Textproduktion & Texttypen: Merkmale, Funktionen & Genres
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Grundlagen der Textproduktion
Die Textproduktion, auch als Entwurf oder Textualisierung bezeichnet, umfasst drei grundlegende Operationen:
- Referenz (Verweis): Die Auswahl von Wörtern oder Ausdrücken, die Konzepte oder die Realität bezeichnen.
- Linearisierung: Die Anordnung verschiedener Konzepte, Wörter oder Sätze in einer linearen Prosa-Sequenz.
- Transkription: Die physische Erstellung der Prosa, sei es auf Papier oder auf einem Computerbildschirm.
Merkmale und Aufbau von Absätzen
Ein Absatz ist eine Gruppe von Sätzen, die einen bestimmten Aspekt des Themas eines schriftlichen Textes entwickeln und eine signifikante Einheit bilden. Er ist auch optisch und grafisch als eigenständige Einheit erkennbar.
Ein Absatz hat eine externe Funktion, die dazu dient, die formale Organisation des Inhalts zu verdeutlichen. Er besitzt auch eine innere Struktur, in der die Sätze, die zu ihm gehören, in einer engeren thematischen und syntaktischen Beziehung zueinander stehen als zu Sätzen anderer Absätze.
Jeder Absatz besteht aus einer zentralen Idee, die in einem Themensatz ausgedrückt wird, meist am Anfang des Abschnitts.
Die Länge eines Absatzes variiert je nach Textgenre. Empfohlen werden in der Regel mindestens 4 bis 6 Sätze pro Absatz.
Empfehlungen für klare Absätze:
- Verwenden Sie kurze Sätze.
- Ordnen Sie Wörter in einer einfachen Subjekt-Verb-Objekt-Struktur an.
- Vermeiden Sie Wiederholungen oder Redundanzen.
- Missbrauchen Sie keine Wörter mit irrelevanten Bedeutungen.
- Bevorzugen Sie aktive Verben.
Phasen der Textproduktion: Überarbeitung und Korrektur
Überarbeitung (Review)
Die Überarbeitung konzentriert sich auf die Bewertung des Inhalts und der Struktur des ersten Entwurfs. Es geht darum zu prüfen, ob das Geschriebene den ursprünglichen Absichten entspricht.
Fragen zur Überprüfung eines schriftlichen Textes:
- Fokus: Ist der Texttyp angemessen? Ist der Zweck klar? Wird der Leser wie erwartet reagieren?
- Information: Sind genügend Informationen vorhanden? Sind alle relevanten Informationen enthalten? Sind die Ideen klar genug?
- Struktur: Ist der Text gut organisiert? Sind die Abschnitte gut verteilt?
- Absätze: Behandelt jeder Abschnitt ein anderes Unterthema? Enthält er eine klare Idee? Hat er eine angemessene Länge?
Korrektur
Die Korrektur ist die letzte Phase der Textproduktion. Sie beinhaltet die Anpassung des Geschriebenen an die geltenden Regeln. Es müssen Sätze, Wörter, Zeichensetzung, Rechtschreibung, Grammatik, Stil und Register korrigiert werden. Erst danach gilt der Text als „sauber“.
Texttypen: Humanistische und Wissenschaftliche Texte
Humanistische Texte
Dazu gehören Disziplinen wie Philosophie, Philologie, Literatur, Kunst, Geschichte, Archäologie, Soziologie, Anthropologie und Psychologie.
Wissenschaftliche und humanistische Texte weisen ähnliche Grundstrukturen auf: Einleitung, Hauptteil und Schluss.
Typologie: In diesen Texten überwiegen erklärende, argumentative und diskursive Sequenzen. Beispiele für Genres sind Konferenzbeiträge, Artikel, Berichte, Monographien, Aufsätze und Dokumente, die ähnliche stilistische Mittel nutzen.
