen, Radio, TV usw.), Gewerkschaften, Bildungseinrichtungen und politische Parteien (mit verschiedenen Programmen).
Staat und Nation: Historische Entwicklung
Der Staat ist eine Form der politischen Ordnung, die sich in Europa im 13. Jahrhundert entwickelte. Der moderne Staat entstand im 13. Jahrhundert im Zuge von Konflikten, die darauf abzielten, die feudale Tradition zu überwinden. Das heutige Konzept des Staates entwickelte sich zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert. Es diente dazu, eine zentrale, von der Gesellschaft getrennte Instanz zu benennen, die als wichtigster Schauplatz politischen Handelns fungiert. Niccolò Machiavelli beschäftigte sich als Erster mit diesem theoretischen Konzept.
Nation und Staat: Definitionen und Merkmale
Der Nationalstaat ist rechtlich organisiert. Die Nation ist eine Gruppe, deren Mitglieder eine gemeinsame Identität teilen, die sich aus einem gemeinsamen Territorium, Geschichte, Praktiken, Überzeugungen, Sprache usw. ergibt. Diese Identität wird auf zwei Arten bestimmt: objektiv durch die Geburt in demselben Gebiet und subjektiv durch den Wunsch der Zugehörigkeit und das Bewusstsein einer gemeinsamen Herkunft und Bestimmung. Der Staat wiederum ist die Organisation dessen, was eine Nation ausmacht, und fungiert als Regierungsform mit eigenen Gesetzen und Institutionen.