Stress, Hormone und Endokrines System: Funktionen und Störungen

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Stress: Definition und Auswirkungen auf den Körper

Stress aktiviert das Nerven- und Hormonsystem in Alarmsituationen. Dies löst eine Reihe von Prozessen und Reaktionen aus:

  • Erhöhte Herzfrequenz und Atemfrequenz
  • Anstieg des Blutdrucks
  • Erhöhte Körpertemperatur

Die Anspannung lässt nach, sobald der Alarmzustand beendet ist. Wenn die Situation jedoch kontinuierlich anhält, kann chronischer Stress zu Angstzuständen, Depressionen und Schlaflosigkeit (Insomnie) führen.

Maßnahmen zur Reduzierung der Stressauswirkungen

  • Ausreichend Schlaf
  • Sportliche Betätigung
  • Ausgewogene Ernährung
  • Vermeidung des Konsums von Drogen, Tranquilizern und Schlafmitteln

Hormonelle Koordination: Das Endokrine System

Das endokrine System besteht aus Drüsen, die Hormone sezernieren. Diese Drüsen werden wie folgt klassifiziert:

Klassifizierung der Drüsen

  • Endokrine Drüsen: Spezialisierte Organe, die Hormone direkt in den Blutkreislauf abgeben (z. B. Hypophyse).
  • Exokrine Drüsen: Geben ihre Sekrete außerhalb des Körpers oder in Hohlräume (z. B. Verdauungstrakt) ab.
  • Gemischte Drüsen: Haben endokrine und exokrine Funktionen (z. B. die Bauchspeicheldrüse, die Pankreassaft und Hormone ausschüttet).

Wichtige Drüsen und ihre Hormone

Hypophyse (Hirnanhangsdrüse)

Die Hypophyse ist die Steuerzentrale des Hormonsystems und reguliert die Funktionen anderer Drüsen:

  • Wachstumshormon: Fördert das Wachstum.
  • Thyrotrophin (TSH): Stimuliert die Sekretion der Schilddrüse.
  • Adrenocorticotropin (ACTH): Stimuliert die Sekretion der Nebennieren.
  • Gonadotropin: Reguliert die sexuellen Funktionen der Drüsen.
  • Lactotropin (Prolaktin): Stimuliert die Milchsekretion bei Frauen.

Schilddrüse

  • Thyroxin: Stimuliert die zelluläre chemische Aktivität (Stoffwechsel).

Nebennieren (Adrenogenitales)

  • Adrenalin: Fördert Herz- und Atemfunktionen.
  • Cortison: Stimuliert die Glukosesynthese und den Abbau von Fett.

Bauchspeicheldrüse (Pankreas)

  • Insulin: Senkt den Glukosebetrag im Blut und stimuliert Prozesse der Glukoseaufnahme.
  • Glucagon: Stimuliert Prozesse, die den Blutzuckerbetrag erhöhen.

Hoden (Testis)

  • Testosteron: Regelt die Funktion der männlichen Geschlechtsorgane.

Eierstöcke (Ovarien)

  • Progesteron und Östradiol: Regulieren die Entwicklung und Funktion der weiblichen Geschlechtsorgane und bereiten den Körper auf eine mögliche Schwangerschaft vor.

Besonderheiten und Kontrollmechanismen der Hormone

Hormone regulieren Körperfunktionen und zeichnen sich durch folgende Eigenschaften aus:

  • Spezifität: Sie wirken auf bestimmte Zielzellen.
  • Hohe Wirksamkeit: Sie erfüllen ihre Funktion bereits in minimalen Mengen.
  • Kontrollierte Produktion: Über- oder Mangelproduktion von Hormonen führt zu Krankheiten.

Beispiel: Blutzuckerkontrolle

Die Bauchspeicheldrüse reguliert den Glukosegehalt im Blut:

  1. Ist der Blutzucker hoch, stimuliert die Bauchspeicheldrüse die Insulinsekretion. Insulin stimuliert die Speicherung von Glykogen in den Muskeln und der Leber und wandelt überschüssige Glukose in Fett um.
  2. Ist der Blutzuckerspiegel gering, produziert die Bauchspeicheldrüse Glucagon. Glucagon stimuliert die Freisetzung von Glukose aus den Organen, in denen sie gespeichert wurde.

Der Mechanismus der Hypophyse

Die Hypophyse steuert die endokrine Aktivität und ist der Direktor des Hormonsystems. Sie ist eine kleine Drüse an der Unterseite des Gehirns, die die Funktionen der Drüsen kontrolliert:

  1. Sie produziert Tropine (steuernde Hormone).
  2. Tropine werden ins Blut freigesetzt und fördern die Sekretion der endokrinen Drüsen.
  3. Ein Anstieg der Zielhormone im Blut hemmt die übermäßige Produktion von Tropinen (Rückkopplung).
  4. Ein Mangel an Tropinen hemmt die Produktion der entsprechenden Drüsenhormone, um das hormonelle Gleichgewicht zu gewährleisten.

Hormonelle Störungen und ihre Folgen

Störungen im Hormonhaushalt können verschiedene Krankheiten verursachen:

Wachstumsstörungen

  • Mangel an Wachstumshormon führt zu Zwergwuchs.
  • Überschuss an Wachstumshormon führt zu Gigantismus.

Stoffwechselstörungen

  • Ein Mangel an Thyroxin (Schilddrüsenhormon) kann Fettleibigkeit und Übergewicht verursachen.

Störungen des Glukosespiegels

  • Eine hohe Glukosekonzentration führt zu Hyperglykämie.
  • Eine niedrige Glukosekonzentration führt zu Hypoglykämie.

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