Textmerkmale: Kontext, Deixis und Modalität
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Die Eigenschaften von Texten
Der Text ist eine sprachliche Analyseeinheit, deren Bedeutung unter Berücksichtigung der kommunikativen Absicht des Senders, des Ortes und der Zeit der Kommunikation usw. interpretiert wird.
Der Kontext
Der Kontext ist die Menge der nicht-sprachlichen Kenntnisse, die für das Verständnis des Textes benötigt werden. Dazu gehören:
- Situation: Raum und Zeit
- Kommunikative Absicht des Senders
- Soziale Beziehungen zwischen Sender und Empfänger
- Gemeinsames Wissen der Teilnehmer
- Kanal: mündlich oder schriftlich
- Regeln für die Kommunikation
Deixis
Deiktische Elemente (auch Deixis genannt) sind grammatikalische Elemente, die sich auf Personen, Zeit und Raum in der Kommunikation beziehen. Verschiedene Wortarten können deiktische Funktionen haben: Pronomen, Adverbien, Determinanten und Verbformen. Ihre Bedeutung hängt vom kommunikativen Kontext ab. Man unterscheidet:
- Personale Deixis: Bezieht sich auf die Personen, die an der Kommunikation beteiligt sind. Dazu gehören Personalpronomen (ich, du, er/sie/es, wir, ihr, sie), Possessivpronomen (mein, dein, sein/ihr, unser, euer, ihr) und Verbformen (z. B. schreibe, schreibst).
- Lokale Deixis: Bezieht sich auf den Raum, in dem die Kommunikation stattfindet. Dazu gehören Adverbien oder Adverbialphrasen des Ortes (hier, dort, in der Nähe, davor) und Demonstrativpronomen (dieser, diese, jenes).
- Temporale Deixis: Bezieht sich auf die Zeit, in der die Kommunikation stattfindet. Dazu gehören Adverbien und Adverbialphrasen der Zeit (jetzt, danach, noch, darauf hinweisend, so), Verbformen (z. B. schrieb, schreibe, schreiben werde) und einige Nominal- und Präpositionalphrasen (heute Morgen, nach einer Weile).
Objektiver Stil
Texte im objektiven Stil vermeiden deiktische Elemente der ersten und zweiten Person. Stattdessen verwenden sie Nominalphrasen, die sich auf die Realität beziehen, als Subjekte in der dritten Person. Sie verwenden häufig unpersönliche Konstruktionen, Passivformen oder Passivformen ohne Agens.
Subjektiver Stil
Texte im subjektiven Stil verwenden deiktische Elemente, um den Sender und den Empfänger darzustellen. Der Sender zeigt so den Grad seiner Beteiligung an dem, was er sagt, oder die Art der Beziehung, die er zum Empfänger herstellen möchte. Die Haltung des Senders zum Inhalt seiner Aussagen wird als Modalität bezeichnet.
Modalitätsmarker
Modalitätsmarker sind sprachliche Elemente, die die Haltung des Sprechers zum Inhalt einer Aussage ausdrücken. Dazu gehören:
- Verbformen im Indikativ, Konjunktiv und Imperativ
- Satzarten: Deklarativsätze, Fragesätze usw.
- Modale Umschreibungen: z. B. müssen, sollen
- Verben mit modaler Bedeutung: z. B. wollen, möchten
- Wertende Adjektive, Adverbien und Adverbialphrasen: z. B. sicher, fantastisch, schrecklich
- Präpositionalphrasen: z. B. zum Glück, meiner Meinung nach
- Wertende Suffixe: z. B. -chen, -lein
- Veränderung der üblichen Wortstellung im Satz
- In der mündlichen Kommunikation: nonverbale Elemente wie Gestik, Betonung und Intonation