Städtische Entwicklung und Systeme in Spanien
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Auswirkungen von Rechtsvorschriften auf die Stadtentwicklung
Im Zuge der Rechtsvorschriften und Änderungen entsteht das Ergebnis neuer Bauformen, die Folgendes mit sich bringen: Koordinierung des Raumes, Höhenbeschränkung und die Schaffung verschiedener Einrichtungen (Schulen, Parks, Parkplätze, Sportbereiche usw.).
Diversifizierung der städtischen Peripherie
Die städtische Peripherie erfährt eine erhebliche Ausweitung und Diversifizierung ihrer Nutzung:
- Wohngebiete verschiedener gesellschaftlicher Ebenen (Einfamilienhaus-Urbanisationen)
- Gewerbegebiete (Gewerbegrundstücke)
- Kulturelle Gebiete (Hochschulen)
- Grün- und Sportgebiete
- Erweiterung der Verkehrsinfrastruktur und Kommunikation (Außenringe, Brücken usw.)
- Sanitäre Gebiete
Diese Veränderungen sind in den meisten städtischen Zentren weit verbreitet, vor allem in älteren. In einigen Fällen waren internationale Veranstaltungen der Auslöser für diese Änderungen:
- Barcelona: Olympische Spiele 1992, Forum der Kulturen.
- Sevilla: Expo 92 (Isla de la Cartuja, Außenring, Brücken).
- Madrid: Investitionen in Sportstätten und Kommunikation (im Zuge der Bewerbung um die Olympischen Spiele).
- Zaragoza: Expo 2008 (Wasser).
- Valencia: Sport (internationale Regatten, Geschwindigkeitsschaltungen).
- Salamanca: Europäische Kulturhauptstadt.
Intercity-Systeme und städtische Netze
Das städtische System ist die Anordnung der einzelnen Bevölkerungskerne in Gebieten, eine Disposition, die nicht einheitlich ist, sondern unterschiedliche Grade, definierte Gebiete und Hierarchien innerhalb des jeweiligen Territoriums aufweist. Diese Systeme basieren auf Beziehungen und Flüssen, die auch als "Informationen, Waren, Personen (Arbeit, Tourismus), Kapital, Dienstleistungen" bezeichnet werden.
Territoriale Ebenen
- Kommunal
- Kreis (County)
- Provinzial (Hauptstadt)
- Staatlich
- Regional
- International
Städtische Hierarchie
Die städtische Hierarchie basiert auf zwei Säulen: 1. Bevölkerung und wirtschaftliche Aktivitäten, 2. Hierarchie.
Auf gesamtstaatlicher Ebene gliedert sie sich wie folgt:
- Internationale Metropolen (Madrid und Barcelona)
- Regionale Metropolen, die in einigen Fällen Elemente internationaler Projektion aufweisen (Valencia, Sevilla, Zaragoza, Málaga, Bilbao)
- Regionale Metropolen zweiter Ordnung (Alicante, Murcia, Granada, Valladolid, Oviedo, Pamplona, San Sebastián, Santander ...)
- Mittelgroße Städte, die meist Landeshauptstädte sind (Salamanca, Girona), aber auch Städte, die keine Landeshauptstädte sind (Vigo, Gijón, Cartagena, Algeciras, Jerez ...)
Historische Stadtentwicklungsphasen
Vorindustrielle Ära
- Antike: Phönizier, Griechen (z. B. Cádiz), Römer (Epochen-Ablagerungen, Monumente, Reste von Gassen).
- Mittelalter: Großer Einfluss (Altstadt).
- Arabisch-muslimisch: Spezielles Layout/Labyrinth.
- Christlich: Zerklüftetes oder radiocentrisches Design.
- Neuzeit (16. bis 18. Jahrhundert):
- 16. Jahrhundert (Renaissance): Renovierungen, neue Städte (z. B. P. Real).
- 17. und 18. Jahrhundert (Barock): Plätze größerer Verbreitung (z. B. Madrid), Schaffung neuer Städte, besonders in Andalusien.
Industrielle Ära
Die Industrialisierung verläuft parallel zu einem starken Bevölkerungswachstum, was wichtige oder sogar entscheidende Veränderungen für die Struktur der Stadt mit sich bringt.
- Abriss und Umgestaltung: Ein sehr häufiges Phänomen ist der Abriss der mittelalterlichen Mauern, oft in historischen Stadtkernen, wo Umgestaltungen vorgenommen werden (z. B. die Schaffung von Parks).
- Die Ensanches (Erweiterungen): Es entstehen die sogenannten Ensanches, oft mit senkrecht verlaufenden Straßen, wo sich die mittlere und obere Schicht niederlässt. Das charakteristischste Beispiel ist der Ensanche von Barcelona.
- Peripherie und Verfall: An der Peripherie, neben Industrieanlagen und Wohnprojekten, befinden sich Gebiete, in denen Verfall vorherrscht.
- Verbesserungsversuche (19./20. Jh.): Es gab Versuche, die Innenstädte zu verbessern, wie die Lineare Stadt von Madrid (Arturo Soria: eine große, breite Straße, an deren Seiten Häuser mit kleinen Einzelgärten angelegt wurden) oder Gartenstädte (untere Mittelklasse).
- Transformation der Großstädte: Die Transformation der Großstädte findet zwischen den 60er und 70er Jahren statt, parallel zur Entwicklung der Ära des Franco-Regimes.
Folgen der Transformation
Die historischen Zentren sind stark von neuen Entwicklungen betroffen, die den kulturellen Anlagen irreparable Schäden zugefügt haben. Diese Zentren beginnen, Grundstücke für Büros und kommerzielle Einrichtungen zu nutzen. In den Ringen, die die historischen Zentren umgeben (neben Hotels und den Ensanches), entstehen neue Wohngebiete der Mittelklasse, die Industrieanlagen und Arbeiterviertel ersetzen. Diese werden ebenfalls zu Standorten für Büros und Geschäftszentren.
Die Peripherie wird zum Außenring mit einer Vielzahl von Nutzungen (kommerziell, industriell, sportlich) und Wohngebieten (bevorzugt von der Unterschicht), wobei in großen Städten auch Slum-Viertel (*chabolas*) entstehen.
Postindustrielle Ära
Spanien erlebt diese Veränderungen seit Mitte der 70er Jahre (Ende des Franco-Regimes, Beginn der Demokratie). Diese Phase ist verbunden mit der Krise von 1973 (steigende Arbeitslosigkeit, Preisanstieg) und der Entwicklung einer neuen Städtebaurechtslage, die konsistenter mit der anderer europäischer Länder ist.
Wichtige Rechtsgrundlagen
In diesem Sinne sticht das Bodengesetz von 1976 hervor, sowie verschiedene Gesetze, die seit den 90er Jahren verabschiedet wurden, und die städtebaulichen Vorschriften, die von den Autonomen Gemeinschaften genehmigt werden.
Veränderungen in der Stadtlandschaft
Immer wichtiger werden die Veränderungen, die in der Stadtlandschaft produziert werden, insbesondere die begonnenen Rehabilitationsmaßnahmen in den historischen Stadtkernen (wobei die Gemeinden manchmal mit Hilfe des Staates, der Autonomen Gemeinschaften und auch der EU arbeiten).