Thomas von Aquin: Ethik, Politik und Naturrecht

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Thomas von Aquin: Ethik und Politik

In seiner Morallehre folgt Thomas von Aquin (ST) Aristoteles. Seine Idee ist, dass der Mensch sein Wohl und sein Endziel im Glück findet. Für Thomas von Aquin war das höchste Glück die Betrachtung Gottes. Um dieses Glück zu erreichen, müssen wir dem Naturgesetz folgen, das eine Manifestation des göttlichen Gesetzes ist. Dieses Gesetz besagt, dass die natürlichen Neigungen des Menschen bindend sind, um dieses Ziel zu erfüllen. Diese Natur ist universell und unveränderlich.

Diese Morallehre bleibt das Fundament der katholischen Kirche.

Wenn wir dem positiven Recht (vom Gesetzgeber erlassen) folgen, sollte es auf dem Naturrecht basieren. Andernfalls muss es als ungültig betrachtet werden (Theorie des Iusnaturalismus).

Für Thomas von Aquin ist die Natur gut, und die Abweichung vom Endziel ist böse. Das Böse entspringt unserer Freiheit, da Gott uns als freie Wesen geschaffen hat, im Gegensatz zu allen anderen Geschöpfen.

Politische Philosophie bei Thomas von Aquin

In Bezug auf die Politik folgt Thomas von Aquin ebenfalls Aristoteles. Die Sozialität ist natürlich, und wir benötigen eine Gesellschaft und einen Staat. Der Staat fördert das Gemeinwohl, und die politische Macht zur Organisation kommt von Gott.

Struktur der Summa Theologica

Die Summa Theologica ist in Artikel unterteilt, die Argumente für und gegen eine These präsentieren. Die Struktur eines Artikels ist wie folgt:

  • Titel (Frage): Die zu behandelnde Frage.
  • Objectiones (Argumente gegen die Haltung des Autors): Gegenargumente zur Position des Autors.
  • Sed contra (Argumente für den Autor): Argumente, die die Position des Autors stützen.
  • Respondeo dicendum (Antwort von Thomas von Aquin): Die eigentliche Lehre und Antwort des Autors.
  • Ad objectiones (Erwiderung auf die Einwände): Widerlegung der anfänglichen Gegenargumente.

Frage 94 ist ein wichtiger Teil der Moraltheologie von Thomas von Aquin. Die Moraltheologie von Thomas von Aquin kann als ein Kampf zwischen Vernunft und Glauben verstanden werden, der seine persönliche Meinung prägt.

Arten des Gesetzes nach Thomas von Aquin

Thomas von Aquin spricht auch von verschiedenen Arten des Gesetzes:

  • Ewiges Gesetz: Gott regelt alle Handlungen und Bewegungen.
  • Naturgesetz (Moralisches Gesetz): Leitet das menschliche Verhalten und ist Teil der göttlichen Ordnung.
  • Positives Recht: Gesetze, die von Menschen erlassen werden.

Das Naturgesetz und seine Prinzipien

Artikel 2 zeigt eine spekulative Parallelität zwischen der spekulativen Ordnung (das erste, was zu wissen ist, ist das Sein) und der moralischen Ordnung (das erste, was zu wissen ist, ist das Gute).

Das erste Prinzip der sittlichen Ordnung ist nicht beweisbar, aber offensichtlich: „Das Gute ist das, was wir alle wollen.“ Das erste Gebot lautet: „Das Gute ist zu tun und das Böse zu meiden.“

Dieses Prinzip basiert auf den natürlichen Neigungen des Menschen. Daraus leiten sich weitere Gebote ab:

  • Als Substanz: Der Mensch sollte seine Existenz bewahren.
  • Als Tier: Der Mensch sollte das Leben der Art erhalten (Fortpflanzung).
  • Als rationales Wesen: Der Mensch muss die Wahrheit erkennen und in der Gesellschaft leben.

Das Naturgesetz ist eine Bestimmung, die mehrere Vorschriften enthält. Diese sind dem Menschen als Synderesis (Gewissen) eingeprägt und führen zum Glück. Die Anwendung dieser Vorschriften ist das kreative Bewusstsein.

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