Städtische Entwicklung und Peripherie: Wandel spanischer Städte seit 1960
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Peripherie und städtische Veränderungen seit 1960
Seit 1960 begannen die wichtigsten spanischen Städte ein enormes Wachstum, angetrieben durch Bevölkerungswachstum und Industrialisierung. Dies führte zu einer starken Ausdehnung der bebauten Fläche. Aktuell zeigt sich ein Trend zur Dezentralisierung von Bevölkerung und Wirtschaftsaktivitäten, was eine Ausweitung in die Peripherie und die Entstehung neuer Vorstadtgebiete zur Folge hat.
Wohngebiete in der Peripherie
Elendsviertel (Slums)
Sie entstehen auf illegal besiedeltem Land. Die selbstgebauten Häuser weisen schwerwiegende Mängel auf und es mangelt an grundlegender Versorgung. Ihre maximale Ausdehnung erreichten sie um 1950, als die Städte Millionen von armen Menschen anzogen. In den 1960er Jahren begann die Sanierung und die Erneuerung der Hochhausblöcke. In den letzten Jahren erfolgte die Beseitigung der Slums und die Umsiedlung der Bewohner in den sozialen Wohnungsbau.
Sozialer Wohnungsbau
Seine größte Entwicklung erfuhr er zwischen 1940 und 1960. Es wurden etwa 400.000 Wohneinheiten geschaffen. Diese wurden mit staatlichen Beihilfen und Preisbeschränkungen gebaut. Es entstanden Nachbarschaften und offene Blockbebauungen (UVA).
Privat entwickelter Wohnungsbau
Ab den 1960er Jahren entstanden offene Blockbebauungen mit großen Freiflächen wie Gärten und Parkplätzen. Es entwickelten sich Hochhausblöcke. Dieses Bild prägt die sogenannten „Schlafstädte“. Die Bodennutzung ist hier primär privat.
Der geschlossene Block etablierte sich in den 1980er und 1990er Jahren, um die städtebauliche Form (Höhe, Organisation) zu reformieren. Die Straßen haben eine geringere Dichte, und der Hof wird gemeinschaftlich genutzt (privat und öffentlich).
Einfamilienhäuser
Diese Gebiete in der Peripherie zeichnen sich durch die Nutzung des Pkws und die Nähe zur Natur aus. Die Grundstücke sind offen und die Bebauung ist individuell. Die Landnutzung ist primär Wohnnutzung.
Industriegebiete in der Peripherie
Industriegebiete befinden sich neben den Hauptzufahrtswegen zur Stadt. In den 1950er Jahren wurden Industriegebiete entwickelt, die negative Auswirkungen auf die natürliche Umwelt und das Umfeld hatten und starke Verkehrsstaus verursachten. Einige dieser Produktionsstätten mussten saniert werden.
Städtische Agglomerationen und Metropolregionen
Die Metropolregion
Eine Metropolregion ist eine große städtische Ausdehnung, die eine Großstadt umgibt und mehrere Gemeinden umfasst. Sie zeichnet sich durch folgende Funktionen aus:
- Sie wird von einer größeren, führenden Stadt mit hoher Wirtschaftstätigkeit dominiert.
- Neben dem zentralen Stadtgebiet gibt es weitere Kerne, die wirtschaftliche und soziale Funktionen entwickeln.
- Die Innenstadt bietet Arbeitsplätze und Dienstleistungen für das gesamte Gebiet.
- Aktivitäten verlagern sich aus der Innenstadt (mehr Platz, günstiger).
- Ein effizientes Kommunikationsnetz ist entscheidend, um die Beziehungen zwischen den Kernen zu gewährleisten.
Hinsichtlich des gesellschaftlichen Lebens zeichnet sich die Metropolregion durch eine junge Bevölkerung und einen hohen Grad an sozialer Vielfalt aus. Ihre soziale Struktur folgt zwei Modellen: den konzentrischen Ringen (um einen nuklearen Mittelpunkt) und den radialen Achsen (die das Zentrum verlassen und sich entlang der Hauptverkehrsstraßen ausbreiten).
Ihr Ursprung reicht bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts zurück (z.B. Madrid, Barcelona, Bilbao), als nahegelegene Gemeinden integriert wurden. Zwischen 1960 und 1975 zogen viele Menschen aus ländlichen Gebieten zu. Heute haben sich größere Veränderungen vollzogen, darunter territoriale Expansion, Dezentralisierung der Bevölkerung sowie neue Infrastrukturen und Dienstleistungen.
Die Entwicklung des Stadtgebiets umfasst vier Hauptbereiche:
- Management städtischer Siedlungen: Vermeidung übermäßiger demografischer und baulicher Verdichtung; Entwicklung neuer Zentren und Erhaltung landwirtschaftlicher sowie Erholungsgebiete.
- Koordinierung wirtschaftlicher Aktivitäten: Diversifizierung und Modernisierung; Vermeidung des Verschwindens der Stadt; Lösung des Problems der Dezentralisierung tertiärer Sektoren aus den Stadtzentren.
- Intervention in Transportmittel: Sicherstellung der Verbindungen zwischen den Kernen des Gebiets und der Anbindung an nationale Städte.
- Unbebaute Raumplanung: Schutz und Erhaltung landwirtschaftlicher Flächen sowie Bereitstellung großer Räume für Freizeitaktivitäten.
Andere Arten städtischer Ballungsräume
Der Ballungsraum (Konurbation)
Ein Stadtgebiet, das durch das parallele Wachstum von zwei oder mehr Städten entsteht, die sich miteinander verbinden.
Das Stadtgebiet (Agglomeration) und die Megalopolis
Eine Megalopolis entsteht, wenn die Urbanisierung ein überregionales Ausmaß erreicht.