Das Theater in der spanischen Nachkriegszeit
Eingeordnet in Sprache und Philologie
Geschrieben am in Deutsch mit einer Größe von 2,7 KB
Die Nachkriegszeit betraf das Theater viel stärker als andere Genres. Die Wirtschaftskrise reduzierte die Theaterproduktionen, und die Zensur beschränkte die Kreativität der Autoren und untersagte die Aufführung bestimmter Werke.
Der Verlust oder die Verbannung großer Meister wie Lorca, Valle-Inclán oder Casona hatte erhebliche Auswirkungen auf die spanische Theaterlandschaft. Wir unterscheiden drei große Strömungen:
- Das bürgerliche Theater
- Das soziale Theater
- Das experimentelle Theater
Das bürgerliche Theater
Während der Diktatur gab es ein kommerzielles, gefälliges Theater, das für ein bürgerliches Publikum bestimmt war, welches nach eskapistischer Komödie und Unterhaltung verlangte.
Es war ein technisch gut gemachtes Theater, das sich aufgrund der Zensur in absurden Humor und Witz flüchtete, um eine sehr milde Gesellschaftskritik zu üben. Herausragende Vertreter waren Jacinto Benavente, Miguel Mihura und Jardiel Poncela.
Das soziale Theater
Die wirtschaftliche Öffnung der fünfziger Jahre öffnete, wie in anderen Genres, die Tür zu einem Theater des sozialen Protests, dessen Absicht es war, den Betrachter zum Nachdenken über die Gesellschaft anzuregen, in der er lebte.
Anders als das bürgerliche Theater, das sich mit frivolen Fällen befasste, drehten sich die Themen dieses Dramas um soziale Ungerechtigkeit, Armut, Migration und ähnliches. Seine Figuren repräsentierten die benachteiligten Schichten und agierten oft in Arbeitsumfeldern oder Armenvierteln.
Es war ein realistisches Theater. Daher zeichnete es sich durch die Verwendung einer direkten Sprache und die Darstellung marginaler Charaktere aus.
Herausragende Vertreter dieser Strömung waren Lauro Olmo und Antonio Buero Vallejo.
Das experimentelle Theater
Seit den sechziger Jahren bewahrten die Dramaturgen die soziale Kritik, suchten aber nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten.
So entstand unter dem Einfluss von Autoren wie Brecht, Ionesco, Pirandello u.a. ein experimentelles Theater, das auf absurdem und groteskem Humor, der Präsenz von Träumen und symbolischer Kritik basierte.
Die Werke blieben kritisch, aber die Anklage verlagerte sich von der realen auf die symbolische Ebene. Daher war der Stil dieses Theaters anspruchsvoller, und seine Sprache war voller Metaphern und Symbole. Darüber hinaus wurden technische Innovationen wie Pantomime und Lichteffekte eingeführt.
Die Charaktere stellten im Gegensatz zur vorhergehenden Phase keine sozialen Klassen, sondern menschliche Haltungen dar. Die bedeutendsten Autoren dieser neuen Strömung waren Fernando Arrabal und Francisco Nieva.