Beide Textarten (wissenschaftliche und humanistische) vermitteln objektive, stringente und didaktische Informationen. Die referenzielle Funktion ist dominant, und die metasprachliche Funktion wird zur Definition spezialisierter Begriffe eingesetzt. Argumentative Sequenzen können mit deskriptiven und explikativen Elementen kombiniert werden.
Humanistische Texte können spekulativ oder didaktisch sein. Die ersteren sind theoretischer Natur und beabsichtigen nicht, das Verhalten des Lesers direkt zu beeinflussen. Die letzteren hingegen basieren auf bestimmten Prinzipien und zielen darauf ab, ein bestimmtes Verhalten zu fördern.
Ansätze: Wissenschaftlich vs. Essayistisch
Wissenschaftlicher Fokus
Informationen sind objektiv. Das Thema wird tendenziell umfassend behandelt. Die Argumentation basiert auf Fakten, Daten, Hypothesen und Beobachtungen. Es wird eine definitive, auf Beweisen basierende Schlussfolgerung erreicht.
Essayistischer Fokus
Informationen werden subjektiv präsentiert. Das Thema wird oft nur teilweise behandelt. Häufig werden Fakten und Beispiele zur Überzeugung genutzt, wodurch das Thema zur Diskussion oder zum Streit offen bleibt.
Ein Essay behandelt ein Thema frei und subjektiv, oft am Rande historischer, sozialer oder künstlerischer Bereiche. Er verfolgt literarische, pädagogische und überzeugende Absichten. Der Essay wird als persönliche Reflexion verstanden, die die conditio humana und die Welt aus dem eigenen Wissen und persönlichen Erfahrungen interpretiert.
Funktionen des Essays
Expressive Funktion
Der Autor äußert seine Gedanken und Meinungen. Der Essay ist ehrlich gegenüber dem Publikum und wird in der Regel in der ersten Person geschrieben. Er ist ein integraler Bestandteil des literarischen Genres.
Referenzielle Funktion
Informationen aus verwandten Disziplinen werden durch erklärende Sequenzen vermittelt. Eine denotative Sprache dominiert, und die Terminologie ist klar und präzise.
Persuasive Funktion
Zielt darauf ab, den Leser zu beeinflussen und zu überzeugen. Es werden logische oder rationale sowie emotionale Überzeugungsmittel eingesetzt, wobei argumentative Sequenzen oft vorherrschen.
Kontaktfunktion
Der Autor nutzt expressive Mittel, die den Kontakt und die Nähe zum Leser fördern. Der Autor bittet den Leser um Zusammenarbeit und Zustimmung.
Ästhetische Funktion
Der Autor eines literarischen Essays verwendet stilistische Mittel, um einen persönlichen Stil zu erreichen. Stilmittel wie Ironie, Rhetorik, Paradoxa und literarische Umschreibungen sind prominent; eine herausragende Sprache dominiert.
Metasprachliche Funktion
Oft erklärt und erläutert der Autor Elemente des sprachlichen Codes.
Struktur und Methoden der Darstellung
Texte sind typischerweise in Einleitung, Hauptteil und Schluss gegliedert. Die Ideen können auf verschiedene Weisen entwickelt werden:
Induktive Methode
Der Autor beginnt mit konkreten Beispielen und persönlichen Erfahrungen, um später eine allgemeine Idee oder Schlussfolgerung abzuleiten.
Deduktive Methode
Der Autor beginnt mit allgemeinen Aussagen und versucht, diese durch konkrete Beispiele oder persönliche Erfahrungen zu belegen.
Essay-Genres
Artikel
Ein Text von kurzer Länge, der einem bestimmten Thema unterliegt. Der Autor schreibt über persönliche Reflexionen und Beobachtungen.
Rede
Eine mündliche und öffentliche Präsentation eines Problems mit einem überzeugenden Ziel.
Epistel
Ein Text mit überzeugendem und didaktischem Charakter, der die Struktur eines Briefes aufweist.
Weitere Formen
Dazu gehören Studien, Manifeste, Opuskel, Broschüren oder Pamphlete.