System der Sozialen Dienste in Spanien: Herausforderungen, Ziele und Prinzipien
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Die Kommunalverwaltungen haben die Befugnis und die Pflicht zur Bereitstellung und Verwaltung des Systems der Sozialen Dienste (SSD) auf Provinz- und Kommunalebene. Die Entscheidung des Verfassungsgerichts vom 25. Dezember 1986 besagt, dass der Staat die Kräfte anderer Akteure respektieren muss, die von außen agieren, um die wirtschaftliche Aktivität zu koordinieren, zu fördern oder zu verbessern.
Herausforderungen im System der Sozialen Dienste in Spanien
- 1. Finanzierung und Programmvielfalt: Der Umfang der benötigten Mittel und die organisatorische Unterstützung für das SSD können kaum allein durch eine einzige Verwaltung bereitgestellt werden. Die wichtigsten verbleibenden Probleme nach Jahren der Umsetzung des SSD sind zum einen das Fehlen ausreichender Budgets und die Vielfalt der geförderten Programme. Spanien liegt hier nach wie vor unter dem europäischen Durchschnitt.
- 2. Duplizierung von Einrichtungen: Zweitens führt die Duplizierung von Einrichtungen und Maßnahmen zu höheren Ausgaben, einer ineffizienten Nutzung der Ressourcen und einer begrenzten Rationalität des Systems.
- 3. Auswirkungen der Wirtschaftskrise: Drittens hat die Wirtschaftskrise erhöhte Anforderungen, Probleme und soziale Ungleichheiten hervorgerufen.
- 4. Regionale Ungleichgewichte: Viertens bestehen regionale, provinzielle und kommunale Ungleichgewichte, was die Gewährleistung des Solidaritätsprinzips und die Einführung des SSD erschwert.
- 5. Uneinheitlicher Zugang: Fünftens treten sowohl auf zentraler als auch auf autonomer Ebene sehr unterschiedliche Situationen beim Zugang zum SSD auf.
- 6. Rolle der sozialen Initiative: Sechstens hat die soziale Initiative eine wichtige Rolle bei der Fürsorge für Bedürftige gespielt. Es bedarf mehr Dynamik und der Förderung der Freiwilligenarbeit, insbesondere in Zeiten der Wirtschaftskrise.
- 7. Prävention und Rehabilitation: Siebtens gibt es Probleme bei der Durchführung von Präventions- und Rehabilitationsfunktionen, unter anderem aufgrund der hohen Arbeitslosenzahlen.
- 8. Konsolidierung des Systems: Und schließlich ist die Konsolidierung des SSD eine Herausforderung, da ein Großteil der Mittel für den Aufbau und die Implementierung des Systems verwendet wurde. Dies kann trotz aller Bemühungen den Eindruck erwecken, dass diese Mittel die wirklich Bedürftigen nicht erreichen.
Das SSD ist heute im Bildungs-, Gesundheits-, Beschäftigungs- und Sozialversicherungssektor sowie als allgemeine Sozialhilfe oder in der Sozialpolitik verankert, um die Lebensbedingungen aller Bürgerinnen und Bürger zu verbessern.
System der Sozialen Dienste (SSD): Geltungsbereich, Ziele & Prinzipien
2.1. Gegenstand und Regelungsbereich
Der Gegenstand ist die Regelung von Maßnahmen zur Aktivierung und Entwicklung verschiedener staatlicher oder privater Initiativen im Bereich des SSD. Dies beinhaltet die Sicherstellung der Entwicklung und Einführung von Sozialmaßnahmen durch ein öffentliches SSD, das zum Wohlbefinden beiträgt, indem es Umstände vermeidet, beseitigt oder behandelt, die die volle Entfaltung von Individuen oder Gruppen verhindern oder behindern. Zudem wird die ordnungsgemäße Erbringung sozialer Dienstleistungen durch die Verwaltung von Einrichtungen, Institutionen und Diensten für soziale Maßnahmen sowie die Entwicklung von Kontroll- und Qualitätsmanagementdiensten gewährleistet.
