Textarten: Instruktion, Prädiktion & Periphrasen

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Instruktionstexte (Anleitungen)

Instruktionstexte richten sich an den Empfänger, um dessen zukünftiges Verhalten zu lenken. Sie helfen dem Empfänger, Anweisungen, Belehrungen, Ratschläge und Handlungen auszuführen.

Struktur

Das Ziel, welches den Zweck des Textes darstellt, kann sehr kurz sein und im Titel oder in einer kurzen Einleitung zusammengefasst werden. Die Anleitung beschreibt in logischer oder chronologischer Reihenfolge (Ursache-Wirkung), welche Schritte erfolgen sollen, seien es Befehle, Ratschläge, Aktionen usw. Die Ideen sind in der Regel auf mehrere Absätze verteilt, wobei jeder Absatz ein Thema oder Unterthema behandelt. Anleitungen können auch in einzelne Abschnitte oder Unterabschnitte gegliedert sein.

Sprachliche Merkmale

  • Häufiger Gebrauch von konativen Verbalformen oder Appellen (z. B. Imperativ, Infinitiv mit Anweisungscharakter: tun Sie dies..., zu tun ist...).
  • Verwendung der zweiten Person (oder einer unpersönlichen Form), da der Text an den Empfänger gerichtet ist.
  • Das Vokabular ist in der Regel denotativ und präzise, wie es für nützliche Texte typisch ist.
  • Oft reich an Fachbegriffen aus dem jeweiligen Bereich: Recht, Technik, Informatik, Kochen usw.
  • Die Syntax ist meist einfach, mit geordneten und nicht sehr langen Sätzen.
  • Typografische Mittel (z. B. räumliche Anordnung, Überschriften, Nummerierungen, Fett-/Kursivdruck) sind sehr charakteristisch, da sie das Lesen erleichtern.
  • Oft enthalten Instruktionstexte auch ikonische Codes wie Grafiken und Abbildungen.

Prädiktive Texte

Prädiktive Texte zielen darauf ab, über zukünftige Fakten oder Zustände zu informieren, d. h. zu berichten, was geschehen wird (z. B. Horoskope, Prophezeiungen, Wettervorhersagen, Wahlprogramme).

Struktur

Die Informationen sind oft thematisch geordnet. Beispielsweise werden in Wahlprogrammen Informationen häufig in thematischen Abschnitten gruppiert, die weiter in Unterthemen unterteilt sind. Ein besonderes Merkmal der Organisation dieser Texte kann die Unterscheidung verschiedener Zeitpunkte in der Zukunft sein.

Sprachliche Merkmale

Die charakteristischste sprachliche Form ist die Verwendung des Futurs, obwohl auch andere Zeitformen oder Umschreibungen der Möglichkeit (sollen, könnten...) vorkommen können. Ebenfalls gebräuchlich sind Zeitadverbien, temporale Konnektoren und Bedingungssätze.

Modale Periphrasen

Diese berichten über die Haltung des Sprechers zur verbalen Handlung:

  • Verpflichtung: deber / tener que / haber de / haber que + Infinitiv (müssen / sollen)
  • Wahrscheinlichkeit oder Vermutung: venir a / deber de + Infinitiv (wohl / wahrscheinlich / müssen im Sinne von Vermutung)
  • Möglichkeit: poder + Infinitiv (können / dürfen)

Aspektuelle Periphrasen

Diese berichten über die Entwicklung oder den Verlauf der verbalen Handlung (Aspekt):

  • Ingressiv (Beginn bevorstehend): ir a / estar por / estar a punto de + Infinitiv (gleich tun werden / kurz davor sein)
  • Inchoativ (Beginn der Handlung): ponerse a / romper a / empezar a / echarse a / comenzar a + Infinitiv (anfangen zu)
  • Iterativ (Wiederholung): soler + Infinitiv (pflegen zu)
  • Reiterativ (erneute Handlung): volver a + Infinitiv (wieder tun)
  • Durativ (andauernde Handlung): estar / andar / venir / ir / seguir / continuar + Gerundium (gerade tun / dabei sein zu tun / weiterhin tun)
  • Terminativ (Ende der Handlung): dejar de / acabar de / terminar de / llegar a / cesar de + Infinitiv (aufhören zu / gerade getan haben / schließlich tun)
  • Resultativ (Ergebnis): traer / dejar / quedar / estar / tener / llevar / verse / sentirse + Partizip (getan haben / sein / sich fühlen als Ergebnis)

Al + Infinitiv

(Diese Konstruktion drückt oft Gleichzeitigkeit oder einen unmittelbaren zeitlichen Bezug aus, z.B. Al entrar, vi... - Beim Eintreten sah ich...)

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