Textlinguistik: Kohärenz, Kohäsion und Sprachfunktionen
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Textlinguistik: Kohärenz, Kohäsion & Sprachfunktionen
In jeder kommunikativen Situation werden verschiedene Funktionen der Sprache genutzt. Die Auswahl des Themas, des Kommunikationskanals und des Codes – wie der verbale kastilische Code und nonverbale Codes – sind entscheidend. Je nach kultureller Vielfalt und Kontext wird ein formelles oder umgangssprachliches Register gewählt. Die Art des Diskurses (z. B. narrativ, deskriptiv, expositorisch) und die Wahl einer bestimmten Textgattung sind ebenfalls von Bedeutung.
Textuelle Eigenschaften: Kohärenz und Kohäsion
Damit ein Text als kommunikative Einheit und nicht als eine unzusammenhängende Folge von Aussagen wahrgenommen wird, muss er zwei grundlegende Eigenschaften aufweisen: Kohärenz und Kohäsion.
Kohärenz: Der inhaltliche Zusammenhang
Die Kohärenz ist eine fundamentale Eigenschaft, die jedem Text innewohnt und ihn als sinnvolle Einheit erscheinen lässt.
- Globale Kohärenz: Der Text muss einen thematischen Kern haben, der konstant bleibt. Dieses zentrale Thema fasst die Bedeutung des gesamten Textes zusammen und spiegelt die Absicht des Autors sowie seine Einstellung zu den Fakten wider.
- Lineare Kohärenz: In längeren Texten wird das Thema in verschiedenen Bedeutungssequenzen gegliedert. Die Beziehungen zwischen diesen Sequenzen schaffen eine thematische Progression und Einheit. Jede Aussage wiederholt implizit vorherige Informationen und fügt neue hinzu. Eine Überfrachtung mit Informationen oder eine unzureichende Koordination kann zu Brüchen führen.
- Lokale Kohärenz: Linguistische Elemente stellen Bedeutungsbeziehungen zwischen einzelnen Sätzen her. Um die beabsichtigte Wirkung zu erzielen, müssen diese aufeinander abgestimmt sein. Die lokale Kohärenz geht verloren, wenn logische Widersprüche auftreten oder Annahmen verletzt werden, die unserem Weltwissen widersprechen.
Kohäsion: Die sprachliche Verknüpfung
Die Kohäsion ist die syntaktische und sprachliche Manifestation der Kohärenz. Sie wird durch verschiedene Mittel erreicht:
1. Wiederholung (Rekurrenz)
Die Wiederholung eines Elements im Verlauf des Diskurses.
- Lexikalische Wiederholung: Ein bestimmtes Wort wird in verschiedenen Aussagen wiederholt.
- Semantische Wiederholung: Es werden Wörter mit einer Bedeutungsbeziehung verwendet:
- Synonymie: Wörter mit gleicher Bedeutung.
- Antonymie: Wörter mit entgegengesetzter Bedeutung.
- Hyperonymie: Ein Wort, dessen Bedeutung die eines anderen umfasst (Oberbegriff).
- Hyponymie: Ein Wort, dessen Bedeutung von einem anderen umfasst wird (Unterbegriff).
- Semantisches Feld: Wörter, die zur selben lexikalischen Familie gehören.
- Syntaktische Wiederholung: Dieselbe syntaktische Konstruktion wird in verschiedenen Teilen des Textes wiederholt.
- Phonische Wiederholung: Die Wiederholung von Phonemen in verschiedenen Teilen des Textes.
2. Substitution (Ersetzung)
Ein sprachliches Element wird durch ein anderes mit gelegentlicher Bedeutung ersetzt.
- Pronomina: Ersetzen andere Wörter oder Satzteile.
- Pro-Adverbien: Adverbien, die als Platzhalter dienen.
- Lexikalische Pro-Formen: Wörter mit sehr breiter Bedeutung, die als Platzhalter verwendet werden.
3. Ellipse
Das Auslassen eines Satzbestandteils, der bereits zuvor erwähnt wurde und aus dem Kontext erschließbar ist.
4. Reihenfolge der Satzkonstituenten
Eine Änderung der üblichen Reihenfolge (Subjekt-Prädikat-Ergänzung) kann zur Verknüpfung von Aussagen beitragen.
5. Diskursmarker
Diese Elemente ermöglichen es, die logischen Beziehungen zwischen Ideen und der kommunikativen Situation zu verdeutlichen.
- Marker mit pragmatischer Funktion: Beziehen sich auf die an der Kommunikation beteiligten Elemente (z. B. Vokative als Appell an den Empfänger, phatische Elemente für den Kanal, Satzkommentare zur Haltung des Emittenten, Interjektionen für Emotionen).
- Marker mit textueller Funktion: Stellen formale Verbindungen zwischen verschiedenen Sätzen oder Syntagmen her (z. B. koordinierende und subordinierende Konjunktionen).
Die Funktionen der Sprache in der Kommunikation
- Referentielle Funktion: Vermittelt objektiv Informationen über Ereignisse oder Objekte. Typisch für erklärende und wissenschaftliche Texte.
- Expressive (emotive) Funktion: Konzentriert sich auf den Sender, der seine Emotionen und seinen Zustand äußert. Typisch für literarische, argumentative und umgangssprachliche Texte.
- Appellative Funktion: Konzentriert sich auf den Empfänger, um eine Reaktion hervorzurufen. Typisch für Werbe- und Propagandatexte.
- Phatische Funktion: Konzentriert sich auf den Kommunikationskanal selbst, um ihn herzustellen, aufrechtzuerhalten oder zu beenden.