Standortwahl und Engineering-Studie für Projekte

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Standortwahl von Unternehmen

Die Standortwahl dient der Suche nach dem günstigsten Standort, um ein Projekt gemäß den Anforderungen und Bedürfnissen zu realisieren.

Ziel ist es, eine wettbewerbsfähige Position zu erreichen, basierend auf niedrigeren Transportkosten und schneller Dienstleistung.

Auswahl von Standortalternativen

Die Auswahl von Alternativen erfolgt in zwei Stufen:

  1. Makrostandort-Studie (Makro-Trace): Beratung und Entscheidung über die Region, in der das Werk angesiedelt werden soll.
  2. Mikrostandort-Studie: Analyse und Auswahl des spezifischen Standorts unter Berücksichtigung von Faktoren wie Kosten, Topographie und Lage.

Makrostandort-Studie

Die Auswahl des Bereichs, in dem das Projekt angesiedelt wird, wird als Makrostandort-Studie bezeichnet. Für ein Industrieunternehmen sind die wichtigsten Faktoren:

  • Konsumentenmarkt: Nähe zu den Absatzmärkten.
  • Rohstoffquellen: Nähe zu den Bezugsquellen.
  • Verfügbarkeit von Arbeitskräften:
    • Qualitative und quantitative Bestimmung der benötigten Arbeitskräfte.
    • Untersuchung des Lohn- und Gehaltsniveaus.
  • Physische Infrastruktur und Dienstleistungen:
    • Wasserversorgung
    • Entsorgungseinrichtungen
    • Strom- und Brennstoffversorgung
    • Öffentliche Dienstleistungen
    • Rechtliche Rahmenbedingungen
  • Wirtschaftliche und institutionelle Rahmenbedingungen: Berücksichtigung der Gegebenheiten des Landes, der Region oder des Ortes.

Man unterscheidet zwischen marktorientierten und inputorientierten Industrien, je nachdem, ob die Nähe zum Markt oder zu den Rohstoffen wichtiger ist.

Mikrostandort-Studie

Bestimmung des geeigneten Grundstücks für den endgültigen Standort des Projekts. Erforderliche Informationen sind:

  • Art der Gebäude
  • Zugang zum Grundstück über verschiedene Kommunikationswege
  • Verfügbarkeit von Wasser, Strom, Gas
  • Menge und Merkmale des Abwassers
  • Menge an Abfall, Rauch oder anderen Gasen
  • Technische Anlagen und Maschinen

Engineering-Studie des Projekts

Überprüfung der technischen Machbarkeit des Projekts und Bereitstellung von Informationen für die technische und wirtschaftliche Bewertung. Die Engineering-Studie bildet die Grundlage für die Gestaltung und Durchführung des Projekts.

Technische Identifikation des Produkts oder der Dienstleistung

Ziel ist es, die physikalischen Eigenschaften und Spezifikationen zu definieren, die die Produktion charakterisieren und regeln. Produktspezifikationen umfassen Details wie:

  • Allgemeine Definition
  • Maßeinheit
  • Qualität
  • Material
  • Menge

Herstellungsprozess

Definition und Beschreibung des ausgewählten Prozesses. Dies erfordert Kenntnisse über technologische Alternativen. Die Auswahl des Produktionsprozesses ist eng mit der Auswahl der Fertigungstechnologie verbunden.

Analyse der verfügbaren Technologien

Ein wichtiger Faktor bei der Technologieauswahl ist die Betriebssicherheit.