2.2. Zielsetzung der Sozialen Dienste
Die Gesetze der Autonomen Gemeinschaften zum SSD, die sich auf die Bereitstellung durch dezentrale, lokale öffentliche, private oder gemeinnützige Verwaltungen beziehen, haben einen gemeinsamen Nenner in der Definition sozialer Bedürfnisse. Diese Bedürfnisse ergeben sich aus dem Recht jedes Einzelnen auf ein würdevolles Leben im sozialen, zwischenmenschlichen und familiären Kontext sowie in der Beziehung zwischen dem Individuum und seinem sozialen Umfeld. Der Zweck des SSD ist es, das Wohlergehen der Menschen zu fördern, Risiken zu vermeiden und Defizite an sozialer Unterstützung auszugleichen, die auf Faktoren der Vulnerabilität oder Abhängigkeit zurückzuführen sind. Das übergeordnete Ziel des SSD ist die Gewährleistung des Rechts der Menschen auf ein Leben in Würde in allen Phasen ihres Lebens.
2.3. Grundprinzipien der Sozialen Dienste
- Das Prinzip der Allgemeinheit besagt, dass das SSD für alle verfügbar und zugänglich sein muss.
- Die Gleichheit bedeutet das Recht auf Zugang und Nutzung des SSD ohne Diskriminierung aufgrund von Rasse, Geschlecht, sexueller Orientierung, Familienstand, Alter oder Weltanschauung.
- Die Beteiligung des Individuums ist in allen vorgeschlagenen und umgesetzten Maßnahmen des SSD zentral.
- Die Förderung der Solidarität als wichtige Inspiration und Wert in den Beziehungen zwischen Individuen und sozialen Gruppen.
- Die globale und umfassende Betreuung der Bedürfnisse und sozialen Bestrebungen, unter besonderer Berücksichtigung der Aspekte Prävention, Pflege, Förderung und Vermittlung.
- Die Territorialität und Subsidiarität bedeuten, dass die Bereitstellung und Erbringung von SSD im bürgernächsten Bereich erfolgen muss, und zwar durch eine gerechte und ausgewogene Verteilung der Ressourcen.
- Die Partizipation der Bürger sowohl bei der Erkennung von Problemen und sozialen Bedürfnissen als auch bei der Suche nach Alternativen zu deren Bewältigung.
- Die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure und Strukturen der privaten Initiative bei der Erfüllung der sozialen Bedürfnisse der Bevölkerung.
- Und schließlich die Koordination zwischen den Verwaltungen untereinander sowie zwischen ihnen und den öffentlichen und privaten Einrichtungen.
2.4. Aufgaben und Funktionen der Sozialen Dienste
Den SSD-Systemen der Autonomen Gemeinschaften (CCAA) sind folgende Funktionen zugeordnet:
- Die Erkennung, Analyse und Bewertung der sozialen Bedürfnisse und Ansprüche der Bevölkerung.
- Eine soziale Interessenvertretung für die bestehenden sozialen Bedürfnisse.
- Die Förderung der Selbstbestimmung und persönlichen Entwicklung, um den Verbleib im gewohnten Lebensumfeld und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu erleichtern.
- Der rechtliche und soziale Schutz gefährdeter Personen oder von Obdachlosigkeit bedrohter Personen.
- Die Entwicklung von Maßnahmen zur Bekämpfung von Ausgrenzung und zur Förderung der sozialen Eingliederung und somit zur Verbesserung des gesellschaftlichen Zusammenhalts.
- Der Schutz der Rechte von Minderheiten und schutzbedürftigen Personen.
- Die Bereitstellung von Pflege und humanitärer Hilfe in Notfällen für Individuen, Familien und Gemeinschaften.
- Maßnahmen der Zusammenarbeit zur Förderung der Bürgerbeteiligung (z. B. Stärkung sozialer Initiativen, Verbände und andere Formen der gegenseitigen Hilfe, Ehrenamt).