Theater der Spanischen Renaissance und des Barock

Eingeordnet in Musik

Geschrieben am in Deutsch mit einer Größe von 3,75 KB

Das Theater der Renaissance

Das Theater der Renaissance wird in zwei Hauptbereiche unterteilt: den öffentlichen/höfischen Kult und den populären Kult.

Öffentliche und Höfische Verehrung

Hier überwog die didaktische, moralische oder religiöse Absicht.

  • Das Hoftheater

    Für Personen, die mit den Themen des Hofes (Corte) vertraut waren. Behandelte vorzugsweise profane Themen. Herausragende Vertreter sind Encina oder Juan Torres Navarro.

  • Humanistische Komödie

    Übersetzungen seiner Werke wurden zu Klassikern und in reduzierter Form gelesen. Diese Lesegruppen entwickelten sich an Universitäten und Hochschulen.

  • Religiöses Theater

    Religiöse Vorstellungen wurden im Rahmen von Festlichkeiten an den Höfen oder in Kirchen aufgeführt.

Das Populäre Theater

Das populäre Theater entstand im 16. Jahrhundert unter dem Einfluss italienischer Kompanien, die Spanien bereisten und die sogenannte Commedia dell'arte zeigten.

Herausragend ist Lope de Rueda, der ein sehr erfolgreicher und populärer Autor, Schauspieler und Regisseur war. Seine bekanntesten kurzen Werke werden Pasos genannt. Sie zeichnen sich durch Kürze und einen populären, komischen Ton aus.

Das Barocktheater

Merkmale der Neuen Komödie

Der große Erfolg des Barocktheaters beruhte auf den Innovationen von Lope de Vega. Die Ergebnisse dieser Innovationen führten zur sogenannten Neuen Komödie (Comedia Nueva). Diese zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

  • Bruch der dramatischen Einheiten

    Die klassischen Einheiten von Handlung, Ort und Zeit wurden nicht mehr respektiert.

  • Mischung von Tragik und Komik

    Die Werke sollten eine genaue Darstellung dessen sein, was im wirklichen Leben geschieht.

  • Aufbau in drei Akten

    Die Stücke bestehen aus drei Akten: Anfang, Mitte und Verknüpfung (Entwicklung/Auflösung) der Handlung.

  • Freiheit der Verse

    Kombination verschiedener Metren und Strophenformen.

  • Vielfalt der Charaktere

    Die Stücke enthalten zahlreiche soziale Typen, um das wirkliche Leben besser abzubilden (z. B. Galan und Dame, Knecht, Magd, Vater der Dame, der Bösewicht und andere Figuren).

  • Angemessenheit der Sprache

    Die Charaktere sprechen je nach ihrer sozialen Stellung unterschiedlich.

Wichtige Themen

  • Liebe und Ehre

    Die Ehre wird nicht geerbt, sondern muss verdient, erfüllt und notfalls mit dem eigenen Leben verteidigt werden.

  • Erhöhung der Monarchie

    Der König wird als höchster Wert auf der sozialen Stufenleiter und als Prinzip der Autorität dargestellt. Er greift stets ein, um Ordnung und Gerechtigkeit wiederherzustellen.

  • Verteidigung religiöser Werte

    Das Theater wird zum Instrument zur Verteidigung der römisch-katholischen Religion.

Die Corrales de Comedias (Theaterhöfe)

Die Aufführungen fanden in den Innenhöfen von Häusern statt, wo eine Bühne eingerichtet wurde. Erst Ende des 16. Jahrhunderts begann der Bau von Gebäuden, die speziell für Aufführungen konzipiert waren (die sogenannten Corrales).

Die Sitzplätze waren nach sozialer Kategorie getrennt:

  • Die Galerien (Aposentos): Wurden von Geistlichen und Gebildeten genutzt.
  • Der Hof (Patio): Hier stand das bescheidenere, laute und ausgelassene Publikum (die sogenannten Mosqueteros).
  • Die Frauenloge (Cazuelas): Frauen durften sich nicht mit den Männern mischen und saßen in einer separaten Loge.

Verwandte Einträge: