Textarten: Erzählung, Beschreibung & Mündliche Texte

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Grundlagen der Textarten

Ein Text ist eine mündliche oder schriftliche Aussage oder ein kohärentes Bündel von Erklärungen mit einer kommunikativen Absicht. Texte werden nach ihren sprachlichen Merkmalen und der Absicht des Emittenten in fünf Grundtypen unterteilt:

  • Erzählung
  • Beschreibung
  • Dialog
  • Darstellung
  • Argumentation

Die Erzählung

Erzählen bedeutet, Ereignisse mit Charakteren in einer bestimmten Zeit und einem bestimmten Raum zu verbinden. Die Absicht ist es zu erklären, zu erzählen, zu unterhalten oder zu informieren. Wenn eine Erzählung eine ästhetische Funktion hat, handelt es sich um eine literarische Erzählung.

Elemente der Erzählung

Die Erzählung hat folgende Schlüsselelemente:

  • Erzähler
  • Charaktere
  • Erzählte Ereignisse (Handlung)
  • Raum
  • Zeit

Erzähler

Der Erzähler ist nicht mit dem Autor (Schriftsteller) zu verwechseln. Er ist eine fiktive Figur, die die Ereignisse erzählt und kann die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln darstellen:

  • Ich-Erzähler: Als Figur in der Geschichte (Protagonist oder Zeuge).
  • Er/Sie-Erzähler: Mit begrenztem Wissen über die Fakten oder als allwissender Erzähler.

Handlung (Narrativ)

Die Handlung entspricht den Ereignissen, die den Charakteren widerfahren, und dem Thema des Textes. Sie ist oft linear strukturiert in: Einleitung (Kontextualisierung), Hauptteil (Entwicklung der Handlung) und Schluss (Auflösung).

Charaktere

Charaktere sind Figuren, die die Geschichte erleben und durch physische und psychosoziale Merkmale gekennzeichnet sind.

Raum und Zeit

Die Erzählung spielt immer in einem bestimmten Raum und einer bestimmten Zeit, auch wenn diese nicht explizit genannt werden.

Die Sprache in der Erzählung

  • Lexikalische Merkmale: Dominanz von Verben.
  • Morphologische Merkmale: Dominanz von Vergangenheitsformen (Präteritum, Perfekt, Plusquamperfekt). Das Präsens wird oft verwendet, um vergangene Handlungen lebendiger darzustellen (historisches Präsens).
  • Syntaktische Merkmale: (Keine spezifischen Beispiele im Originaltext)
  • Textuelle Merkmale: Verwendung von Diskursmarkern, besonders temporale Adverbien und Konjunktionen (z.B. dann, danach, als, am nächsten Morgen).

Arten der Beschreibung

  • Objektive oder wissenschaftliche Beschreibung: Spiegelt die Realität präzise wider. Verwendet eine denotative Sprache (z.B. in wissenschaftlichen Abhandlungen, Prospekten).
  • Subjektive oder literarische Beschreibung: Hat einen ästhetischen Zweck; die poetische Funktion der Sprache dominiert. Der Sender drückt Ansichten und Gefühle aus.

Beschreibung nach dem Gegenstand

Die Beschreibung kann sich auf Objekte, Orte (Topografie), Gefühle oder Personen beziehen. Personenbeschreibungen werden weiter unterteilt:

  • Prosopografie: Äußere Beschreibung einer Person.
  • Ethopöie: Beschreibung des Charakters, der Gewohnheiten und Handlungen.
  • Porträt: Kombination aus Prosopografie und Ethopöie (äußere und charakterliche Merkmale).
  • Selbstporträt: Beschreibung des Senders durch sich selbst.
  • Karikatur: Übertreibung oder Verspottung von Merkmalen, um ein verzerrtes (oft negatives) Bild zu erzeugen.
  • Esperpento: Grotesk überzeichnete Darstellung, die Züge einer Person stark verzerrt.

Mündliche Textsorten

Man unterscheidet hauptsächlich zwei Arten mündlicher Texte:

Geplante mündliche Texte

Diese erfordern Vorbereitung. Die Planung kann schriftlich erfolgen (z.B. Redemanuskript, Stichpunkte, Fragenliste). Beispiele sind:

Die Konferenz (Vortrag/Rede)

Ein Vortrag oder eine Rede, die auf einem schriftlichen Text basiert und vor Publikum gehalten wird.

  • Struktur: Logischer Aufbau: Begrüßung, Einleitung, Hauptteil, Schluss, Verabschiedung und Dank.
  • Textmerkmale: Erklärender Text, Darstellungsfunktion dominiert. Verwendung von Konnektoren und Beispielen. Da Redner und Publikum denselben Raum teilen, wird auch die Appellfunktion genutzt (z.B. durch rhetorische Mittel).

Das Interview

Ein formaler Dialog, bei dem ein Interviewer einer Person Fragen stellt, um Informationen oder Standpunkte zu erhalten.

  • Struktur: Beginnt oft mit einer Vorstellung der interviewten Person, gefolgt von einem Wechselspiel aus Fragen des Interviewers und Antworten des Interviewten.
  • Textmerkmale: Appellfunktion und Darstellungsfunktion sind wichtig.

Die Diskussion und Gesprächsrunde

Ein Meinungsaustausch mehrerer Teilnehmer unter Leitung eines Moderators. Der Moderator stellt Thema und Teilnehmer vor, regelt Redebeiträge und lenkt die Diskussion. Es ist ein formaler Dialog mit Planung (Thema ist festgelegt). Unterschied: Diskussion beinhaltet oft gegensätzliche Meinungen, während bei einer Gesprächsrunde die Ansichten nicht notwendigerweise gegensätzlich sein müssen.

  • Struktur: Vorstellung (Moderator), Darlegung der Positionen, Argumentation/Austausch, Zusammenfassung (Moderator).
  • Textmerkmale: Argumentative Elemente, Merkmale des mündlichen Austauschs (rhetorische Fragen, deiktische Elemente, Hörerbezug wie „wie Sie sehen“, „ich möchte hinzufügen...“), formale Sprache (höfliche Ausdrücke).

Ungeplante mündliche Texte (Gespräche)

Dies sind spontane mündliche Texte ohne vorherige Planung.

Gemeinsame Merkmale von Gesprächen:

  • Struktur: Basiert auf dem Sprecherwechsel (Turn-Taking), der nicht vorab festgelegt ist und durch verbale/nonverbale Signale gesteuert wird.
  • Textmerkmale: Dominanz der Appellfunktion (Aufmerksamkeit des Hörers) und der phatischen Funktion (Aufrechterhaltung des Gesprächskanals).

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