Text: Definition, Merkmale, Typen und Konversationsregeln

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Definition und Merkmale von Text

Text oder Sprache ist die maximale Kommunikationseinheit. Schriftliche oder mündliche Äußerungen sind die absichtliche Freisetzung von Aussagen, um eine konkrete kommunikative Situation zu einem bestimmten Zweck zu erfüllen.

Funktionen und Bedingungen eines Textes

Damit Teile eines Textes als Einheit betrachtet werden können, müssen sie drei Bedingungen erfüllen: Sie müssen angemessen sein (bezüglich der kommunikativen Situation und Absicht), kohärent sein (in Bezug auf die Nachricht) und zusammenhängen (Kohäsion zeigen).

Textklassifizierung nach Zweck und Struktur

Texte können fünf Typen zugeordnet werden:

  • Narrativ: Bezieht sich auf Ereignisse, die Figuren in einer gegebenen Zeit und an einem bestimmten Ort widerfahren.
  • Beschreibung: Stellt Personen, Tiere, Objekte, Landschaften dar, bezieht sich auf ihre Eigenschaften, Prozesse oder Teile.
  • Dialog: Reproduziert ein Gespräch zwischen mehreren Figuren.
  • Exposition: Berichtet über ein Thema, entwickelt Daten und Konzepte.
  • Argumentativ: Verteidigt vernünftigerweise eine Stellungnahme.

Unterschiede zwischen mündlicher und schriftlicher Sprache

  • Die gesprochene Sprache ist vorübergehend und vergänglich. Die Schriftsprache hat eine bleibende Natur.
  • Der Austausch in mündlicher Sprache erfolgt sofort, schriftlich ermöglicht zeitversetzte Kommunikation.
  • Das Wesen der gesprochenen Sprache ist die Interaktivität. Schriftliche Kommunikation ist in der Regel einseitig.
  • Die gesprochene Sprache ist oft spontan. Im Gegensatz dazu muss die Schriftsprache entwickelt/geplant werden.
  • Die Spontaneität der gesprochenen Sprache führt zu einer umgangssprachlicheren und weniger präskriptiven Form. Die Schriftsprache beherrscht das formelle Register und die Standardvariante.
  • Mündliche Kommunikation stützt sich im Gegensatz zur schriftlichen auch auf nonverbale Sprache, nutzt Intonation, Gestik, Körperhaltung etc.

Das ungeplante Genre: Das Gespräch

Gespräche sind mündliche Texte, die nicht auf eine vorherige Planung oder Vorbereitung reagieren.

Regeln der Konversation

  • Grundsatz der Zusammenarbeit: Um den Erfolg der Kommunikation zu sichern, müssen die Gesprächspartner zusammenarbeiten: Wenn einer fragt, versucht der andere zu antworten; wenn einer spricht, bemüht sich der andere zu verstehen. Dieser Grundsatz ist in vier Maximen unterteilt:
    • Quantität: Die übermittelten Informationen sind ausreichend, weder mehr noch weniger als nötig.
    • Relevanz: Die Informationen sind für das Thema des Gesprächs relevant.
    • Qualität: Die Informationen sind wahr und nicht falsch.
    • Modus: Die Informationen sind geordnet, präzise und nicht mehrdeutig.
  • Grundsatz der Höflichkeit: Eine Reihe von Konventionsregeln, die im sozialen Kontext Respekt zeigen. Beispiele sind Formeln wie"bitt","dank", die Art der Formulierung von Anfragen, die Wahl zwischen"Si" und"d" je nach Situation.

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