Strukturanalyse der Städte Barcelona und Toledo

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Barcelona

1. Die Altstadt

a) Lage und Situation

Die Römer gründeten die Stadt aufgrund ihrer Lage am Meer auf einer iberischen Siedlung. Sie diente als strategischer Punkt für die Eroberung der Halbinsel und hatte eine defensive Hauptfunktion. Ihre Situation als Hauptstadt Kataloniens, einer der am stärksten entwickelten Regionen des Landes, sowie ihre Größe und ihr überregionaler Einfluss haben sie zu einer Drehscheibe im Mittelmeerraum gemacht. Dies führt dazu, dass ihre Funktionen sehr spezifisch und spezialisiert sind.

b) Analyse des Stadtplans

Der Stadtplan ist typisch für eine anarchische, mittelalterliche Stadt, was dem heutigen historischen Zentrum Barcelonas entspricht. Die Stadt wuchs ungeplant und spontan. Ihre Straßen sind eng, kurz und gewunden. Wenig ist von dem orthogonalen Plan übrig, den die Römer bei ihrer Gründung anlegten. Seitdem gab es große historische Veränderungen: die Wiederherstellung und Verlängerung des Paseo de las Ramblas, der zur breitesten Straße der Stadt wurde, der Abriss eines Teils der Stadtmauer und die Schaffung der Via Laietana im Jahr 1907, die den Hafen mit der Stadterweiterung verbindet und eine der wichtigsten Straßen der Stadt ist.

c) Analyse der Bebauung

Die Bebauung ist direkt im Stadtplan ersichtlich. Wir können feststellen, dass sie anfangs niedrig war und die Stadt allmählich eine Vertikalisierung erfahren hat. Hier befinden sich einige der bedeutendsten historischen Gebäude.

d) Analyse der Flächennutzung

Traditionell gab es eine Mischung aus Wohn-, Gewerbe- und Handwerksnutzung ohne Zoneneinteilung. Es hat sich ein Outsourcing entwickelt, bei dem die Wohnfunktion aufgrund mangelnder Erreichbarkeit und hoher Bodenpreise an Bedeutung verliert. Der Tourismus ist ebenfalls wichtig in der Stadt, und viele Nutzungen sind darauf ausgerichtet.

e) Aktuelle Probleme und mögliche Lösungen

Die Hauptprobleme der Altstadt sind der bauliche Verfall von Straßen und Häusern, was zu einer sozialen Verschlechterung führt. Dies verursacht eine Überalterung der Bevölkerung, eine Entleerung des Zentrums und die Ansiedlung von Randgruppen, insbesondere von Einwanderern. Die daraus resultierenden Umweltschäden beeinträchtigen das Image der Stadt. Gekoppelt mit der Auslagerung von Geschäftsprozessen führt dies zu einer Entleerung des Zentrums. Als Lösung wurde eine Politik der baulichen und sozialen Sanierung des Zentrums eingeleitet. In Barcelona begann dies Ende der 80er Jahre durch die Sanierung von Gebäuden, die Schaffung von Grünflächen und die Förderung der Wohnnutzung.

2. Die Erweiterung

a) Ursachen der Stadterweiterung

Das Bevölkerungswachstum machte das Leben innerhalb der Stadtmauern unhaltbar. Die Stadt war ungesund, und die Vermischung von Nutzungen mit Wohnraum verursachte eine hohe Sterblichkeit im 19. Jahrhundert, insbesondere in den ärmeren Schichten. Aus diesem Grund war es für die Bourgeoisie notwendig, eine neue, geordnetere und hygienischere Stadt außerhalb der Mauern zu errichten. Der Abriss der Mauern, die das Wachstum der Stadt behinderten, erfolgte 1854.

b) Verschiedene Bereiche

(Keine weiteren Informationen im Originaltext)

Toledo

1. Die Altstadt

a) Lage und Situation

Die Lage Toledos auf einem vom Tajo halb umgebenen Hügel ist defensiv. Seine Position neben einer Furt am Fluss, die bequem zu Fuß überquert werden konnte und später durch eine Brücke verstärkt wurde, erleichterte die Kommunikation und die Handelsrouten. Toledo befindet sich in einer strategischen Position, da es an den Routen in den Süden der Halbinsel liegt. Seine Situation war schon immer sehr vorteilhaft, da es auf dem Plateau ein natürlicher Knotenpunkt für die Kommunikation zwischen den westlichen und östlichen Zonen der südlichen Hochebene ist. Es besaß auch eine wichtige administrative Rolle als Hauptstadt des Westgotenreichs und der christlichen Königreiche, was heute ein reiches, touristisch genutztes Erbe hinterlassen hat. Heute sind die wesentlichen Funktionen Toledos administrativ, umweltbezogen und touristisch. Die administrative Funktion ist seit der Wahl zur Hauptstadt der Region Kastilien-La Mancha im Jahr 1983 sehr bedeutend. Allerdings behindern der Straßenbau und die Verlagerung von Gewerbeflächen nach Madrid die verbindende Rolle Toledos im regionalen städtischen Netz.

