Tourismus: Definition, Politik und Gebiete in Spanien

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Einführung und Definition des Tourismus

Tourismus ist eine Tätigkeit, die die vorübergehende Verlagerung des Wohnsitzes und Freizeitaktivitäten voraussetzt. Touristen sind Personen, die zum Vergnügen oder aus kulturellen Gründen reisen und in der Regel übernachten (im Gegensatz zu Wanderern oder Tagesausflüglern). Der Begriff „Tourist“ stammt ursprünglich aus dem Englischen.

Im neunzehnten Jahrhundert war der Tourismus eine Aktivität, die nur Aristokraten vorbehalten war. Seit den 1970er Jahren hat er sich jedoch zu einem Massenphänomen entwickelt.

Umstrukturierung der Tourismuspolitik

Die aktuellen Herausforderungen erfordern eine Umstrukturierung und Erneuerung der Tourismuspolitik. Diese muss auf einem fundierten Landmanagement basieren, um die Aktivitäten der beteiligten Sektoren zu koordinieren. Die Tourismuspolitik verfolgt folgende Ziele:

Ziele der Tourismuspolitik

  1. Förderung der Qualität des Tourismus (hohes Einkommen): Dies beinhaltet die Schaffung guter Infrastruktur, die Modernisierung von Anlagen, die Verbesserung der beruflichen Bildung und die Fürsorge für die Umwelt.
  2. Verbesserung der Versorgung und Diversifizierung: Maßnahmen zur Linderung saisonaler und regionaler Ungleichgewichte sowie zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Ländern. Dies wird durch die Förderung neuer Tourismusformen erreicht, darunter:
    • Leitender Tourismus: Tourismusformen wie Wassersport und Golf, die Menschen mit hoher Kaufkraft anziehen.
    • Entwicklung des ländlichen Tourismus: Maßnahmen, die der Landflucht entgegenwirken.
    • Ökotourismus: Wertschätzung natürlicher Bedingungen, beispielsweise in Naturparks.
    • Städtetourismus: Konzentriert sich auf Kultur, Kongresszentren und Tagungen. Er steht in engem Zusammenhang mit Gastronomie, Kultur und Erholung.
  3. Verringerung der Abhängigkeit von externen Sektoren: Dies soll durch die Schaffung nationaler Reiseveranstalter erreicht werden.
  4. Entwicklung eines umweltverträglichen Tourismus: Das heutige Umweltbewusstsein ist gewachsen. Studien über die Umweltauswirkungen werden gefördert, um das touristische Image und die Lebensqualität der ansässigen Bevölkerung zu verbessern.

Touristengebiete und deren Klassifizierung

Touristengebiete sind Räume, die einen großen Zustrom von Touristen, sowohl ausländischen als auch inländischen, verzeichnen. In Spanien konzentrieren sich die höchsten Dichten auf Gebiete des Sonne-und-Strand-Tourismus, wie die Balearen, die Kanaren und die Mittelmeerküste. Auf der anderen Seite zieht Madrid viel Kulturtourismus an.

Neben diesen Hauptzentren gibt es isolierte Gebiete, die auf spezifischen Attraktionen basieren, wie Skifahren, ländlicher Tourismus und historische Städte (z. B. Salamanca, Granada).

Alle diese Gebiete können je nach ihrer Nutzung während der touristischen Saison klassifiziert werden, beispielsweise als saisonabhängig (wie Katalonien und die Balearen) oder als stabilisiert (wie die Kanaren, Málaga und Alicante).

Touristengebiete für Sonne und Strand

Die wichtigsten Gebiete für Sonne und Strand sind die Balearen, die Kanarischen Inseln und die Mittelmeerküste. Sie ziehen einen erheblichen Zustrom von Touristen an, basierend auf Klima und Stränden. Sie unterscheiden sich jedoch in folgenden Punkten:

  • Barrierefreiheit und touristische Infrastruktur: Einige Gebiete, wie Katalonien, profitieren von einer guten Infrastruktur, Flughäfen und der relativen Nähe zu Europa. Andere Teile der Mittelmeerküste weisen hingegen Lücken in der touristischen Erschließung auf.
  • Das Modell der Raumnutzung: In einigen Fällen sind die Beherbergungsbetriebe in die bestehende Stadtstruktur integriert und bilden Erweiterungen (z. B. Benidorm). In anderen Fällen generiert der Tourismus neue Siedlungen, die als neue Schöpfungen konzipiert sind, wie Unterkünfte, Sportstätten und Gewerbegebiete (z. B. Marina Dor).
  • Art, Qualität und Kundennähe der Unterkünfte: Unterschiede bestehen hinsichtlich der Vorherrschaft von Hotel- oder Nichthotel-Unterkünften, der Dichte (extensives Modell mit geringer Dichte vs. intensive Bebauung), der Klassifizierung (hoch, mittel, niedrig) sowie der Herkunft der Kunden (inländisch oder ausländisch).

Sonstige Touristische Gebiete

Seit 1990 ist eine räumliche Verteilung des Tourismus aufgrund mehrerer Faktoren zu beobachten:

  • Zunahme des Fremdenverkehrs durch die Nähe zu großen städtischen Gebieten, sowohl im Inland als auch an der Küste.
  • Ländliche Gebiete im Inland sehen den Tourismus als eine Strategie zur Entwicklung und wirtschaftlichen Diversifizierung.
  • Die Notwendigkeit zur Umstrukturierung der traditionellen Küstengebiete hat zur Einbeziehung des Tourismus in die gesamte Küstenregion geführt.
  • Der Wunsch nach Qualität und neuen Attraktionen, die die Nachfrage befriedigen.

Aufgrund dieser Faktoren haben sich weitere spezifische Gebiete etabliert:

  • Madrid: Die Hauptstadt, ein Zentrum für Kulturtourismus, Konferenzen und Tagungen.
  • Die galicische und kantabrische Küste: Bietet ungesättigte Küstenregionen sowie ländliche und natürliche Landschaften im Binnenland.
  • Ländliche Tourismuszentren: Dienen als Ergänzung zur landwirtschaftlichen Tätigkeit und zur Wiederherstellung lokaler Traditionen. Dazu gehören private Unterkünfte und Freizeitangebote.
  • Kurorte und Skigebiete: Tourismus basierend auf Schnee, wie in der Sierra Nevada.
  • Historische und künstlerische Städte: Aktivieren den Kulturtourismus (Museen und Denkmäler), beispielsweise Salamanca und Toledo.

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