Texttypen: Expositorische und Argumentative Texte

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Lektion 9: Expositorische und Argumentative Texte

Der expositorische Text

Ein expositorischer oder erklärender Text präsentiert Informationen nach einem strukturierten System.

Die Themen expositorischer Texte sind sehr vielfältig, von persönlichen Erfahrungen bis hin zu allgemeineren oder abstrakteren Fragen.

Struktur expositorischer Texte

Die organisierte Struktur, auf der ein expositorischer Text aufgebaut ist, basiert in der Regel auf drei Teilen:

  • Einleitung

    Das Thema wird angekündigt oder behandelt, und andere Aspekte, wie die Gründe für die Entwicklung dieses Themas oder erklärende Aspekte, werden folgen.

  • Entwicklung

    Dies ist die Darstellung der Informationen, die in der Einleitung vorgeschlagen wurden. Es ist der umfangreichste und inhaltlich dichteste Teil. Die Organisation kann erfolgen nach:

    1. Chronologischer oder historischer Reihenfolge
    2. Von allgemeinen zu spezifischen Daten (oder umgekehrt)
    3. Nach Aspekten, indem Ideen in thematische Sektionen sortiert werden
  • Fazit

    Zusammenfassung der relevanten Informationen und Herausarbeiten der Kernidee des Textes, mit der Möglichkeit, diese zu interpretieren oder in einen breiteren Kontext zu stellen.

Sprachliche Merkmale expositorischer Texte

Die Sprache expositorischer Texte muss klar und präzise sein. Zusätzliche Mittel können genutzt werden, um die Darstellung zu variieren:

  • Verwendung von Verben, die Zustände, Prozesse oder Beziehungen zwischen Konzepten angeben (z.B. sein, werden, haben).
  • Verwendung von Nebensätzen, die logische Beziehungen zwischen verschiedenen Ideen ausdrücken.
  • Verwendung von Konnektoren mit verschiedenen Funktionen: um Sätze einzuleiten, Beispiele vorzustellen oder Übergänge zwischen Abschnitten zu schaffen.
  • Entwicklung von spezifischen Wortfeldern je nach Thema, einschließlich Fachterminologie.
  • Überwiegender Gebrauch von Aussagesätzen.

Klassifikation expositorischer Texte

Nach dem Kommunikationsbereich

  • Alltagstexte

    Die Erklärung des Patienten beim Arztbesuch zum Beispiel.

  • Akademische Texte

    Die Erklärungen des Lehrers im Klassenzimmer zum Beispiel.

  • Medientexte

    Dokumentationen oder wissenschaftliche bzw. soziale Programme, die abstrakte Berichte über Themen enthalten, sind Beispiele dafür.

Nach dem beabsichtigten Empfänger

  • Informative Texte

    Vorträge, Aufsätze, Zeitschriften, Bücher und Websites. Die Sprache richtet sich an ein breites Publikum mit der Absicht, ein Thema verständlich und nachvollziehbar einzuführen.

  • Fachtexte

    Fachbücher, Fachzeitschriften, Vorträge auf Konferenzen, Fachartikel und Standardwerke. Sie richten sich an Fachspezialisten zur Kompendierung oder Vertiefung von Wissen. Sie nutzen eine spezielle Fachsprache.

Heute ist die Verwendung von Diashows mit Computerprogrammen sehr verbreitet. Expositorische Texte können dabei von Bildern und Tönen begleitet werden.

Der argumentative Text

Ein argumentativer Text präsentiert die Ideen des Verfassers zu einem Thema. Der argumentative Text hat eine überzeugende Absicht. Diese Absicht kann explizit sein, indem er versucht, den Empfänger einzubeziehen, oder implizit, wenn der Text zur weiteren Überlegung anregt und die Initiative dem Empfänger überlässt.

Die Themen, die argumentiert werden können, reichen von allgemeinen Fragen über alltägliche oder konkrete Situationen bis hin zu abstrakteren Themen. Bezüglich des Themas nimmt der Verfasser eine Position oder These ein. Wenn die These früh geäußert wird und der Text sich dann von diesem Ausgangspunkt aus entwickelt, sprechen wir von einer deduktiven Struktur. Wenn eine Ansammlung von Gründen zur Äußerung der These führt, sprechen wir von einer induktiven Struktur.

Die Argumente sind die Begründungen des Autors und sind in der Regel nach bestimmten Kriterien sortiert.

Die Schlussfolgerung ist die Klarheit der Aussage nach der Argumentation.

Sprachliche Merkmale argumentativer Texte

Aus grammatikalischer Sicht nutzt die Argumentation folgende Mittel:

  • Verben, die eine Perspektive einführen.
  • Sätze, die logische Beziehungen zwischen verschiedenen Ideen ausdrücken.
  • Konnektoren mit vielfältigen Funktionen: um Argumente und Sätze einzuleiten oder Übergänge zwischen Textblöcken zu schaffen.
  • Formulierungen, die den Empfänger ansprechen, wie die grammatische zweite Person, die Möglichkeit einer direkten Anrede oder Aufforderung über den Imperativ.

Klassifikation argumentativer Texte

Nach dem Kommunikationsbereich

  • Alltagstexte

    Die Verhandlungen zwischen Eltern und Kindern bei der Entscheidung über Familienaktivitäten.

  • Akademische Texte

    Begründete Antworten und Essays, die persönliche Meinungen darlegen.

  • Medientexte

    Aufforderungen zur Teilnahme an Fernseh- oder Radiosendungen.

Nach der Überzeugungsabsicht

  • Implizite argumentative Texte

    Einige Texte präsentieren objektive Daten in einer scheinbar organisierten Darstellung, um den Leser zu einer bestimmten Schlussfolgerung zu führen.

  • Explizite argumentative Texte

    Andere Texte, trotz einiger darlegender Passagen, verbergen die Absicht und die Position des Verfassers nicht.

  • Überzeugende argumentative Texte

    In diesem Fall wird das Gewicht des Arguments durch zusätzliche Mittel, wie z.B. Versprechungen, verstärkt.

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