Anlagenlayout (Verteilung der Anlage)

Ziel ist die Optimierung der Anordnung von Werkzeugen und Hilfsstoffen, um den Wert des Produktionssystems zu maximieren. Bei der Gestaltung sind folgende Punkte zu berücksichtigen:

  • Minimierung des Materialtransports
  • Reduzierung der Risiken für Arbeitnehmer
  • Ausgewogenheit des Produktionsprozesses
  • Minimierung von Maschinenstörungen
  • Erhöhung der Mitarbeitermotivation
  • Optimale Nutzung der verfügbaren Fläche
  • Flexibilität

Die Anlagenverteilung wird im Wesentlichen bestimmt durch:

  • Produkttyp
  • Art der Herstellung
  • Produktionsvolumen

Auswahl von Ausrüstung und Technologie

Informationen über Ausrüstung und Fertigungsverfahren können von Verbänden, Herstellern, Lieferanten und Fachpublikationen bezogen werden.

a) Auswahl von Spezifikationen: Untersuchung des Einflusses der Maschinenauswahl auf die Projektkosten.

b) Kosten für Ausrüstung: Ermittlung der Kosten, Lieferbedingungen und Übernahmebedingungen (Kreditlinien, Zinssätze, Wechselkurse).

c) Auswahl der Methode und Ausrüstung für die Handhabung und den Transport von Materialien: Minimierung des Arbeits- und Energieaufwands und des Materialtransports.

Auswahl von Lieferanten

Die Wahl des Lieferanten ist eine wichtige Entscheidung. Ein Lieferant sollte berücksichtigt werden, wenn seine Waren oder Dienstleistungen einen positiven Einfluss auf Produktivität, Qualität und Wettbewerbsfähigkeit haben. Ziel ist die Erstellung einer Liste von Unternehmen, die Produkte oder Rohstoffe anbieten.

Kostenbestimmung

Ein wichtiger Bestandteil für den Erfolg eines jeden Unternehmens. Es muss festgestellt werden, ob der Verkaufspreis die Betriebskosten deckt und Gewinn ermöglicht.

Kosten: Die Summe der Investitionen des Unternehmens, um die Ressourcen für die Produktion und den Vertrieb des Produkts oder der Dienstleistung zu erhalten.

Gesamtkosten = Fixkosten + variable Kosten

  • Fixkosten: Kosten, die unabhängig von der Produktionsmenge anfallen (z. B. Miete, Gehälter).
  • Variable Kosten: Kosten, die direkt mit der Produktion und dem Verkauf verbunden sind und mit dem Produktionsvolumen variieren (z. B. Rohstoffe, Versorgungsleistungen).
  • Grenzkosten: Die zusätzlichen Kosten für die Produktion einer weiteren Einheit.

Betriebliche Aufwendungen

Ausgaben für den Betrieb der Einrichtung, z. B.:

  • Reparatur und Wartung
  • Fracht- und Transportkosten
  • Eingekaufter Strom
  • Kraft- und Schmierstoffe
  • Provisionen
  • Mieten
  • Werbung
  • Reisekosten
  • Versicherungsprämien
  • Honorare
  • Kommunikation
  • Wasser
  • Fremdleistungen
  • Büromaterial
  • Finanzaufwendungen

Finanzaufwendungen

Sollten grundsätzlich als Aufwand erfasst werden, außer in dem Umfang, in dem sie aktiviert werden können. Finanzierungskosten können umfassen:

  • a) Zinsen für Überziehungskredite und Darlehen
  • b) Amortisation von Abschlägen oder Prämien im Zusammenhang mit Anleihen
  • c) Amortisation von Nebenkosten im Zusammenhang mit Krediten
  • d) Finanzierungskosten im Zusammenhang mit Leasingverträgen
  • e) Währungsdifferenzen aus Fremdwährungskrediten (soweit als Zinsanpassung betrachtet)

Betriebskapital (Working Capital)

Ein Maß für die Fähigkeit eines Unternehmens, seine kurzfristigen Verpflichtungen zu erfüllen.

Break-Even-Punkt

Ein Finanzinstrument zur Bestimmung des Punktes, an dem die Kosten genau gedeckt sind. Er zeigt auch das Ausmaß der Gewinne oder Verluste bei Verkäufen ober- oder unterhalb dieses Punktes.

Pro-Forma-Gewinn- und Verlustrechnung

Schätzung der zukünftigen Ergebnisse.

Pro-Forma-Bilanz

Die gebräuchlichste Methode ist die Schätzmethode, bei der die Werte bestimmter Konten geschätzt werden, während andere berechnet werden.

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