b) Analyse des Stadtplans

Der Plan der Altstadt ist sehr unregelmäßig und hat verwinkelte Straßen, die das überwiegend muslimische Layout beibehalten. Man beobachtet auch größere Plätze und Alleen, die späteren städtischen Reformen der Neuzeit oder des 19. Jahrhunderts entsprechen.

c) Analyse der Bebauung

Die traditionelle Bebauung ist nicht sehr hoch, zeigt aber einen allmählichen Trend zur Vertikalisierung. Es gibt bedeutende Überreste historischer Gebäude aus verschiedenen Epochen und Kulturen: muslimische, jüdische und christliche.

d) Analyse der Flächennutzung

Die traditionellen Flächennutzungen waren Wohnen, Gewerbe und Handwerk. Derzeit verliert dieser Bereich seine traditionelle Wohnnutzung aufgrund des Verfalls vieler Häuser und hat wichtige tertiäre Nutzungen entwickelt, die oft mit dem Tourismus zusammenhängen. Dieser wichtige Teil der Stadt zieht Touristen sowohl wegen seines städtischen Ambientes als auch wegen der hervorragenden historischen und künstlerischen Denkmäler an. Sozial gesehen lebten in der Vergangenheit verschiedene Kulturen und Rassen in der Stadt, wenn auch in getrennten Vierteln, was seine Spuren in der Altstadt hinterlassen hat.

e) Aktuelle Probleme und mögliche Lösungen

Die Hauptprobleme der Altstadt sind heute die fortschreitende Verarmung des Immobilienbestands durch die schlechte Bewohnbarkeit der Wohnungen, der Verfall historischer Gebäude sowie Verkehrsstaus und Engpässe bei Büros, Einrichtungen und Geschäften. Dies führt zu einer zunehmenden Überalterung der in diesem Gebiet lebenden sozialen Gruppen. Diese Probleme erfordern eine Politik der morphologischen und funktionellen Sanierung.

2. Die Erweiterung

a) Ursachen der Stadterweiterung

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Wachstum Toledos, das seit dem 17. Jahrhundert stagniert hatte, durch die Wahl zur Provinzhauptstadt im Rahmen der neuen Verwaltungsgliederung und durch die Ankunft der Eisenbahn wiederbelebt.

b) Verschiedene Bereiche

Das Wachstum außerhalb der Mauern erfolgte durch kleine Siedlungen, deren Konsolidierung nach dem Bürgerkrieg stattfand: der Kern von Santa Bárbara gegenüber dem alten Bahnhof sowie die Stadtteile San Antón und Cristo de la Vega. Daneben diente die Avenida de la Reconquista als Rückgrat einer kleinen Erweiterung, die damals aufgrund der begrenzten räumlichen, demografischen und wirtschaftlichen Dynamik der Stadt keine große Bedeutung hatte.

3. Die Peripherie

a) Ursachen des Wachstums der städtischen Peripherie

Der Aufschwung der Stadt Toledo nach dem Bürgerkrieg äußerte sich in Form von Sanierungen innerhalb der Mauern und Erweiterungen. Er war auf das Bevölkerungswachstum und die Schaffung des Industriegebiets zur Entlastung Madrids in den 60er Jahren zurückzuführen.

b) Differenzierung der Gebiete in der Peripherie

Innerhalb der Peripherie lassen sich je nach Flächennutzung verschiedene Bereiche unterscheiden:

1. Wohngebiete verschiedener Art
  • Nordwesten: Im Rahmen einer gut geplanten Stadterweiterung, die Wohngebiete unterschiedlicher Qualität umfasst.
  • Entlang der Straße nach Madrid: Ein Wohngebiet, das aus spontan entstandenen Vierteln besteht.
  • Um das Industriegebiet: Wohngebiete um das Industriegebiet von Santa María de Benquerencia, östlich der Stadt.
2. Industriegebiete
  • Das bedeutendste Industriegebiet ist das bereits erwähnte Santa María de Benquerencia. Es hatte einen gemischten Charakter und wurde von Industrien verschiedener Sektoren besiedelt, darunter auch einige moderne wie Elektronik oder Kommunikation.
  • Das andere Industriegebiet befindet sich um die Waffenfabrik aus dem 17. Jahrhundert, die heute als Universitätscampus genutzt wird.
3. Gebiete für Einrichtungen und Infrastruktur

In den Randgebieten befinden sich auch Einrichtungen und Infrastrukturen, die große Flächen beanspruchen und für die im Stadtzentrum nicht genügend Platz vorhanden ist, wie die Stierkampfarena, Sportanlagen, Hochschulen, Schulen, Gesundheitseinrichtungen, Kommunikationsinfrastruktur und Einkaufszentren.

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