Standardverfahren der Gewebepräparation für die Histologie
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Schritte der Gewebepräparation für die Histologie
1. Probenentnahme (Biopsie)
Die Probenentnahme erfolgt schnellstmöglich, um das Gewebe in kürzester Zeit und ohne traumatisierende Einflüsse zu sichern.
2. Fixierung des Gewebes
Die Probe wird fixiert, um die Zellstrukturen zu erhalten. Hierbei werden Clips platziert (falls nötig). Als Fixiermittel dienen Formalin oder Zenker-Lösung (häufig verwendet). Nach der Fixierung wechselt das Gewebe seine Farbe.
3. Dehydrierung und Klärung (Intermedium)
Zuerst wird überschüssige Fixierlösung mit Wasser entfernt. Anschließend wird das Gewebe durch aufsteigende Alkohol- oder Acetonbäder dehydriert. Das Verfahren umfasst die Einbettung in:
- Alkohol 50%, 70%, 96% und schließlich 100% (absoluter Alkohol). Dieser Vorgang dauert etwa 30 Minuten.
- Nach der Dehydrierung wird die Probe in Methylbenzoat I getaucht (zuerst schwimmt sie, dann sinkt sie).
- Anschließend erfolgt ein Bad in Methylbenzoat II.
Der Klärungsagent (Intermedium) ist Xylol, in dem die Probe 4 Stunden verbleibt.
4. Einbettung in Paraffin
Die Probe wird konsequent für einen Block integriert, um Schnitte anfertigen zu können. Dieses Stadium dauert acht Stunden.
- Die Probe wird in flüssiges Paraffin mit erhöhtem Schmelzpunkt (Paraffin I) infiltriert.
- Anschließend wird die Probe in sauberes Paraffin (Paraffin II) gelegt, was zur Infusion des Blocks führt (Lux-Platten).
- Der Block wird mithilfe einer abnehmbaren Form gebildet, in die flüssiges Paraffin und die Probe gegeben werden.
Schließlich lässt man die Temperatur auf Raumtemperatur abkühlen, wodurch ein fester Paraffinblock entsteht, der das Gewebestück enthält. Das Paraffin wird als Taco A bezeichnet. (Anmerkung: Interne Referenz III, Q-Zacke)
5. Schnitt (Mikrotomie)
Der Block wird aus der Form entnommen und auf einem Holzträger befestigt. Anschließend wird der Block mit einer speziellen Maschine, dem Mikrotom, in dünne Scheiben zerlegt (Mikrometer dicke Schnitte).
Jeder Schnitt wird auf einen Objektträger gelegt, mit Wasser und Albumin (das als Klebstoff wirkt) verteilt. Schließlich wird der Objektträger zum Strecken der Schnitte auf eine Heizplatte gebracht. (Anmerkung: Beitrag des Holzständers unklar)
6. Färbung (Hämatoxylin und Eosin)
Die Schnitte sind für die mikroskopische Untersuchung noch nicht geeignet, da das Gewebe Paraffin enthält und keine Farbe besitzt. Daher wird das Paraffin durch Xylolbäder (organisches Lösungsmittel) entfernt. Referenz
Danach wird die Probe durch absteigende Alkoholstufen (100%, 96%, 70%, 50%) rehydriert, bis 100% Wasser erreicht ist, welches wäscht.
Nach diesem Vorgang kann die Probe gefärbt werden:
- Färbung mit Hämatoxylin (5 Minuten Bad), gefolgt von Waschen mit Wasser.
- Eintauchen in ein Bad mit Eosin, gefolgt von erneutem Waschen.
Sobald die Färbung abgeschlossen ist, muss die Probe erneut dehydriert werden, damit sie dauerhaft auf dem Deckglas befestigt werden kann. Schließlich wird die Probe schnell in Xylolbäder getaucht. Nach diesem Prozess nimmt die Probe eine violette Farbe an.
7. Eindeckung (Montage)
Auf die Probe wird ein Tropfen Canada Balsam gegeben, der das Deckglas versiegelt und die Probe schützt.
Ergebnis: Histologischer Schnitt
Ein histologischer Schnitt ist eine dünne, flache, dauerhaft befestigte Gewebepräparation. Er besteht aus drei Teilen: Objektträger, Deckglas und Gewebeschnitt.