Statistische Maße: Zentrale Tendenz, Dispersion, Momente, Form und Konzentration

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Maße der zentralen Tendenz

Das arithmetische Mittel

Das arithmetische Mittel kann für verschiedene Datentypen berechnet werden:

  • Nicht gruppierte Daten (z.B. in einer Tabelle)
  • Gruppierte Daten (z.B. in Häufigkeitstabellen ohne Intervalle)
  • Daten mit Intervallen und gepoolten Daten (mit xi-Notation)

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Median (Me)

Der Median ist der Wert, der eine geordnete Datenreihe in zwei gleich große Hälften teilt.

  • n (Anzahl der Datenpunkte) ist gerade: Formel
  • n ist ungerade: Formel

Wichtig: Ordnen Sie die Daten von niedrigstem zum höchstem Wert, bevor Sie den Median bestimmen.

Modus (Mo)

Der Modus ist der Wert, der am häufigsten in einer Datenreihe vorkommt.

Spannweite (RM)

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Geometrisches Mittel (G)

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Harmonisches Mittel (H)

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Quadratisches Mittel (Q)

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Quantile

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k-tes Quantil

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Maße der Dispersion

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Spannweite (Re)

Die Spannweite ist die Differenz zwischen dem größten und kleinsten Wert in einer Datenreihe.

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Varianz (S²)

Die Varianz misst die durchschnittliche quadratische Abweichung der Werte vom arithmetischen Mittel.

Theoretische Berechnungen: Formel Formel

V(x) Formel 0

  • Verschiebung des Ursprungs: Die Varianz ändert sich nicht, wenn eine Konstante zu allen Werten addiert wird.
  • Skalierung: Wenn alle Werte mit einer Konstanten k multipliziert werden, ändert sich die Varianz um k². (V(kX) = k² * V(X))
  • Varianz einer Konstanten: V(k) = 0

Standardabweichung

Formel Die Standardabweichung ist die positive Quadratwurzel der Varianz.

Interquartilsabstand (IQR)

Formel Der Interquartilsabstand ist die Differenz zwischen dem dritten und ersten Quartil.

Preis der Eröffnung

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(Anmerkung: "Preis der Eröffnung" ist keine gängige statistische Bezeichnung für ein Dispersionsmaß. Es könnte sich um eine Fehlübersetzung handeln.)

Variationskoeffizient (%)

Formel Der Variationskoeffizient ist das Verhältnis von Standardabweichung zu arithmetischem Mittel.

Je höher der Wert, desto stärker sind die Daten gestreut.

Der Variationskoeffizient ist nicht immer positiv; er kann auch negativ sein, wenn das arithmetische Mittel negativ ist.

Momente

Momente bezüglich des Ursprungs

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Zentrale Momente (Momente bezüglich des Mittelwerts)

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Zweites Moment

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Maße zur Form: Schiefe und Kurtosis

Maße der Asymmetrie (Schiefe)

Pearson-Schiefe-Index (Ap)

Formel Formel Je höher der absolute Wert von Ap, desto größer die Asymmetrie.

  • Ap > 0: Die Verteilung ist rechtsschief (oder positiv asymmetrisch).
  • Ap < 0: Die Verteilung ist linksschief (oder negativ asymmetrisch).
  • Ap = 0: Die Verteilung ist symmetrisch (Mittelwert = Median = Modus).

Hinweis: Ap > 1 deutet auf eine signifikante Asymmetrie hin.

Drittes zentrales Moment (m3)

Formel Trägt das Vorzeichen und die Art der Asymmetrie.

  • m3 > 0: Die Verteilung ist rechtsschief (positiv).
  • m3 < 0: Die Verteilung ist linksschief (negativ).
  • m3 = 0: Die Verteilung ist symmetrisch.

Fisher-Schiefe-Index (g1)

Formel Wandelt das dritte zentrale Moment in einen dimensionslosen Index um.

Maße der Kurtosis (Wölbung)

Kurtosis-Koeffizient (g2)

Formel

  • g2 > 0: Die Verteilung ist leptokurtisch (spitzgipflig, hohe Kurtosis).
  • g2 < 0: Die Verteilung ist platikurtisch (flachgipflig).
  • g2 = 0: Die Verteilung ist mesokurtisch (normalgipflig).

Maße der Konzentration

  • Maximale Konzentration: Ungleiche Verteilung, z.B. X1 = X2 = X3 = ... = Xn-1 = 0 und Xn > 0.
  • Minimale Konzentration: Gerechte Verteilung, z.B. X1 = X2 = X3 = ... = Xn.

Wichtige Konzentrationsmaße:

  • Gini-Koeffizient
  • Lorenz-Kurve

Lorenz-Kurve

Visualisiert die Einkommensverteilung in einer Bevölkerung.

Daten für die Lorenz-Kurve:

  • Xini: Produkte/Werte
  • Ri: Kumulierte Werte (z.B. Einkommen) Formel
  • xi: Individuelles Einkommen
  • Ni: Absolute kumulierte Häufigkeit
  • Ui = Ri: Gesamtsummen
  • Ui: Gesamteinkommen aller Individuen = A (%) -> Formel
  • Qi: Kumulierte relative Einkommen (%)
  • pi: Kumulierte relative Häufigkeit (%) Formel

Hinweis: Wenn pi - Qi = 0, deutet dies auf die niedrigste Konzentration (perfekte Gleichverteilung) hin.

Grafische Darstellung:

Je näher die Lorenz-Kurve an der Diagonalen liegt, desto geringer ist die Konzentration und desto homogener ist die Verteilung. Die Diagonale repräsentiert die absolute Gleichverteilung.

Gini-Koeffizient

Misst die Konzentration des Reichtums und entspricht der doppelten Fläche der Konzentration (Fläche zwischen Lorenz-Kurve und Diagonale).

Der Gini-Koeffizient liegt zwischen 0 und 1.

  • 0: Perfekte Gleichverteilung (minimale Konzentration).
  • 1: Maximale Konzentration (eine Person besitzt alles).

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