Textlinguistik: Anpassung, Konsistenz und Kohäsion verstehen

Eingeordnet in Lehre und Ausbildung

Geschrieben am in Deutsch mit einer Größe von 4,7 KB

Kommunikative Textanpassung: Grundlagen

Die Anpassung von Texten erfordert Wissen und die Beherrschung der sprachlichen Vielfalt. Sprache ist weder einheitlich noch homogen. Man kann wählen, in welcher Dialektform man spricht oder schreibt. Innerhalb eines Dialekts gibt es verschiedene Register oder Varietäten. Es ist wichtig, ausreichend Wissen über die sprachliche Vielfalt zu besitzen.

Kriterien für Textangemessenheit

Um zu überprüfen, ob ein Text geeignet ist, werden folgende Kriterien herangezogen:

  • Erreichen des Ziels
  • Angemessene persönliche Ansprache
  • Beibehaltung des Formalitätsgrades im gesamten Text
  • Aufrechterhaltung des Spezifitätsgrades

Textkonsistenz: Informationsverarbeitung

Konsistenz bezieht sich auf den Bereich der Informationsverarbeitung. Sie beschreibt, wie Informationen vermittelt werden müssen und wie dies zu geschehen hat.

Wichtige Aspekte der Konsistenz

Informationsumfang und -qualität

  • Informationsumfang: Es muss alles Wichtige ohne Auslassungen oder Mängel kommuniziert werden.
  • Informationsqualität: Die Ideen müssen klar und vollständig sein. Überladene oder unterentwickelte Formulierungen sind zu vermeiden. Es sollte ein Gleichgewicht zwischen verschiedenen Formulierungstypen bestehen.

Informationsstruktur: Makrostruktur & Überbau

Die Informationsstruktur umfasst die Makrostruktur und den Überbau.

  • Die Makrostruktur bezieht sich auf den logisch organisierten semantischen Inhalt der Informationen.
  • Der Überbau ist die Form, in der die Informationen im Text dargestellt werden.

Thema und Rhema im Text

Das Thema ist die Information im Text, die der Leser bereits kennt. Das Rhema ist die neue Information für den Leser. Ein Gleichgewicht zwischen beiden ist wichtig.

Absätze als sinnvolle Einheiten

Ein Absatz ist eine sinnvolle und optische Einheit. Er sollte eine einzige Idee entwickeln und grafisch auf dem Blatt markiert sein.

Textkohäsion: Grammatische Verknüpfungen

Kohäsion bezieht sich auf die grammatischen Verknüpfungen innerhalb eines Textes. Die Einheiten, die einen Diskurs bilden, sind keine isolierten und unabhängigen Einheiten, sondern werden durch verschiedene grammatische Mittel miteinander verbunden.

Formen der Kohäsion

Anapher: Wiederholungsvermeidung

Die Anapher ist die Wiederholung eines Elements in aufeinanderfolgenden Sätzen. Wichtige Mittel zur Vermeidung von Wiederholungen sind:

  • Substitution durch Synonyme
  • Pronominalisierung (Pronomen, lexikalische und grammatische Pronomen, Pro-Adverbien)
  • Ellipse
  • Determinantien (Artikel, Possessivpronomen, Demonstrativpronomen)

Deixis: Verweis auf den Kontext

Die Deixis bezieht sich auf den Text im Zusammenhang mit Indexikalien, d.h. Pronomen und Adverbien, die auf den vorhandenen Referenten des Diskurses verweisen.

Konnektoren: Satzverbindungen

Konnektoren sind die Verbindungselemente der Rede. Die verschiedenen Sätze eines Textes weisen viele verschiedene Arten von Beziehungen auf, z.B. koordinierende Konjunktionen und grammatische Verknüpfungen.

Intonation in der mündlichen Sprache

Die Intonation ist einer der wichtigsten Kohäsionsmechanismen und der expressiven mündlichen Sprache. Die Tongruppe ist die grundlegende Einheit, die durch Pausen und höhere oder tiefere Töne entsteht. Die Verwendung von Klängen zur Betonung der Wiederholung und des Kontrasts melodischer Kurven während der Rede hat ebenfalls eine starke kohäsive Wirkung.

Interpunktion: Schriftliche Entsprechung

Die Interpunktion (Zeichensetzung) wird immer als das schriftliche Äquivalent der Intonation präsentiert, obwohl beide Systeme Ähnlichkeiten und Unterschiede aufweisen.

Temporale Beziehungen von Verben

Die Verben eines Textes weisen eine logische Korrelation auf und verbinden sich im gesamten Diskurs. Der Einsatz von Zeitformen und verbalen Modi wird von vielen Faktoren bestimmt.

Semantische Beziehungen zwischen Wörtern

Wörter weisen oft semantische Beziehungen auf, die sich in Übereinstimmung von Numerus und Genus zeigen können.

Paralinguistische Mechanismen

Dies sind alle Arten von nonverbalen Elementen, die eine verbindende Funktion zwischen Sätzen erfüllen können, wie z.B. das Tempo und die Geschwindigkeit, die den mündlichen Diskurs begleiten.

Verwandte Einträge: