Strategische Geschäftseinheiten (SGE): Definition & Ebenen
Eingeordnet in Wirtschaft
Geschrieben am in Deutsch mit einer Größe von 3,19 KB
Was ist eine Strategische Geschäftseinheit (SGE)?
Eine strategische Geschäftseinheit (SGE) ist eine Einheit oder ein Teilbereich eines Unternehmens, der aus einem oder mehreren sehr spezifischen Produkten besteht. Diese Produkte bedienen einen klar definierten gemeinsamen Kernmarkt. Für jede SGE gibt es einen verantwortlichen Manager, der alle Funktionen durch eine spezifische Strategie integriert und sich dabei auf identifizierbare Wettbewerber ausrichtet.
Die Merkmale, die sich aus dieser Definition ergeben, sind:
- Eine einzigartige und differenzierte Mission
- Leicht identifizierbare Wettbewerber
- Ein identifizierter Gesamtmarkt
- Kontrolle über die eigenen Geschäftsfunktionen
Wie werden SGEs abgegrenzt?
Die erste konkrete Frage ist oft, wie SGEs abgegrenzt werden. Jeder Produkt-Markt-Bereich (PM), in den das Unternehmen aufgeteilt wird, hängt vom Referenzmarkt ab. Die Abgrenzung des relevanten Marktes basiert auf zwei Faktoren:
- Die Breite des Produktangebots.
- Die geografische Ausdehnung des Marktes.
Strategieebenen im Unternehmen
Unternehmensstrategie
Definiert grob den zukünftigen Kurs des gesamten Unternehmens.
Geschäftsfeldstrategien (SGE-Ebene)
Diese sind marktorientiert (nicht nur produktionsorientiert) und betreffen die einzelnen SGEs. Die Unternehmensstrategie gibt den Rahmen für die SGE-Strategien vor. Das Unternehmen wird wie ein Portfolio von SGEs betrachtet, wobei jede Einheit ein klar definiertes Produkt-Markt-Segment mit einer spezifischen Strategie bedient. Ressourcen werden gemäß den Unternehmensinteressen auf dieses Portfolio verteilt. Das Portfolio muss so gestaltet sein, dass es die Unternehmensstrategie erfüllt. Die Wahl der Gesamtstrategie für die SGEs ist daher entscheidend.
Funktionalstrategien
Betreffen die klassischen Funktionsbereiche (Produktion, Finanzen, Personal, Marketing etc.). Ihre Rolle ist den Geschäftsfeldstrategien untergeordnet. Die Entwicklung von Funktionalstrategien erfolgt deduktiv, ausgehend von der Unternehmens- und den Geschäftsfeldstrategien. Ihr Ziel ist es, die Konzepte der einzelnen Geschäftsfeldstrategien zu harmonisieren und eine konsistente Unternehmensstruktur zu gewährleisten.
Beispiele für Strategieformulierung
Intertransport (Top-Down-Planung)
Ein Beispiel für strategische Top-Down-Planung: Das Top-Management initiiert die Formulierung der Unternehmensstrategie und fordert die Geschäfts- und Funktionseinheiten auf, ihre eigenen Strategien zur Umsetzung der Unternehmensziele zu entwickeln.
RailTransport (SGE-Ziel)
Die SGE „RailTransport“ (Eisenbahn) könnte das Ziel erhalten, festzulegen, wie viele Streckenkilometer in den nächsten Jahren aufgegeben oder verkauft werden sollen, und eine Strategie zur Erreichung dieses Ziels zu entwickeln.
AirTransport (SGE-Ziel)
Die SGE „AirTransport“ könnte Ziele erhalten, wie viele Neukunden gewonnen werden sollen oder um wie viele Tonnen Fracht das Volumen bei Bestandskunden erhöht werden soll, um die übergeordneten Unternehmensziele zu erreichen.