Stadtentwicklung in Spanien: Von der Autarkie bis zur Gegenwart
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Stadtentwicklung in Spanien (1939-Heute)
Die Ära der Autarkie (1939-1960)
Die Ära der Autarkie (1939-1960) konzentrierte sich auf drei Hauptziele:
Wiederaufbau: Der Wiederaufbau von Städten, die im Bürgerkrieg beschädigt wurden (z. B. Guernica, Guadalajara, Oviedo).
Wohnungsbau: Die Entwicklung von Gesetzen für den Wohnungsbau (Sozialwohnungen, sozialer Wohnungsbau).
Städtebau: Die Organisation des städtischen Wachstums, das durch das Landes- und Städtebaugesetz (1956) geregelt wurde. Dieses Gesetz etablierte eine nationale Planung auf verschiedenen Ebenen. In der Entwicklungsphase (1960-1975) blieben das Landesrecht und die Flächennutzungspläne bestehen.
Herausforderungen der Autarkie-Ära
Verlust von Kulturgütern durch übermäßige Höhe und Dichte der Gebäude sowie geringe Bauqualität, die zu einem frühen Verfall führte.
Zunehmende Verkehrsstaus in den Städten und damit verbundene Umweltprobleme wie Luft- und Wasserverschmutzung. Staus entstanden auch auf Fernstraßen.
Die postindustrielle Ära (seit 1975)
Umsetzung der Autonomie: Die autonomen Regionen erhielten Befugnisse über Bodennutzung, Planung und Wohnungsbau. Der Allgemeine Stadtplan (Plan General de Ordenación Urbana) wurde zum wichtigsten Instrument für die integrierte Stadtplanung.
Soziale Demokratisierung: Die Beteiligung der Bürger an der Stadtplanung und die Tendenz, ererbte Ungleichheiten zu mildern, führten zu einer stärkeren Planung von unten nach oben und in kleineren Schritten durch spezielle Aktionspläne. Diese Interventionen waren nicht immer gut in die Gesamtstadt integriert und vernachlässigten oft die Vororte.
Globalisierung: Die Globalisierung und der Wandel im globalen Produktionssystem beeinflussten die Planung seit den 1990er Jahren. Der Wunsch nach der Wiederbelebung von Städten in der Krise und der zunehmende Wettbewerb um Investitionen führten zur Entwicklung strategischer Pläne für die Revitalisierung und Vermarktung von Städten.
Städtebau und Stadtplanung
Die Ordnung des städtischen Raums wird durch den Städtebau geregelt. Dieser hat eine theoretische Dimension (städtische Theorie) und eine praktische Dimension (Stadtplanung). Die Stadtplanung umfasst den gesamten kommunalen Bereich, d. h. ländliche und städtische Gebiete, und zielt darauf ab, neue Räume für zukünftiges Wachstum zu entwerfen und bestehende Räume gemäß den sozialen Anforderungen der jeweiligen historischen Epoche umzugestalten.
Frühe Stadtplanung (Ende 19. - Anfang 20. Jahrhundert)
Die ersten Stadtplanungsbemühungen fielen mit der Zeit zusammen, als das städtische Wachstum die vorindustriellen Stadtmauern überschritt.
Diese Planungen umfassten:
Expansionspläne: Geometrische Straßenpläne mit geraden Straßen und festgelegten Breiten.
Sanierungspläne: Verbreitung hygienischer Ideen zur Verbesserung des Gesundheitszustands der Stadt.
Verbesserung der städtischen Dienstleistungen und Ausstattung: Schaffung von Parks, Straßenbahnen, Beleuchtung und Pflasterung.