Straßennetz Spaniens: Entwicklung und aktuelle Lage
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Landtransport: Merkmale des Straßen- und Schienennetzes
2.1 Das Straßennetz in Spanien
Der Straßenverkehr ist heute der wichtigste Transportweg, und das Straßennetz hat den größten Einfluss auf die Gestaltung des Gebiets.
Historische Entwicklung des spanischen Straßennetzes
Es hat seine Wurzeln in der Vielzahl von Wegen, die sich über die Jahrhunderte bildeten. Die prominentesten waren die römischen Straßen und die von Muslimen und Christen im Mittelalter geschaffenen Netzwerke.
Erst im 17. Jahrhundert, unter dem Impuls der Aufklärung und des bourbonischen Reformismus, begannen die spanischen Straßen, ein nationales Netzwerk zu bilden. Der Bau des radialen Netzes, das Madrid mit den wichtigsten Küstenhäfen verbindet, bildete die Grundlage des heutigen Straßennetzes.
Im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts wurde der Plan Especial (Sonderplan) umgesetzt, der eine umfassende Verbesserung des Straßennetzes anstrebte, um es an die neuen Transportbedingungen und Fahrzeuge anzupassen.
Im Jahr 1960 wies das Straßennetz große Engpässe und Unzulänglichkeiten auf, die eine Anpassung an die neue wirtschaftliche Realität erforderten. Daraufhin wurde der REDIA-Plan (Red de Itinerarios Asfaltados – Asphaltstraßennetz) umgesetzt. Dieser Plan umfasste unter anderem die Verbreiterung der Fahrbahn, die Verbesserung der Fahrbahndecke und Beschilderung sowie die Bereitstellung von Gehwegen auf den wichtigsten spanischen Routen. Die Maßnahmen konzentrierten sich auf sechs Hauptgebiete, die das radiale Modell unterstützten.
Im Jahr 1967 wurde auch der Autobahnplan genehmigt, der ein mautpflichtiges Autobahnsystem vorsah, das jedoch nie vollständig umgesetzt wurde.
Der Infrastrukturplan (1992-2007) zielte darauf ab, internationale Verbindungen mit Frankreich und Portugal zu gewährleisten, Staus auf den radialen Straßen zu mindern und die interregionale Kommunikation durch den Bau von Autobahnen und Umgehungsstraßen zu fördern, um die nachteiligen Auswirkungen der aus früheren Zeiten geerbten radialen Anordnung zu mildern.
Aktuelle Situation des Straßenverkehrs in Spanien
Der Straßenverkehr erlebt ein Wachstum, das parallel zur erhöhten Fahrzeugflotte und räumlichen Mobilität der spanischen Gesellschaft verläuft. Dies führte dazu, dass der Pkw für die Personenbeförderung fest verankert ist und der Güterverkehr zunehmend von der Schiene auf die Straße verlagert wurde.
Die Zuständigkeiten für das gesamte Straßennetz liegen beim Staat, den Autonomen Gemeinschaften sowie den Provinzen oder Gemeinden:
- Das Kernnetz des Staates wird von der Zentralregierung verwaltet und dient der interregionalen Kommunikation sowie der Verbindung der Ballungszentren des Landes.
- Das regionale Netz ist das größte.
- Netzwerke auf lokaler und regionaler Ebene werden von den Provinzen oder Gemeinden verwaltet.
Im Jahr 2005 wurde der Strategieplan für Infrastruktur und Verkehr (PEIT) verabschiedet. Dieser wurde in Zusammenarbeit mit den verschiedenen Verwaltungen entwickelt und enthält europaweite Ansätze.